iTunes Radio: Noch Luft nach oben

| 9:28 Uhr | 6 Kommentare

Mit der Einführung von iOS 7 am 18. September 2013 wurde auch Apples Radiodienst iTunes Radio gestartet, allerdings nur in den USA. Vor wenigen Wochen folgte Australien. Christopher Breen von Macworld hat nun, ein halbes Jahr nach dem Release, das aktuelle Angebot und die Funktionsweise ausgewertet und kommt zu einem weniger versöhnlichen Schluss: iTunes Radio ist alles andere als ein ausgefeiltes Produkt für Musikliebhaber. Stattdessen zeigt es noch immer viele Schwächen und ein begrenztes Angebot an passender Musik. Es ist noch Luft nach oben.

itunes radio beispiel

Kunden, die das grundsätzlich kostenlose iTunes Radio ohne Werbung genießen wollen, müssen iTunes Match abonnieren (Jahresgebühr in Deutschland 24,99 Euro). Die Musikbibliothek (bei iTunes gekaufte Songs sind nicht eingerechnet) ist auf 25.000 Einträge beschränkt. Wer mehr als diese Summe an Titeln verwaltet, kann bestenfalls seine Sammlung in mehrere aufteilen.

Zweitens funktionieren die Radiostationen nicht so wie erhofft. Breen bemängelt vor allem die willkürlich erscheinende Zusammenstellung von Musikstücken in den selbst erstellten Radiostationen. Als Beispiel nannte er, dass er den Song „White Christmas“ als Basis ausgesucht und erwartet hatte, dass weitere Weihnachtslieder gespielt werden. Stattdessen gab es Songs aus den 40ern und 50er Jahren. Bei anderen Anbietern, wie z.B. Pandora, habe dies problemlos geklappt.

Derzeit bietet iTunes Radio 100 von Menschenhand verwaltete Stationen. Im Vergleich zu anderen Anbietern wie Pandora, Spotify, Beats Music, Rhapsody, Slacker oder Rdio ist diese Zahl zu klein. Ein unerfahrener Nutzer mag sich vielleicht mit all diesen Schwächen zufrieden geben, aber ein Musikliebhaber mit speziellen Ansprüchen wird wohl über kurz oder lang zur Konkurrenz wechseln, falls Apple nicht an seinem System arbeitet und es in Zukunft verbessert.

Besonders vor dem Hintergrund, dass Apple mit dem Verkauf von Musik Geld verdient und weiter verdienen möchte, sind die genannten Schwächen eigentlich verwunderlich. Der Konzern hat hier also noch einigen Nachholbedarf, um den Dienst langfristig wettbewerbsfähig zu halten.

6 Kommentare

  • Gio

    Ich frage mich wie lange es noch dauert bis iTunes Radio mal nach Deutschland kommt…
    Apple scheint da im Moment nicht All zu großen Wert drauf zu legen.

    06. Mrz 2014 | 9:58 Uhr | Kommentieren
    • Steffi

      Glaube schon, dass Apple großes Interesse, den Service in Deutschland anzubieten. Oftmals liegt es aber an den Rechteinhabern, Plattenfirmen, Künstlern etc. (Nein es ist nicht immer die GEMA, kann aber auch sein).

      06. Mrz 2014 | 10:41 Uhr | Kommentieren
      • Oli

        Das liegt ganz sicher an der GEMA. Denen haben wir es ja auch zu verdanken, dass wir Movies nicht in der Cloud haben und damals schon als es um iTunes Match ging, hat jemand von der GEMA gesagt, ohne uns wird nix laufen. Deshalb ist das der Gleiche Zirkus auch wie bei iTunes Radio. Habe es in der letzten Zeit aber schon öfters angezeigt bekommen…auch alles auf Deutsch…dann war es aber wieder verschwunden.

        06. Mrz 2014 | 11:00 Uhr | Kommentieren
  • Applefan

    Hallo,
    wie es mein Nickname ja schon sagt, bin ich ein riesiger Applefan. Aber ganz ehrlich, wenn sich Apple mit der internationalen Einführung von iTunes Radio so schwer tut, ist es finde ich auch kein Wunder das der Erfolg ausbleibt. Auch verstehe ich nicht warum der Dienst nicht schon längst bei uns gestartet wurde. Immerhin können wir in Deutschland ja auch in iTunes gekaufte Songs jederzeit wieder kostenlos laden. Daher verstehe ich nicht, was beispielsweise an Verhandlungen mit der GEMA für den Start von iTunes Radio so schwierig sein kann.

    Insgesamt habe ich persönlich den Eindruck, das Apple momentan mit seinen Entwicklungen und deren Verkaufsstarts ein wenig auf der Stelle zu treten scheint. Oder warum wurden beispielsweise die Produktzyklen für´s iPad verlängert (nun jeweils von Anfang auf Ende des Jahres)? Immerhin wird es zumindest so wie es jetzt aussieht z. B. Keine Keynote im März oder April geben, so heißt es jedenfalls in diversen Blogs, (wie auch schon letztes Jahr). Ich schätze mal wir können mit Neuerungen erst zur WWDC rechnen. Was glaubt ihr?

    06. Mrz 2014 | 17:39 Uhr | Kommentieren
  • Luca

    Wer hat beim Titel auch an den Typen von TV Total gedacht??

    06. Mrz 2014 | 20:02 Uhr | Kommentieren
  • Sven

    Das iTunes Radio leider noch nicht in Deutschland freigeschaltet wurde und auch sonst anscheinend nicht so ganz rund läuft, raubt wohl nicht all zu vielen Menschen den Schlaf.

    Noch vor einiger Zeit habe ich über tausend Euro pro Jahr im iTunes Store für Musik gelassen – Filme und Apps mitgerechnet. Seitdem aber immer mehr Anbieter (Google und Microsoft vorneweg) einem die Alternative zwischen Mieten oder Kaufen lassen, dürfte Apple an Umsatz und Marktmacht verlieren.

    Das ist zwar schlecht für Apple, aber eventuell lassen sich dann die Rechteverwerter und Musiklabeljuristen darauf ein, dass Apple ebenfalls einen stream or buy Dienst für 9,99€ im Monat anbieten darf – was ja anscheinend bisher an der Größe Apples gescheitert ist.

    Und für die Zeit bis dahin gibt es auch noch Spotify. Auch wenn das Hin- und Herwechseln zwischen zwei Musikplayern nervt.

    PS: iTunes Match ist etwas mehr als im Beitrag dargestellt. Es macht die iTunes Bibliothek auf allen tauglichen Geräten verfügbar, ohne per Kabel synchronisieren zu müssen.

    Die Beschränkung wurde zudem nicht ganz sauber dargestellt. 25.000 Titel, die nicht im iTunes Store verfügbar sind (sie müssen nicht dort gekauft worden sein – die Musikbibliothek wird ohne Rücksicht auf die Kaufquelle hin abgeglichen) ist schon eine ganze Menge. Wer hat schon 25.000 nicht verfügbarer Titel?

    08. Mrz 2014 | 17:31 Uhr | Kommentieren

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