Steve Jobs Frau wollte Filmbiografie verhindern

| 6:45 Uhr | 1 Kommentar

In wenigen Tagen läuft Danny Boyles Steve-Jobs-Film in den Kinos an. Nun berichtet das Wall Street Journal von Versuchen von Angehörigen und Freunden, die Veröffentlichung des Films zu unterbinden.

Schon frühzeitig habe sich Laurene Powell Jobs an die verschiedenen involvierten Filmstudios gewandt, wie beispielsweise an Universal Pictures, mit der Bitte, das Filmprojekt abzusagen.

Film und Realität gehen auseinander

Powell Jobs störte sich vor allem an einer „grausamen und unmenschlichen“ Darstellung ihres Ehemannes und der Art und Weise, wie der Film seine Leistungen herunterzuspielen versuche. Der Filmbiografie sei vor allem an Unterhaltung gelegen, die tatsächlichen Begebenheiten würde sie sträflich vernachlässigen.

Auf die Seite der Kritiker schlug sich auch Steve Jobs‘ Freund Bill Campbell, welcher lange Zeit dem Aufsichtsrat von Apple angehört hatte. Er sagte, ohne den Film selbst gesehen zu haben: „Eine ganze Generation wird ihn in einem anderen Licht sehen, wenn er nur von dieser negativen Seite dargestellt wird. Wenn sie schon ein Drama drehen wollen, dann sollten sie es zu Lasten von jemand anderem tun. Jobs ist nicht mehr da, er kann sich nicht mehr verteidigen“, so Campbell.

Jobs Nachfolger Tim Cook fand ebenso kritische Worte zu Boyles Film. In Stephen Colberts „The Late Show“ geißelte er das Werk als „opportunistisch“.

Die Filmschaffenden antworten auf die Kritik

Den harschen Worten von Tim Cook hielt Drehbuchautor Aaron Sorkin Cooks eigene Vermessenheit entgegen. Cook hätte „ganz schön Nerven“, ihm als Autor Opportunismus vorzuwerfen, während Apple in China „eine ganze Fabrik voller Kinder für sich arbeiten und iPhones für 17 Cent pro Stunde zusammensetzen lässt“, so der vielleicht zurecht erboste Sorkin. Diese überschwängliche Kritik muss ihm später wohl peinlich gewesen sein. Kurz nach dem Statement entschuldigte er sich dafür.

Filmproduzent Scott Rudin hatte Laurene Powell Jobs zunächst angeboten, an dem Film mitzuwirken. Doch ihre Abneigung vor Walter Isaacsons Jobs-Biografie, welche die Grundlage für den Film bildete, verhinderte ein solches Engagement. „Sie hat es abgelehnt, in Aarons Script diejenigen Details mit mir durchzugehen, an denen sie sich gestört hat – trotz meiner wiederholten Bitten“, so Rudin gegenüber dem Wall Street Journal. Sie hätte stattdessen auf dem Standpunkt beharrt, dass ein Film, der auf dieser Biografie beruhe, niemals nah an der Realität sein könne.

Es gibt auch positive Stimmen (die allerdings zum Teil gekauft sind)

Trotz aller Kritik von Seiten der Angehörigen und Freunde Steve Jobs‘ steht die Apple-Riege nicht geschlossen gegen den Film. Erwähnenswert wäre hier sicherlich Steve Wozniak, der für seine Tipps an die Filmemacher eine Beratergage von 200.000 Dollar eingesteckt hat. Aus Sicht von Wozniak stellt die Filmbiografie die Persönlichkeit des Helden adäquat dar.

Ähnlich positiv äußerten sich die bisher veröffentlichten Filmkritiken. Diese gehen jedoch eher ins Detail der Umsetzung und loben beispielsweise die schauspielerische Leistung von Jobs-Darsteller Michael Fassbender als höchst Oscar-verdächtig. Nun denn: Ob Jobs sich im Grabe umdrehen würde vor lauter Zähneknirschen oder nicht – sehenswert wird der Streifen schon sein, man muss ihn ja nicht zu 100 Prozent ernst nehmen. (via)

1 Kommentare

  • Gast

    Doch ganz normal , die Leute denen Jobs
    jahrelang ordentlich auf die Füße getreten
    hat wehren sich nun. Feige und unterwürfig
    wie sie nun mal sind ( ein Mann wie Jobs
    erkannte solche Leute sofort) tun sie dies
    meistens nach dem Tod der Person.
    Es gibt Menschen die brauchen die Führung eines Jobs und wenn sie sich uneingeschränkt der Sache hingeben entsteht etwas großes. Zur Zeit sehen wir wie durch die weiche Hand alles bergab geht.

    06. Okt 2015 | 10:14 Uhr | Kommentieren

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