Apple, Google und EU wollen In-App-Käufe transparenter machen

| 20:55 Uhr | 1 Kommentar

Die Europäische Union hat sich ein neues Projekt auf die Fahne geschrieben. In-App-Käufe wurden auserkoren und sollen zukünftig vom Verbraucher besser wahrgenommen werden. Bei einer aktuell stattfindenden Konferenz mit nationalen Durchsetzungsbehörden und großen Technologieunternehmen (Apple und Google sind mit von der Partie) will man die Frage zur Durchsetzung und Handhabung diskutieren.

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In den kommenden fünf Jahren wird ein Umsatz von 63 Milliarden Euro innerhalb der „App-Wirtschaft erwartet. Glaubt man den Analsten von Distimo, so stammen ca. 80 Prozent der Einnahmen (knapp über 10 Milliarden Euro pro Jahr) von Käufen, die Anwender innerhalb einer App tätigen. Kurzum, die Rede ist von sogenannten In-App-Käufen, mit denen Inhalte, Features etc. freigeschaltet werden können.

Die EU will das Vertrauen der Verbraucher steigern, damit die App Wirtschaft ihr volles Potential ausnutzen kann, so heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. 50 Prozent der Online-Spiele werden grundsätzlich als kostenlos angeboten, bieten allerdings gleichzeitig In-App-Käufe, um Umsätze zu generieren. Oftmals, so die EU, sei sich der Verbraucher garnicht darüber bewusst, dass Einkäufe mit echten Geld getätigt werden, da die Kreditkarte automatisch belastet wird. Kinder seien besonders betroffen.

Die vier wichtigsten von Verbrauchern vorgebrachten Anliegen, die auf der Konferenz diskutiert werden, sind:

  • Bei Spielen, die als „kostenlos“ angepriesen werden, dürfen Verbraucher nicht hinsichtlich der wahren Kosten irregeführt werden;
  • Spiele dürfen Kinder nicht direkt dazu verleiten, Produkte zu kaufen, oder einen Erwachsenen dazu zu bringen, diese für sie zu kaufen;
  • Verbraucher sollten über Zahlungsmodalitäten angemessen informiert werden und Zahlungen sollten ohne ausdrückliches Einverständnis des Verbrauchers nicht per Voreinstellung automatisch abgebucht werden;
  • Händler sollten eine E-Mail-Adresse angeben, so dass Verbraucher sie bei Fragen oder Beschwerden kontaktieren können.

In-App-Käufe sind ein interessantes Thema. Immer mehr Entwickler gehen zu diesem Geschäftsmodell über, da sie sich höhere Umsätze erhoffen. Man kann sicherlich geteilter Meinung darüber sein. Apple hat bereits eine Aufklärungsseite für Eltern geschaltet, damit sich diese mit dem Thema beschäftigen können. Gleichzeitig bietet iOS in den Einstellungen eine Möglichkeit, In-App-Käufe zu deaktivieren. Bevor einem Kind oder Jugendlichen ein iOS-Geräte, Android-Geräte oder sonstiges internetfähiges Gerät in die Hände gegeben wird, liegt es an den Eltern sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und mit dem Kind darüber zu sprechen.

Kategorie: App Store

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1 Kommentare

  • Somaro

    Für alle, die hier mit Zusatzfunktionen oder Testläufen argumentieren:
    UM DIE GEHT ES NICHT!
    .
    Es geht explizit um Spiele, deren Entwickler ihre Spiele wohl GANZ BEWUSST so programmieren, dass man entweder zwischen zwei Spielzügen 2 bis 30 Stunden warten muss oder Beträge zwischen 5€ – 50€ ausgibt.
    .
    Das hat nichts mit “nicht benötigten Zusatzfunktionen” zu tun.
    Das nennt man gnadenlose Abzocke.
    Und betrifft nicht nur Kinder. Wer kennt nicht Bekannte, die sagen „Ich will nicht warten, da bezahle ich lieber 80c“. Und wenn man das 10x macht sind es 8€. Nur weil man 8 Spielzüge machen will!

    Und wenn man sich im Store mal umschaut – das machen inzwischen fast alle.
    Bezeichnenderweise meist Großunternehmen, Kleinanbieter verzichten drauf.

    28. Feb 2014 | 14:54 Uhr | Kommentieren

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