Jonathan Ive: Apples Ziel ist es nicht, Geld zu verdienen

| 18:01 Uhr | 26 Kommentare

Die Entwicklung großartiger Produkte steht bei Apple klar im Vordergrund und sogar vor dem Ziel, Geld zu verdienen. Dies sagte Apples Chef-Designer Jonathan Ive in einer Rede in der britischen Botschaft am Montag.

„Wir sind wirklich zufrieden mit unserem Umsatz, aber unser vorrangiges Ziel ist es nicht, Geld zu verdienen“, gab Jony Ive bekannt. „Wenn es uns gelingt, einzigartige Produkte zu kreieren, dann werden wir auch Geld verdienen“, so der Brite.
Er erklärte weiter, dass Apple in den 90er Jahren am Rande des Bankrotts stand. Erst mit dem Rückgang von Steve Jobs zu Apple im Jahr 1997 änderte sich die pikante finanzielle Situation des Unternehmens. Jobs bemerkte, dass die damaligen Produkte nicht gut genug waren, sodass er fortan einen anderen Ansatz verfolgte. Apple entwickelte Produkte damals kostengünstig und umsatzgeneriert. Seit 1997 denkt man nicht mehr so in der Apple-Designschmiede.

Jony Ive meinte weiterhin, dass wirklich tolles Design kompliziert zu kreieren sei. Gutes Design sei der Feind von außergewöhnlichen Entwürfen. „Aber wenn man etwas wirklich Neues entwickeln will, steht man vor vielen schweren Herausforderungen.“
Ive fügte hinzu, dass er sich immer noch sehr aufgeregt fühlt, wenn er daran denkt, dass er Teil des kreativen Schaffungsprozesses bei Apple ist. Besonders die Entwicklung von losen Ideen, hin zu Entwürfen und Prototypen bis zum finalen Produkt sei „unglaublich“.

In seiner Rede sagte Jony Ive ebenso, dass Apple keine Marktforschung betreiben würde. Dies liegt daran, dass dies nur Mittelmäßigkeit garantiere. Er meint, dass er als Designer dafür verantwortlich ist, potenzielle Chancen zu sehen und zu verstehen. Dies sei ein wichtiger Teil der Entwicklung erfolgreicher Produkte. (via)

Kategorie: Apple

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26 Kommentare

  • Manu

    “Wenn es uns gelingt, einzigartige Produkte zu kreieren, dann werden wir auch Geld verdienen”. Damit bringt er auf den Punkt was in vielen Unternehmungen schief läuft. Aber wenn wundert es, wenn man Jahrelang eine betriebswirtschaftliche Theorie nach Gewinnmaximierung geleehrt bekommt und diese Leute daraufhin Unternehmen führen. Oder besser noch sich von Shareholdern zu sehr abhängig machen die nur die Gewinnmaximierung im Blick haben.

    31. Jul 2012 | 18:30 Uhr | Kommentieren
    • horstspapa

      du nimmst mir die worte aus dem mund 😉

      31. Jul 2012 | 18:47 Uhr | Kommentieren
    • Jacobus21

      Komisch. Warum besteht der Preis eines iPhone 4S‘ zu mehr als 70% dem Gewinn von Apple?

      31. Jul 2012 | 18:47 Uhr | Kommentieren
      • Schreiber

        Je besser das Produkt desto höher kann man den Preis ansetzen.

        31. Jul 2012 | 18:52 Uhr | Kommentieren
        • kNu7i

          wenns nicht ums geldverdienen ginge, wären die mit 20% gewinn oder so zu frieden, aber 70% ist schon sehr gewinnorientiert! das ist nur eine verschönigte aussage kohle zu machen! ob ich jetzt viel geld verdienen will, deshalb geniale produkte mach um die teuer verkaufen zu können, oder geniale produkt macht und die teuer verkaufe um dann zufällig viel geld zu verdienen ist in meinen augen dass gleiche 😉

          31. Jul 2012 | 19:26 Uhr | Kommentieren
      • Chris

        Der Gewinn am 4S besteht aus ca. 35%, was auch normal ist. Du vergisst die Entwiklungskosten, das Anschaffen der immens teuren Maschinen, die für die Fertigung benötigt werden, die Investitionen, die in andere Unternehmen getätigt werden, um Hard und Software weiter zu entwickeln. Dazu kostet iOS nichts, die Entwicklung kostet ebenfalls Geld, die mit dem iPhone getragen werden.
        Einfach mal tiefer gucken und nicht nur die Oberfläche betrachten!

        31. Jul 2012 | 19:57 Uhr | Kommentieren
      • Neddi

        Du hast die Aussage nicht wirklich verstanden oder?

        06. Aug 2012 | 20:41 Uhr | Kommentieren
  • ludwig

    Ok, ich bin Apple Fan, aber das ist wirklich affig …
    Jedes Unternehmen versucht Geld zu verdienen!

    31. Jul 2012 | 18:57 Uhr | Kommentieren
    • Manu

      Geldverdienen ist doch nicht das Thema. Der Fokus eines Unternehmen ist es aber. Du kannst einerseits sagen: Ich will möglichs viel Geld verdienen – was muss ich dafür tun. Oder aber: Ich möchte das beste Produkt entwickeln – was muss ich dafür tun. Mit beiden varianten gibt es Geld, bei der zweiten kurzfristig vielleicht nicht so viel wie bei der ersten. Aber langfristig ist die erste auch sehr vielversprechend wie man sieht. Nur wer will das in der Regel hören? Der CEO, der gerade mal ne Durchschnittslebensdauer von rund 5 Jahren in einem Unternehmen hat? Oder die Shareholder, die mit Aktien kaufen und verkaufen das schnelle Geld machen wollen? Sehr schwer in einem Unternehmen so eine Philosophie durch zu boxen wenn es sich eventuell erst nach vielen Jahren auszahlt. UND lasst doch mal das mit diesem dämlichen Applefan oder Fanboy. Man kann auch die Augen vor dem offensichtlichsten verschließen.

      31. Jul 2012 | 19:06 Uhr | Kommentieren
      • Manu

        Meinte natürlich: „Aber langfristig ist die ZWEITE auch sehr vielversprechend wie man sieht.“ 😉

        31. Jul 2012 | 19:07 Uhr | Kommentieren
  • Tom

    Gott sei Dank! Ich dachte schon, Apple hätte nach Steves Tod seinen gemeinnützigen Charakter verloren.

    31. Jul 2012 | 21:45 Uhr | Kommentieren
  • Josch

    Sehr erfrischend zu lesen. Und genau aus dem Grunde, dass uns im Allgemeinen eingetrichtert wird, dass es das oberste Ziel einer Firma ist, Geld zu verdienen haben wir es zum größten Teil mit mittelmäßigen Produkten zu tun. Mit Apples Philosophie zu arbeiten zeigt aber, wie es funktionieren kann, beeindruckende Produkte zu erschaffen und damit – logischerweise – Geld zu verdienen. Genau das macht Apple ja für die meisten so suspekt, da nicht sein kann, was nicht sein darf 😉

    01. Aug 2012 | 0:48 Uhr | Kommentieren
  • Jörg

    Ich glaube, wenn man mal die Gehaltsstufe eines Jonny Ive erreicht hat, kann man es sich leisten, so zu denken.

    01. Aug 2012 | 2:29 Uhr | Kommentieren
  • Luigi

    Leute, wie naiv seid ihr bitte? Apple will wie jedes andere unternehmen Geld verdienen. Wenn jetzt das iPad-Mini kommt, dann ist das ja wohl der beste Beweis dafür. 100 Milliarden Kriegskasse, ja, die denken total an den Kunden und versuchen das Produkt günstig zu halten. Bullshit. Die ziehen uns genauso ab wie alle anderen, wenn nicht sogar mehr. Aber dafür bekommt man wenigstens ein wirklich gutes Produkt.

    01. Aug 2012 | 2:58 Uhr | Kommentieren
    • Luigi

      Ach, und nebenbei: Wenn es denen nicht ums Geld gehen würde, dann wäre das Zubehör nicht so verdammt teuer. Hier ein Adapter 30 Euro, da ein HDMI-Kabel für das doppelte… Und erst im sechsten Betriebsystem kann man seine Song als Klingelton auswählen, die sollte man nämlich lieber schön im Store kaufen.

      01. Aug 2012 | 4:38 Uhr | Kommentieren
      • Tom

        Aber nicht doch. Für ein formschönes Dock-auf-USB-Kabel in strahlendem weiß, sind 19,00€ beileibe nicht zuviel. Diese handschmeichelnden Stecker. Filigran gefertigt von kleinen asiatischen Händen. Tausende von Kilometern zurückgelegt, bis in den Apple-Store.

        Und nicht zu vergessen: der Sicherheitsaspekt. Keine gebrochenen Fingernägel beim einstöpseln. Ich kann mit Johnthan Ivy bildlich vorstellen, wie er jedes Kabel handgestrreichelt in Form gebracht hat.

        19,00€ sind dafür praktisch geschenkt.

        01. Aug 2012 | 15:08 Uhr | Kommentieren
  • Roland

    Liest das hier sonst noch wer oder gibt nur jeder seinen Senf dazu??? Überall zahlt man für Softwareupdates, bei Apple nicht, die Maschinen um solche tollen formschönen und von vielen geliebten designentwürfen wahrheit werden zu lassen kostet auch ne Stange! Entwicklung pi pa po… Sicherlich verdienen die auch noch gut denn wer is bitte so beschränkt zu glauben das die kein Geld verdienen wollen??? Er meint damit im vordergrund stehen die tollen geräte und danach der gewinn weil ein scheiß gerät generiert keinen gewinn… Erst LESEN, dann VERSTEHEN, dann erst Posten!!!

    01. Aug 2012 | 7:46 Uhr | Kommentieren
  • Fu Man Shu

    Dann ist das wahrscheinlich der wahre Grund warum Apple Samsung auf 2,5 Mrd verklagt. Wie soll Apple denn sonst an Geld kommen.
    Wie Luigi schon schrieb, will Apple mit jedem Mist verdienen, und solange ein angefressener Apfel vom Schulhof bis hin zur Chefetage „in“ ist wird’s auch genauso weiterlaufen wie bisher. Latzen bis der Arzt kommt, dann dauerts noch 2 Jahre und Apple ist gleichzusetzen mit Ed-Hardy und keiner will’s mehr.

    01. Aug 2012 | 8:00 Uhr | Kommentieren
    • Luigi

      Ich kann mich noch erinnern, dass ich da vor langer Zeit (Jahre) mal einen Artikel gelesen habe, in dem der Journalist meinte, Apple wäre spätestens dann out, wenn jeder ein Iphone hat uns es nichts besonderes mehr ist. Da hat er wahrscheinlich recht, denn es ist ein Statussymbol. Wenn nun jeder 13-jährige aber schon mit einem Iphone rumläuft, dann kommt man sich mitunter doch etwas blöd vor. Diesen theoretischen Punkt hat Apple ja jetzt mit dem Iphone 4, allerspätestens aber dem Iphone 4S erreicht. Meiner Meinung nach ist Apples einziges Mittel um dem entgegenzuwirken, dass die jährlichen Updates sich optisch deutlich von den vorherigen Modellen unterscheiden, damit die Leute sehen, ob man ein Iphone 5 (oder 6?) oder „nur“ ein 4S oder sogar glatt nur ein 4er hat.
      Wenn wir alle in ein paar Jahren immernoch ein Iphone benutzen obwohl die Marke vielleicht out ist, dann können wir uns rühmen, dass wir das Produkt wegen seiner Bedienung und dem Design lieben. Bis dahin müssen wir wohl alle mit der Unsicherheit leben, dass wir vielleicht doch nur Mainstream-Konsumenten sind, die einem Hype folgen und eine Werbekampagne gut funktioniert hat. Am Ende ist es wohl eine Mischung aus beidem…

      01. Aug 2012 | 13:25 Uhr | Kommentieren
  • Andre

    Grundaufgabe eines jeden (!) Unternehmen ist es, Ertrag zu erwirtschaften! Sonst ist es keine Unternehmen, sondern bestenfalls ein gemeinnütziger Verein…
    Die Preisfindung erfolgt immer am Markt – Sie richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Bei Apple-Produkten ist die bekanntlich (auch) bei den immer hinsichtlich des Preises bemeckerten Produkten nachweislich groß.
    Die Marge ist letztlich bei weitem nicht so hoch wie immer von den Kritikern dargestellt – es wurde oben schon aufgeführt, was alles in die Kostenrechnung einfliessen muss.
    Also: Befasst Euch mit Betriebswirtschaft, bevor Ihr über Preise und deren Gestaltung meckert!
    Der Denkansatz von Apple ist definitiv anders als bei Shareholder-Value-geprägten Unternehmen – letztendlich führt er aber zum gewünschten Ergebnis: Begehrte Top-Produkte mit einer sehr auskömmlichen Marge…
    

    01. Aug 2012 | 14:34 Uhr | Kommentieren
  • Miau

    Jetzt weiss ich endlich worin die Mission von Apple besteht – alle Menschen mit tollen Produkten glücklich zu machen. Selbstverständlich wollen die Aktionäre keine gewinnorientierte Firma und das Management schon gar nicht. Das Beste an dem Gelaber ist, es gibt tatsächlich Leute die den Schwachsinn glauben. Bin dafür den seeligen Steve sofort heilig zu sprechen und eine Apple Religion zu gründen.

    02. Aug 2012 | 9:20 Uhr | Kommentieren
    • Wuff

      Man sollte sich schon die Mühe machen, Ives (etwas missverständliche) Aussage auch wirklich nachzuvollziehen oder wenigstens die vorigen Posts zu lesen.
      Ich wiederhole aber gerne noch einmal meine Vorposter: Das Erfolgsrezept von Apple lautet nicht 1. Gewinn als erstes Ziel setzen. 2. Satten Gewinn einstreichen, sondern 1. Sich darauf spezialisieren, tolle Produkte zu entwickeln, für die einige Menschen bereit sind, viel Geld zu bezahlen. 2. Satten Gewinn einstreichen.

      Ive drückt sich allerdings – wie so häufig – missverständlich und unpräzise aus. Ich glaube aber nicht, dass er Apple als mildtätigen Charity-Verein ansieht – das ist einfach zu abwegig. Allerdings habe ich den Verdacht, dass er nicht zwischen seiner eigenen Designer-Perspektive und Apple als Gesamtunternehmen unterscheidet.

      03. Aug 2012 | 19:16 Uhr | Kommentieren
    • Wuff

      Übrigens, zu Deinen weiteren Aussagen: Die Apple-„Religion“ kann wirklich nerven. Ich als bekennender Fan empfinde sie sogar subjektiv als das Nervigste und Negativste an Apple überhaupt. Warum kann es nicht reichen, einfach die Produkte geil zu finden???

      PS. Die Captcha-Rechenaufgabe ist diesmal wirklich vertrackt…

      03. Aug 2012 | 19:24 Uhr | Kommentieren
      • Neddi

        … prima … da gibt es nichts hinzuzufügen … 🙂

        06. Aug 2012 | 20:46 Uhr | Kommentieren

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