MacBook Air: Test des 13″ Modells

| 13:07 Uhr | 3 Kommentare

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Nachdem wir bereits Ende Oktober das 11″ und 13″ Modell des MacBook Air (MBA) einem Kurztest unterworfen haben, beschäftigen wir uns nun, gut 6 Wochen später, intensiver mit dem neuen 13″ MacBook Air (Affiliate), eigentlich müsste es ja 13,6″ MacBook Air heißen, wir beschränken uns während des Artikels allerdings auf die Kurzform. Die Spatzen pfiffen es zum Special Event am 20. Oktober ja bereits von den Dächern, Apple werde endlich das MacBook Air überarbeiten und eine neue Generation vorstellen. Die Gerüchte waren im Vorfeld der Veranstaltung so erdrückend, dass alles andere als eine MacBook Air Aktualisierung mehr als eine große Überraschung gewesen wäre. Und so kam es an jenem Abend auch, ein 11 Zoll und 13 Zoll Modell wurde als „one more thing“ am Ende des Events vorgestellt. Für beide Größen liegen jeweils zwei Standardmodelle vor.

Das kleine MacBook Air kann serienmäßig mit 1,4GHz Intel Core 2 Duo Prozessor, 2GB Ram, 64GB Flash Speicher, einer Nvidia GeForce 320M Grafikkarte (999 Euro) oder halt mit 128GB SSD Speicher (1149 Euro)  bestellt werden. Der größere Bruder kommt entweder mit einem 1,86 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor, 2GB Arbeitsspeicher, 128GB Flash-Speicher, Nvidia GeForce 320M Grafikkarte (1299 Euro) oder in der 256GB SSD Speicher Variante (1599 Euro) daher. Konzentrieren wir uns von nun an auf das 13″ MBA. Neben der Zubehörbestellmöglichkeit kann das 128GB Flash-Speicher Modell mit einem Aufpreis von 90 Euro von 2GB Ram auf 4GB Ram geupgraded werden. Beim 258GB SSD-Speicher-Modell gibt es zwei Leistungsupgrade-Möglichkeiten. Für jeweils 90 Euro Aufpreis erhalten Kunden einen 2,13 Intel Core 2 Duo Prozessor (anstatt der 1,86GHz Variante) bzw. 4GB statt 2GB Arbeitsspeicher. Für den Macerkopf Test nutzen wir das größt-mögliche Modell (2,13GHz und 4GB Ram).

Unboxing

Für viele Apple Fans ist das Auspacken eines Produktes aus Cupertino bereits eine wahre Freude. Das neue 13″ MacBook Air kommt in einer gewohnten, klassichen, schlichten und dem MacBook Air angepassten Verpackung. Anders als beim der Rest der MacBook Familie ist die Vorderseite der Verpackung schwarz. Nur das flache Notebook ist abgezeichnet und man beginnt direkt mit der Begutachtung des Gerätes. Nachdem die Verpackung geöffnet wurde, lacht den Kunden das Original an. Wie auf den Bildern zu erkennen ist, befindet sich neben dem 13″ MBA das 45 Watt MagSafe Netzeil (inkl. Netzkabel und Netzstecker) und das Handbuch in der Box. Tastet man sich weiter vor, so entdeckt man auch noch das MacBook Air Reinstall Drive (USB Dongle) im Handbuch, dieses beinhaltet Mac OS X 10.6 Snow Leopard und iLife 11 zur Gerätewiederherstellung. Der USB Dongle ist buchstäblich „flach wie eine Flunder“ und sollte gut aufbewahrt werden. Wir nehmen das Gerät aus der Verpackung uns spüren direkt die Mobilität des 13″ MacBook Air. Mit seinen Maßen 32,5cm (Breite) x  22,7cm (Tiefe) und einer Höhe zwischen 0,3cm und 1,7cm wiegt das 13 Zoll Modell in der Basisversion 1,32Kg. An der linken Gehäuseseite hat Apple den Netzanschluss, einen USB Anschluss, den Kopfhöreranschluss und das Mikrofon verbaut. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich der Mini Display Port, ein weiterer USB 2.0 Anschluss und ein SD Kartenlesegerät.
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Display

Als Display verbaut Apple ein 13,3 Zoll Hochglanz-Widescreendisplay (33,78cm Bildschirmdiagonale) mit LED Hintergrundbeleuchtung. Eine Antiglare-Option (Matt-Option) wie sie zum Beispiel beim 15″ MacBook Pro buchbar ist, gibt es beim MBA nicht. Es sollte jedem klar sein, dass es besonders bei direkter Sonneneinstrahlung zu Spiegelungen kommen kann. Die maximale native Auflösung des Displays beträgt 1440 x 900 Bildpunkte. Einen deutlichen Fortschritt hat Apple bei der Scharnierumsetzung gemacht, war das Display des alten MBA noch sehr gewöhnungsbedürftig mit dem Rest des Gerätes verbunden (quietschende Geräusche bei häufigem Gebrauch, begrenzte Aufklappmöglichkeit etc.) hat Apple diesmal die Scharniere weitaus intelligenter umgesetzt. Innerhalb der ersten sechs Wochen mit dem Gerät sind diese in keiner Weise negativ aufgefallen. Der Betrachtungswinkel des Displays ist groß und fiel während des Tests positiv auf. Ob die Bildschirmgröße für den täglichen Dauereinsatz geeignet ist, muss jeder selbst entscheiden, hier bietet sich wahrscheinlich ein 15″ Display besser an, für Reisen oder den Normalbetrieb ist ein 13″ Bildschirm allerdings bestens geeignet.

Tastatur / Trackpad

Apple verbaut bei seinem MacBook Air eine vollwertige Tastatur wie sie von der Größe her auch zum Beispiel beim 15″ MacBook Pro zum Einsatz kommt. Die Ablageflächen für die Hände sind groß genug, dass mit der Tastatur gut gearbeitet werden kann. Der Powerknopf sitzt an der Stelle, wo bei den anderen Geräten die Auswurftaste untergebracht ist, diese rückt einen Platz weiter nach links. Einer der wenigen Nachteile des MacBook Air ist, anders als beim Vorgängermodell, dass die Tastatur über keine Tastaturbeleuchtung verfügt. Wer das beleuchtete Keyboard vom MBP schätzen gelernt hat, wird es beim MacBook Air in manch einer Situation vermissen. Ein „no go“ oder Anti-Kauf-Kriterium ist es allerdings nicht.

Beim Trackpad geht Apple den Weg, des es bereits beim Rest der MacBook Linie gegangen ist. Etwas kleiner als bei den anderen Macbooks kommt das Glastrackpad auch beim MacBook Air nun ohne separate Taste aus. Wer das Trackpad gewohnt ist, kommt auch beim MBA mit dem Handling schnell zurecht. Hier liegt Apple im Vergleich zu anderen Trackpad-Herstellern ein paar Nasenlängen voraus. Die Multi-Touch-Steuerung geht spielend von der Hand.

Lautsprecher

Beim 13″ MacBook Air verbaut Apple Stereolautsprecher. Diese liegen gefühlt mittig im Gehäuse. Wir sind zwar keine Soundexperten, doch die Klangqualität hinterlässt einen guten Eindruck. Natürlich, nicht vergleichbar mit einem High-End Bose Soundsystem, können die verbauten Lautsprecher sowohl bei Musik als auch bei Filmen überzeugen.

Leistungsvermögen oder „die inneren Werte“

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Nochmal zur Erinnerung, bei unserem Test kam ein 13″ MacBook Air mit 2,13 GHz Intel Core 2 Duo, 4GB Ram, 256GB Flash-Speicher und Nvidia GeForce 320M Grafikprozessor zum Einsatz. Wer es noch genauer wissen möchte, dem sei gesagt, dass der Prozessor mit 6 MB gemeinsam genutztem L2-Cache daherkommt. Der Frontside-Bus hat eine Taktfrequenz von 1066MHz und bei dem verwendeten Arbeitsspeicher handelt es sich um 4GB DDR3 SDRAM (1066 MHz On-Board). Die Nvidia GeForce 320M Grafikkarte setzt auf 256 MB DDR3 SDRAM, der gemeinsam mit dem Hauptspeicher genutzt wird. Apple verwendet ultraportable Prozessoren, die wenig Leistung aufnehmen und so die Batterielaufzeit optimieren sollen. Auf die Batterielaufzeit (eigentlich Akkulaufzeit) von 7 Stunden bzw. der Standby Zeit von 30 Tagen sei an dieser Stelle schonmal hingewiesen, dieses Kapitel wird gesondert behandelt.

Es dürfte jedem klar sein, dass das neue Macbook Air kein Leistungswunder ist, dafür wurde es auch nicht konzipiert. Die gefühlte Leistung im Alltag lässt sich jedoch sehen. Spaßeshalber haben wir das das 13″ MBA (Late 2010) gegen ein 15″ MBP (Early 2010) mit 2,53GHz Intel Core i5, 4GB Ram und Nvidia GT 330M im Geekbench Test gegeneinander antreten lassen. Seht selbst: Das MBA kam auf 3048 und das MBP auf 4990 Punkte.

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Was wirklich positiv ins Auge fällt, ist der verwendete Festplattenspeicher. Apple nutzt keine drehbaren Laufwerke beim MBA und verwendet als Festplatte in unserem Fall einen 256GB Flash-Speicher. Um diesen möglichst gut und platzsparend im Gehäuse verbauen zu können, ordnet Apple die einzelnen Flash-Module nebeneinander an. Die Geschwindigkeit des neuen Speichers fällt insbesondere beim Bootvorgang und beim Starten einzelner Programme auf. Das Booten ist in gefühlten 18 Sekunden abgeschlossen und das Starten der einzelnen Programme geht blitzschnell. Während beim MBP mit einer normalen Festplatte die Programm-Icons mehrfach während des Programmstarts hüpfen, reichen beim neuen MBA schon eins bis zwei Hüpfer aus. So macht Arbeiten wirklich Spaß und wer einmal SSD Speicher gewohnt ist, möchte diesen nicht mehr missen.

Bei unserem Leistungstest haben wir mehrere Szenarien getestet: normales Surfen, Musik hören, Filme gucken, Fotobearbeitung, Textverarbeitung etc. Die Lüftergeräusche war nur sehr selten zu hören. Im Normalfall ist der verbaute Lüfter nicht zu hören.

Akkulaufzeit

Wie bereits erwähnt proklamiert Apple „Bis zu 7 Stunden Batteriebetrieb“ und „Bis zu 30 Tage Standby“. Der integrierte 50 Wattstunden Lithium-Polymer-Akku soll es richten. Unter welchen genauen Bedingungen dieser Werte erreicht werden sollen, ist allerdings unklar. Das hier getestete 13″ MacBook Air ist mittlerweile ca. 6 Wochen in Gebrauch, so dass wir uns eine fundierte Aussage über die Akkulaufzeit zutrauen, ohne diese mit der Stoppuhr oder in einem „Dauertest“ überprüft zu haben. Selbstredend hängt die Laufzeit des Gerätes mit dem Nutzungsverhalten des Users in unmittelbaren Zusammenhang. Ist das Gerät einfach nur eingeschaltet und steht nahezu unbenutzt auf dem Tisch, so können locker 10 Stunden erreicht werden. Beim drahtlosen Surfen erreichen wir ca. 7,5 Stunden (Displayhelligkeit ca. 60-70 Prozent). Bei leistungsfressenden Anwendungen, Foto- bzw Videobearbeitung leert sich der Akku auch gerne mal in 3 bis 4 Stunden. Interessant in diesem Zusammenhang war noch die Beobachtung, dass ein externes 30″ Dell Display die Akkulaufzeit nicht so schnell schmelzen ließ, wie befürchtet (ohne exakte Minutenangaben zu machen). Die sechs schwarzen „Packs“ im folgenden Foto (Innenleben des 11″ MBA) bilden übrigens die Akkueinheit.

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Sonstiges

Die wichtigsten Punkte, die bisher in keiner der Rubriken untergebracht werden konnten, fassen wir unter „Sonstiges“ zusammen. Was gibt es noch zum 13 Zoll MacBook Air zu berichten? Im Bereich der Gerätekommunikation sei noch zu erwähnen, dass Apple WiFi mit dem 802.11n (kompatibel zu 802.11a/b/g) und Bluetooth 2.1 + EDR integriert hat. Optional kann über USB ein Ethernet Adapter für den drahtgebundenen Netzwerkanschluss angeschlossen werden.

Über den Kopfhörer-Minianschluss lassen sich Apple Kopfhörer mit Mikrofon und Fernbedienung anschließen. Die reine digitale Videoausgabe kann über die entsprechenden Adapter auch auf DVI, VGA, Dual-Link-DVI oder HDMI erfolgen.

Diejenigen, die sich fragen, ob sie auch ohne DVD Laufwerk bei einem MacBook Air auskommen, sollten mal darüber nachdenken, wie regelmäßig sie eine CD oder DVD auf ihrem mobilen Gerät verwenden. Viele Inhalte werden heutzutage direkt aus dem Internet heruntergeladen oder mittels USB Stick übermittelt. Für den Fall, dass tatsächlich mal ein DVD Laufwerk benötigt wird, könnt ihr mittels CD- oder DVD-Sharing auf ein anderes Laufwerk zugreifen. Ihr könnt euch quasi das DVD bzw. CD Laufwerk eines Macs oder PCs zu Nutze machen und Programme installieren. Alternativ dazu bietet Apple ein externes DVD Laufwerk (MacBook Air SuperDrive, 79 Euro), welches über USB an das MacBook Air angeschlossen werden kann.

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Für welche Zielgruppe eignet sich das 13″ MacBook Air ?

Für welche Gruppe bzw. für welches Anwendungsgebiet das 13″ MacBook Air geeignet ist, liegt in der Subjektivität des Betrachters. Wir können hier nur unsere eigenen Eindrücke wiedergeben und entsprechende Empfehlungen aussprechen. Die Frage, ob sich das 13″ Modell für den täglichen Gebrauch eignet, ist schwer zu beantworten. Lautet beim 11″ Modell die Antwort eindeutig „Nein“, ist das 13″ Modell für den Alttag sicherlich nicht optimal, aber gut zu gebrauchen. Als alleiniger Hauptrechner in den eigenen vier Wänden nicht die erste Wahl. Hier sollte der Griff zum 15 Zoll MacBook Pro gehen. Wird das Gerät allerdings regelmäßig mobil verwendet, kann es seine Vorteile (Größe und Gewicht) ausspielen. Während die Laptop-Tasche mit dem 15″ MacBook Pro noch recht schwer wirkt, scheint sie mit dem 13″ MBA federleicht. Studenten während der Vorlesung und Geschäftsleute auf Reisen werden das Gerät zu schätzen wissen. Auch als Zweitgerät ist das MBA ideal geeignet. Hier sollte der Anschaffungspreis allerdings im Auge behalten werden. Ein MacBook Air zu kaufen, nur um das dünnste Apple Notebook zu haben, macht sicherlich keinen Sinn.

Verfügbarkeit und Preis

Die gute Nachricht vorweg: Ein Blick in den Apple Online Store (Affiliate) verrät, dass derzeit nicht nur die beiden 13″ MacBook Air Modelle sondern auch die beiden 11″ MacBook Air bei Apple sofort verfügbar sind. Alle vier Geräte sind mit „Versandfertig in: 24 Stunden“ markiert. Für das 13″ MacBook Air (1,86Ghz, 128GB Flash Speicher) verlangt Apple 1299 Euro, für das gleiche Modell mit 256GB Flash müssen Kunden 1599 Euro auf den Tisch legen. Das 1299 Euro Modell lässt sich für 90 Euro Aufpreis mit 4GB Arbeitsspeicher ausstatten. Das 1599 Euro Modell kann für jeweils 90 Euro mit einem leistungsstärkeren Prozessor (2,13GHz) und / oder 4GB Ram bestück werden. Seitenansicht 11Zoll und 13Zoll MacBook Air:

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Fazit

Mit der neuen MacBook Air Generation hat Apple im Vergleich zum längst überfälligen alten Modell einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Cupertino hat das Air sicherlich nicht neu erfunden, doch deutlich optimiert. Über das Design müssen wir an dieser Stelle sicherlich nicht diskutieren, dem Apple Chef Designer Jonathan Ive ist erneut ein klasse Gerät aus der Feder entsprungen. Den Vergleich zur 13″ Konkurrenz muss das MBA ebenso nicht scheuen. Anwender, die Wert auf eine Kombination von Optik, Leistung, Mobilität und Akkulaufzeit legen und das nötige Kleingeld haben, sollten beim 13″ MacBook Air zuschlagen.

Kategorie: Mac

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3 Kommentare

  • Stefan

    Danke für den MacBook Air Test. Ich überlege schon seit längerem, ob ich mir das Gerät kaufen soll. Nun komme ich noch intensiver ins Grübeln.

    12. Dez 2010 | 13:34 Uhr | Kommentieren
  • Lisa

    Das neue MacBook Air hat irgendwie Charme. Danke für den uasführlichen Test und die Bilder.

    13. Dez 2010 | 7:59 Uhr | Kommentieren
  • stefan j.

    Hab das 13/4/256 jetzt über 1 Wo in Betrieb gehabt (am Blk Friday für 1678 gekauft) und halte es nach wie vor für ein Spielzeug … allerdings laufen Maya 2011 und Toca Racer 3 Demo drauf… was mich schon überrascht hat.. 🙂 instant on kommt 2011 bestimmt auch für den Rest der MBPs … ich gebe das MBA diese Woche an Apple zurück (Rückgabe bis 8.01.2011 mgl.) btw.. die 6 Batterien sind vom 11er…

    13. Dez 2010 | 11:21 Uhr | Kommentieren

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