Samsung will iPhone 4S in Südkorea nicht verbieten lassen

| 17:33 Uhr | 2 Kommentare

In den vergangenen Tagen ist es Samsung erstmals gelungen, einige kleine Siege für sich zu verbuchen. Dies ist möglicherweise der aggressiveren Strategie des südkoreanischen Konzerns zu verdanken, der sich zunächst in der Defensive befand. So muss es Balsam auf die geschundene Seele von Samsung gewesen sein, dass ein Richter des Landgerichts Mannheim den Argumenten Apples gegenüber nicht aufgeschlossen schien und nicht ohne Weiteres anerkennen wollte, dass es sich bei den umstrittenen 3G-Lizenzen, welche von Samsung gehalten werden, um Lizenzen nach FRAND handelt, welche zudem für die Zulieferer Apples bereits durch die Südkoreaner lizenziert waren.

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Nun überrascht Samsung mit der Ankündigung, keine einstweilige Verfügung gegen den Verkauf des iPhone 4S in Südkorea anzustreben. Laut eines Berichts auf The Next Web scheint diese Entscheidung deshalb getroffen worden zu sein, um die südkoreanischen Kunden nicht zu verärgern. Apples Anteil in Südkorea ist ohnehin gering und Samsung möchte wohl nicht den Eindruck erwecken, dass es durch ein Verkaufsverbot seine eigenen Marktanteile steigert. Demnach äußerte ein hoher Vertreter Samsungs, dass sich das Unternehmen auf die Auseinandersetzungen in globalen Märkten konzentrieren will. Die mittlerweile mit allen Mitteln geführte Auseinandersetzung konzentriert sich auf eine Reihe von Ländern, welche für beide Unternehmen wichtige Absatzmärkte darstellen wie Frankreich, Italien, Australien oder Japan.

In Australien konnte Samsung nun offenbar durchsetzen, dass ein Ingenieur des Unternehmens für 2 Stunden Zugang zum Quellcode des iPhone 4S hatte, um die 3G-Implementierung zu untersuchen. Ergebnisse hierüber wurden noch nicht veröffentlicht, aber es ist davon auszugehen, dass die Zuschauer des Spektakels, also wir, bald zur Kenntnis bekommen, falls Samsung dabei etwas gefunden hat, was sich für weitere Klagen lohnt. Fest steht, dass sich beide Unternehmen in dieser Auseinandersetzung nichts schenken.

Doch könnte der Schuss für Samsung auch leicht nach hinten losgehen, denn schließlich ist das Unternehmen eines der wichtigsten Zulieferer für Apple-Komponenten und Apple schiebt dafür jährlich einige Milliarden US-Dollar über den Tisch, die bei Samsung einen beachtlichen Teil des Umsatzes ausmachen dürften. Es stellt sich die Frage, ob sich ein Verlust des Auftraggebers Apple für Samsung langfristig rechnen wird, denn wie spekuliert wird, ist wohl Apple nicht gewillt, weiterhin wichtige Komponenten ausgerechnet von Samsung herstellen zu lassen. (via)

Kategorie: iPhone

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2 Kommentare

  • Alex

    Naja, ohne Samsung wird es auch für Apple wohl nicht ganz so einfach werden. Immerhin liefert Samsung zuverlässig Chips in entsprechender Stückzahl. Es gibt wohl nicht viele Unternehmen, die Apples Anforderungen wirkich erfüllen können. Ob sich es also letztendlich für Apple lohnen würde, einen bekannten Chipzuliefer gegen einen relativ unbekannten zu tauschen, ist ebenfalls fraglich. Man stelle sich mal die Situation vor, dass Apple Chips von einem neuen Zulieferer bezieht und diese nicht zu 100% funktionieren. Was dann?

    15. Nov 2011 | 18:16 Uhr | Kommentieren
  • MSchwarz

    Der Schuss wird kaum nach hinten losgehen. Wenn Samsung nur 1 Handy verkauft verdienen sie immer noch so viel wie mit den Komponenten für 15 iPhones. Nicht vergessen da hat Apple ja die Einkaufspreise bei allen Lieferanten ins bodenlose gedrückt. Zudem hat Samsung ja schon angefangen einige Lieferanten zu wechseln, also was solls? Wird wohl eher Apples Problem sein Lieferanten zu finden welche in der entsprechenden Menge zur entsprechenden Qualität zum entsprechenden Preis liefern können.
    Des weiteren hat der Deutsche Richter gar nicht FRAND in Frage gestellt, sondern die Tatsache das Apple diese Lizenzen wissentlich verletzt weil sie sich nie um eine Lizenzierung gekümmert haben. Man kann sich nicht mit FRAND Lizenzen raus reden die man nicht mal besitzt und sich auch nie die Mühe gemacht hat diese zu lizenzieren.

    15. Nov 2011 | 18:59 Uhr | Kommentieren

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