Mobile Endgeräte als vielseitige Helfer oder störende Ablenkung? Die Vor- und Nachteile von Smartphone, Tablet und Co.

| 8:39 Uhr | 5 Kommentare

Mobile Endgeräte sind heutzutage allgegenwärtig, nur selten laufen Menschen hierzulande überhaupt noch ohne ein annähernd aktuelles Modell eines Smartphones herum. Gleich danach kommt bereits das Tablet, dass sich ebenfalls einen festen Platz als Unterhaltungsmedium sichern konnte – Filme ansehen, Spiele spielen oder surfen stehen dabei bei den meisten Nutzern im Vordergrund, andererseits ermöglichen die mobilen Geräte es jedoch auch, effektiv an ihnen zu arbeiten, jederzeit bestimmte Informationen abrufen zu können oder sich mit anderen zu vernetzen.

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Das Smartphone ist für viele ein täglicher Begleiter geworden und gilt als nahezu unverzichtbar.

Nicht zuletzt sorgt die mittlerweile kaum mehr zu überblickende Fülle an Apps dafür, dass Smartphone und Co. sich selbst bei den kleinsten Alltagsaufgaben als hilfreicher Zusatz bewährt haben und der Verzicht – und sei es nur für eine Woche – sichtlich schwer fällt. Trotz allem haben die weit verbreiteten kleinen Technikwunder allerdings auch ihre Schattenseiten, die sich nicht nur bezüglich des Datenschutzes offenbaren, sondern vor allem in sozialer und gesundheitlicher Hinsicht bedenklich sein können.

Die negativen Seiten mobiler Endgeräte

  1. Immer auf das Handy fixiert

In den vergangenen Monaten zeigte das mittlerweile durchaus bekannt gewordene Video „Look up“ von Gary Turk auf eindrucksvolle Weise, wie sich Menschen verhalten, wenn sie täglich mit ihrem Smartphone unterwegs sind. Überall und ständig wird auf das Display gestarrt, während die Außenwelt kaum noch aktiv wahrgenommen wird – wer tagsüber mit der Straßenbahn unterwegs ist, wird dieses Phänomen sicherlich schon dutzende Male beobachtet haben oder wendet es vielleicht sogar unbewusst selbst an. Ironischerweise wird diesbezüglich gern von „Smartphone-Zombies“ gesprochen, da die Nutzer nicht selten völlig fixiert auf den Bildschirm die Straße entlanglaufen, ohne von der Umgebung Notiz zu nehmen. Vor allem die Kommunikation und sogar die Kontakte zu „echten“ Freunden können unter solch einem Verhalten leiden und Beziehungen dementsprechend beeinflussen.

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  1. Ständige Erreichbarkeit als gesundheitliches Risiko

Gerade im Business zeigt sich heutzutage verstärkt der Trend, dass viele Arbeitnehmer sich fast schon gezwungen fühlen, durchgehend erreichbar zu sein. Immerhin verlangt der Beruf Flexibilität und ständige Bereitschaft, denn nur so kann das mittlerweile nicht selten sehr hohe Arbeitspensum überhaupt gestemmt werden. Krankenkassen reagieren alarmiert und Experten warnen:

„Dass die Hälfte der Berufstätigen Schlafprobleme hat und sich deshalb nicht ausgeruht fühlt, beobachten wir mit Sorge. Denn ständige Abgeschlagenheit kann ein Warnzeichen für seelische „Ausgebranntheit“ sein. Unser Gesundheitsreport zeigt, dass sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der Krankentage, die nach ärztlichen Verordnungsdaten auf das sogenannte Burnout-Syndrom zurückgehen, verzehnfacht hat.“, so Heinz Kaltenbach, BKK-Geschäftsführer

Der erwähnte Gesundheitsreport der BKK aus dem Jahr 2011 verdeutlicht, wie gefährlich Stress im Alltag sein kann, vor allem dann, wenn dieser langfristig bestehen bleibt. Das Smartphone und die damit einhergehende Erreichbarkeit sind wichtige Faktoren, die eben jenen Stress fördern und es Arbeitnehmern mitunter kaum noch gestatten, die Gedanken fernab der Arbeit schweifen zu lassen.

  1. Sicherheitsrisiken bedenken

Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Tatsache, dass Smartphones und Tablets auch gewisse Sicherheitslücken bieten. Heutzutage neigen User dazu, ihre Daten vor allem auf digitalem Wege verhältnismäßig leicht weiterzugeben, beispielsweise in einer beliebigen Anmelde-Maske im Internet. Wird jedoch eine moderne Schadsoftware hinter diese Maske geschaltet, so können Daten leicht abgefangen und zweckentfremdet werden. So zeigt laut der Allianz für Cybersicherheit beispielsweise ein Vergleich des Dienstleisters McAfee, dass die Zahl der Schadprogramme sich im Jahr 2011 noch auf 792 Proben belief, während es 2012 bereits über 36.000 waren. Aber auch davon abgesehen warten weitere Gefahrenquellen, allen voran unsichere Dienste, fehlende Updates der Betriebssoftware oder problematische Kommunikationskanäle, die unverschlüsseltes WLAN zur Übertragung verwenden.

Die positiven Seiten mobiler Endgeräte

  1. Das Smartphone als neues Kommunikationsmittel

Tatsächlich sorgen vor allem die sozialen Netzwerke dafür, dass vielleicht nicht immer, aber eben doch sehr häufig lieber ein schneller Beitrag gepostet wird, anstatt mit seinem Gegenüber zu sprechen. Andererseits haben es natürlich vor allem die Nutzer selbst in der Hand, ihr Verhalten zu ändern. Mobile Endgeräte sorgen oftmals aber auch dafür, dass Menschen von einer gänzlich anderen Seite kennengelernt werden können, die so im „Offline-Leben“ vielleicht niemals entdeckt worden wäre. Immerhin lernen heutzutage nicht umsonst sehr viele Menschen ihre große Liebe über das Internet kennen, denn dort sind die Hemmschwellen deutlich geringer, ein Gespräch entfaltet sich schneller und der Kontakt lässt sich mit wenigen Klicks herstellen.

  1. Vielseitiger und praktischer Einsatz

Wenngleich mobile Endgeräte einerseits schnell ablenken können und vor allem für Kurzweile sorgen sollen, so dienen sie gleichermaßen jedoch auch immer häufiger als praktische Alleskönner. So lassen sich Tablet und Smartphone beispielsweise auch in vielen anderen Bereichen als sinnvolle Ergänzung verwenden. Selbst alltägliche Aufgaben wie beispielsweise das Ausdrucken wichtiger Formulare oder Texte kann über das Tablet erfolgen, indem dieses ganz einfach mit dem heimischen Drucker verbunden wird.

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Mit seinem Funktionsumfang kann das Tablet in vielen Situationen überzeugen.

Die nötige Hardware und Software sowie einen passenden Treiber sollten User allerdings schon parat haben, wie auch folgender Beitrag noch genauer erläutert – der Computer jedoch muss so gar nicht erst hochfahren, stattdessen genügt lediglich eine USB-Verbindung. Viele weitere Bereiche wie beispielsweise ein mobiles Kochbuch, hochwertige Business-Anwendungen oder auch ein benutzerfreundliches GPS- und Kartenprogramm werden ebenfalls abgedeckt, sodass der Einsatz von Tablet und Smartphone je nach eigenem Bedarf in der Tat sehr vielfältig aussehen kann. Hinzu kommt die Tatsache, dass Apps mitunter sehr preiswert oder sogar kostenfrei erworben werden können, schnell verfügbar sind und mit einer einfachen Bedienung punkten.

  1. Erreichbarkeit

Natürlich sollte nicht vergessen werden, was ein Smartphone im Grunde schon seit der ersten Generation perfekt beherrscht: das Telefonieren. Ob für einen Geschäftstermin, ein kurzes Gespräch mit der Liebsten zuhause oder aber in einer gefährlichen Situation, ein Smartphone ermöglicht die schnelle Erreichbarkeit von öffentlichen Institutionen wie Polizei oder Feuerwehr, aber auch Privatpersonen können schnell kontaktiert werden. Auch das Tablet lässt sich mittlerweile übrigens als Telefon-Ersatz benutzen, wenngleich der Einsatz an sich auch etwas eigenartig wirken mag.

  1. Lernhilfe im Bildungsbereich?

Auch am Bildungs- und Weiterbildungssektor geht der Aufstieg mobiler Endgeräte nicht vorbei, die Rede ist diesbezüglich vom M-Learning. Vor allem in Bezug auf Teilnehmer eines Fernstudiums oder einer Weiterbildung liegt die Nutzung mobiler Geräte nahe, denn die schnell fortschreitende technische Entwicklung ermöglicht es Nutzern, nahezu überall und zu jeder Zeit zu lernen. Bildungxperten.net berichtet, dass außerdem auch Arbeitgeber die Vorteile der mobilen Geräte mehr und mehr zu schätzen lernen, da Mitarbeiter so schnell und effizient in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Belegt wird dies durch die Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2013“, die von der Studiengemeinschaft Darmstadt in Auftrag gegeben wurde. Rund 83 Prozent der Personalchefs stufen demnach mobile Endgeräte aufgrund ihrer Flexibilität als wichtigen Bestandteil der Weiterbildung ein.

Kategorie: iPhone

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5 Kommentare

  • Blade Runner

    Zu Punkt 1!

    Das ist die natürliche Selektion in der modernen Zeit! Früher ging man auf die Jagd und wurde unter Umständen selbst Opfer. Heute als Smartphone-Zombie geschieht die Selektion möglicherweise über die Straßenbahn.

    In diesem Sinne weitermachen!

    15. Nov 2014 | 9:46 Uhr | Kommentieren
  • Alexander

    Ich habe gerstern im Bus erlebt, dass eine Mutti lieber mit ihrem Smartphone spielt, als den Kinderwagen festzuhalten. Einmal wäre er fast umgefallen, da konnte ihn noch jemand festhalten, beim zweiten mal ist war keiner da und der ist samt Kind umgefallen. Die Mutter, jetzt haltet euch fest, hat erst ihren Text zuende getippt und dann sich um den Wagen und Baby zu kümmern. Da waren dann schon ein paar Pasagiere dabei, den Wagen aufzurichten.

    15. Nov 2014 | 17:05 Uhr | Kommentieren
  • Michael.S

    War gestern mit meiner Freundin in der Innenstadt, die meisten Leute sind mit dem Smartphones wie Zombies durch die Gegend gelaufen! In der Einkaufsmeile habe ich jemanden mit einem iPhone 6 Plus gesehen, dass er demonstrativ 1 Metert vor sich gehalten hat. Man war ich froh, dass ich mich für das normale 6er entschieden habe, dass Teil ist riesig und Blicke egal welcher Art sind sicher.
    Danach bin ich in einen Buchladen und habe mir ein Buch gekauft, das ich eigentlich schon immer mal lesen wollte: “ Das Universum in der Nussschale“! Leute nehmt mal wieder ein Buch in die Hand oder ladet Freunde zu euch ein! Schönes Wochenende!

    @Alexander; ähnliches habe ich auch schon gesehen, dass ist einfach krank!

    15. Nov 2014 | 18:11 Uhr | Kommentieren
    • Somaro

      Ich lese lieber digital, da bekommen ich 300,000 Seiten auf die Fläche eines 3.5 inch Bildschirms. Schönes Wochenende.

      15. Nov 2014 | 19:02 Uhr | Kommentieren
  • Somaro

    Was soll man dazu sagen?
    Ein Teil der Probleme wird seit Anbeginn der Zeit besprochen, auf gleiche Art wurde schon gegen den Walkman, das Radio, den Fernseher, das Automobil, sogar gegen die Bücher(!!!) gehetzt. Jede Epoche hat ihre Technologie, bei der Konservative die Hölle aufgehen zu sehen.
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    Die anderen Punkte stimmen zum Teil, aber ich finde es bedenklich, dass hier unterschwellig die Technologie verantwortlich gemacht wird.
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    Und drittens stlrt mich besonders, dass diese Geräte in ihre eigene Blase gesteckt werden. So als könnte man mit „echten Freunden“ nur per Telefon oder Brief erreichbar sein. … Der Deutsche kann das wohl trennen, er hat einen echten Freund, den er anruft um sich zu verabreden und einen virtuellen Freund mit dem er diesen Termin über iMessage nochmal bespricht und kurzfristig verlegt und diese beiden Freude haben nichts miteinander zu tun. Oder so….

    15. Nov 2014 | 19:07 Uhr | Kommentieren

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