Irland hält an minimalem Steuersatz für Apple fest

| 9:40 Uhr | 10 Kommentare

Das irische Parlament hat sich für ein Festhalten am unterdurchschnittlich geringen Steuersatz für Apple entschieden. Nach Berichten des The Guardian sollte sich Apple ursprünglich auch in Irland zu seiner Finanzsituation äußern. Diese Pläne sind nun vom Tisch und Apple kann weiterhin auf den günstigen Satz von einem Prozent seiner Umsätze setzen.

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Apple steht in den USA neben anderen Unternehmen mit seinen Steuertricks unter scharfer Kritik, aber auch in Irland gab es Protest gegen die aktuelle Entscheidung des zuständigen Finanzausschusses. Der finanzpolitische Sprecher von Sinn Fein, Pearse Doherty, äußerte starke Zweifel an der Glaubwürdigkeit der irischen Politik vor dem Hintergrund massiver Sparzwänge. Irland setze mit dieser Entscheidung für Apple ein falsches Signal an die eigene Bevölkerung, indem es internationalen Firmen, die zudem niemanden im Land beschäftigen, eine derartige Vergünstigung gewährt. Der Finanzausschuss verspotte sich im Grunde selbst damit.

Eine Untersuchung des amerikanischen Senats hatte ergeben, dass Apple im Jahr 2011 den Großteil seiner Steuerlasten für Geschäfte in Europa und Amerika in Irland abgerechnet hatte, um den ungleich höheren Steuersatz im eigenen Land auf legalem Weg zu umgehen. Die über Irland geleiteten steuerpflichtigen Einnahmen beliefen sich für diesen Zeitraum auf etwa 34 Milliarden Dollar, zwei Drittel der Gesamteinkünfte des kalifornischen Konzerns.

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10 Kommentare

  • MarioWario

    Zitat: … starke Zweifel an der Glaubwürdigkeit der irischen Politik vor dem Hintergrund massiver Sparzwänge. Irland setze mit dieser Entscheidung für Apple ein falsches Signal …
    Im Grunde wird Apple EU-Subventioniert ohne wirklich ein guter Arbeitgeber zu sein (ich denke die Karriere-Aussichten bei den Burger-Brätern sind besser als die von Apple Store Mitarbeitern).

    06. Jul 2013 | 11:06 Uhr | Kommentieren
    • MrUNIMOG

      Nicht nur die Aufstiegschancen machen einen guten Arbeitgeber aus…

      06. Jul 2013 | 20:34 Uhr | Kommentieren
      • MarioWario

        … natürlich auch das Finazielle (ist im Apple Vertrieb zweigeteilt a) Genius und höher = Umsatzbeteiligung – b) Grundlohn (kann man auch mit Hartz IV aufstocken)). Und die Anerkennung – im Fall von Apple Mitarbeitern ist das wohl die Wahrnehmung durch die Kunden (nett, mit mäßigem Wissen).

        07. Jul 2013 | 8:51 Uhr | Kommentieren
  • Joe

    „Apple steht in den USA neben anderen Unternehmen mit seinen Steuertricks unter scharfer Kritik, aber auch in Irland gab es Protest gegen die aktuelle Entscheidung des zuständigen Finanzausschusses.“ Hier ist Rede von Steuertricks. Unabhängig vom sozialen Gewissen eines Unternehmens, ist der CEO eines Untermehmens in einer Zwickmühle. Sollte das Unternehmen die legalen steuerlichen Möglichkeiten, die Ländern den Unternehmen bietet, nicht wahrnehmen, dann werden die Aktionäre nicht sehr begeistert sein, da dies den Gewinn erheblich schmälert. Anderseits stellt sich die Frage, wie sollte ein erfolgreiches Unternehmen wie Apple, den moralischen und sozialen Forderungen einer Gesellschaft nachkommen. Ein schmaler Grat, wobei beiden Seiten nie zufrieden sein werden. Jeder möchte das größere Stück haben.

    06. Jul 2013 | 14:12 Uhr | Kommentieren
    • MarioWario

      Natürlich hat der Shareholder Value die höchste Priorität für den Apple Vorstand, aber auf die Dauer ist es schlecht für die Kundenbindung ein Image aufzubauen ‚Geizig im Kunndenservice‘ – ‚Entwickelt die Human Resources nicht‘ – ‚Vergiftet Mitmenschen und beutet die Fabrikarbeiter aus‘. Gerade viele Apple-Kunden zahlen auch deshalb mehr für die Geräte wegen der Illusion von Nachhaltigkeit (im Computer-Business bisher nicht realisiert). Vergleicht man auch das Image von Bill Gates: Gilt als Altruist, obwohl er der reichste Mann der Welt ist und die Leute mit Microsoft’s Geschäftsmodellen seit dreißig Jahren über den Tisch gezogen wurden (natürlich ist er besser als sein Kumpel Warren B. mit seinen Waffen und Versicherungen).

      06. Jul 2013 | 15:29 Uhr | Kommentieren
      • MrUNIMOG

        Geizig im Kundenservice? Gerade der ist bei Apple allererste Sahne!

        06. Jul 2013 | 20:33 Uhr | Kommentieren
        • Joe

          Das ist auch meine persönliche Erfahrung. Der Service ist hervorragend.

          07. Jul 2013 | 7:12 Uhr | Kommentieren
        • MarioWario

          Ist leider nicht meine Erfahrung ()und auch nicht die Erfahrung meiner Bekannten im Umfeld), obwohl die US-Apple-Stores oft großzügiger sind als Apple Deutschland.

          07. Jul 2013 | 8:45 Uhr | Kommentieren
        • Jabba

          Auch meine Erfahrung zeigt, dass der Service in den Stores einfach nicht gut ist.
          Zu wenig Apple-Wissen in den Köpfen.

          07. Jul 2013 | 9:56 Uhr | Kommentieren
  • Joe

    Noch ein Satz zur Kundenbindung. Es gibt wenig Firmen, die eine so starke Kundenbindung besitzen wie Apple. Es ist normal, dass es bei Millionen von Kunden unterschiedliche Erfahrungen gibt. Neutrale Beobachter stellen immer wieder fest, dass Apple, was Kundenfreundlichkeit und Service betrift, zu den besten zählt. Auch in diesem Forum wurde dies noch mehrmals erwähnt.

    07. Jul 2013 | 15:46 Uhr | Kommentieren

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