Test: Gardena Smart System

| 13:43 Uhr | 3 Kommentare

Gardena Smart System im Test. Rund ein Jahr ist es mittlerweile her, dass Gardena das neue Gardena Smart System im August 2015 für die Gartensaison 2016 angekündigt hat. Im Frühjahr dieses Jahres kam das Gardena Smart System auf den Markt und ist bei uns mittlerweile seit mehreren Wochen im Einsatz.

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Test: Gardena Smart System

Vorwort

Die Firma Gardena verbindet man in erster Linie mit Gartenschlächen, Stecksystemen, Sprinklersystemem, Rasenmähern, Vertikutierern, Produkten zur Baum und Strauchpflege etc. Das Unternehmen wurde im Jahr 1961 gegründet und 2006 von der schwedischen Husqvarna Group übernommen, hat ihre Sitz in Ulm, blickt auf rund 1.600 Mitarbeiter und ist mit einem Jahresumsatz von knapp über 500 Millionen Euro (2015) europäischer Marktführer.

Über verschiedene Smart Home Produkte (Philips Hue, Devolo Home Control etc.) haben wir in der Vergangenheit bereits des öfteren berichtet. Doch Smart Home ist nicht nur auf die eigenen vier Wände beschränkt, sondern geht mittlerweile auch darüberhinaus. Als Gartenexperte hat sich Gardena darüber Gedanken gemacht, wie man den Garten „intelligenter“ machen kann. Das Ergebnis ist Gardena Smart System.

Das Gardena Smart System besteht aus verschiedenen Elementen. Zu dem System gehören smart Water Control, smart Sileno+ und smart Sensor. Jede dieser Komponenten hat ihre eigene Aufgabe. In unserem Test haben wir uns auf das Gardena Smart Sensor Control Set konzentriert, dieses umfasst smart Water Control und smart Sensor. Den Mähroboter smart Sileno+ (auch Bestandteil des Gardena Smart System Set) haben wir zunächst nicht unter die Lupe genommen.

Für wen eignet sich Gardena Smart System?

Wenn man sich mit einem Produkt beschäftigt, macht man sich natürlich Gedanken dazu, ob dieses für einen selbst in Frage kommt. Welche Voraussetzungen werden benötigt? Nimmt mir das Produkt Arbeit ab? Spare ich dadurch Zeit? Etc. pp.

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Habt ihr einen kleinen Garten, bei dem ihr abends den Gartenschlauch maximal 5 Minuten in die Hand nehmen müsst, um alles zu bewässern? Empfindet ihr den abendlichen Rundgang mit der Gießkanne oder dem Wasserschlauch durch den Garten als Entspannung nach einem arbeitsreichen Tag? Dann scheidet das Gardena Smart System sicherlich für euch aus.

Je größer der Garten jedoch wird, und je nachdem, ob ihr Bewässerungssysteme wie z.B. das Micro Drip System von Gardena einsetzt, desto interessanter wird das Gardena Smart System. Einen klassischen Wasserschlauch braucht ihr an das System nicht anschließen, das macht wenig Sinn. Wollt ihr euch jedoch ein wenig im Garten austoben, Bewässerungssysteme nutzen und euren Garten ein wenig intelligenter machen wollen, dann seid ihr beim Gardena Smart System an der richtigen Adresse. Auch aus dem Urlaub heraus kann der Garten so bedarfsgerecht bewässert werden.

Laut Gardena hat die Zukunft des Gartens begonnen. Wir sagen euch, wie weit Gardena noch von der Zukunft entfernt ist.

Installation

Als wir weiter oben die jeweiligen Gardena Smart System Komponenten aufgezählt haben, haben wir eine „zentrale“ Komponenten noch nicht erwähnt. Die Rede ist vom Smart Gateway. Dabei handelt es sich um die Zentrale, die als Hub fungiert, um mit den jeweiligen Smart System Komponenten zu kommunizieren.

Das Smart Gateway muss zuerst installiert werden. Wir haben uns für eine Position in der Nähe unseres WLAN-Routers entschieden. Zuerst muss das Gateway mit dem Stromnetz verbunden werden. Ein Selbsttest wird durchgeführt. Bei diesem leuchtet die Power-LED für rund 10 Sekunden, bis sie anfängt zu blinken. Nach rund einer Minute leuchtet die Power-LED dauerhaft grün und ihr könnt fortfahren. Anschließend wird das mitgelieferte Netzwerkkabel mit dem Gateway verbunden. Der erste Start des Gateways kann ein paar Minuten in Anspruch nehmen, da das Gerät nach Updates sucht und diese ggfs. direkt installiert. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, so leichten die LEDs dauerhaft grün. Alternativ könnt ihr das Gateway auch per WLAN verbinden.

Im nächsten Schritt geht es mit der Gardena Smart System App weiter. Diese liegt für iOS und Android vor. Beim ersten Start der App werdet ihr aufgefordert, euch zu registrieren. Dies klappte bei uns problemlos und während des Prozesses erhielt man eine E-Mail, bei der man auf einen Link klicken musste, um den Account zu verifizieren.

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Über die App können nun die jeweilen Komponenten eingebunden werden. Als erster wird das Gateway eingebunden. Ihr klickt innerhalb der App in der Übersicht auf „Gerät einbinden“ und schon kann es losgehen. Zur Eindindung des Gateways müsst ihr eine XX stellige Buschtabenkombination eingeben. Der ebenso unter dem Gateway zu sehende QR-Code kann bei der Einrichtung leider nicht abgescannt werden. Hier wäre es wünschenswert, dass die Gardena-App auf die Kamera zugreift und so die Eingabe erleichtert.

Anschließend werden die anderen beiden Komponenten Smart Sensor und Smart Water Control auf gleiche Art und Weise eingebunden. Ein wenig unglücklich empfinden wir es, dass die 5 benötigten AA-Batterien dem Set nicht beiliegen. Zumindest den ersten Satz an Batterien hätte Gardena beilegen können. Also denkt dran, diese direkt mitzubestzellen.

 

Das Gateway kommuniziert übrigens per Kurzstreckenfunk (SRD) auf 868MHz mit den anderen Komponenten. Die Funkreichweite ist mit ca. 100 Metern angegeben. Um die Reichweite zu erhöhen, können auf der Rückseite des Gateways zwei optional erhältliche Antennen angeschlossen werden. In unserem Testgarten war die Reichweite kein Problem. Dies dürfte auch für die meisten „normalen“ Gärten gelten.

Über die App erhaltet ihr nun die Informationen eures Sensors (Temperatur, Helligkeit und Bodenfeuchte) und zudem könnt ihr den Bewässerungscomputer manuell starten oder mit einem Zeitplan versehen. Startet ihr den Bewässerungscomputer manuell, so hinterlegt ihr eine Zeitvorgabe, wann dieser automatisch ausgeschaltet werden soll. Bei den Zeitplänen konfiguriert ihr, an welchem Wochentag, sich der Bewässerungscomputer ein- und ausschalten soll.

Fazit

Das Gardena Smart System ist sicherlich noch nicht perfekt. Der Hersteller hat allerdings eine gute und ausbaufähige Basis geschaffen. Besonders positiv ist uns die Verarbeitung, die Zuverlässigkeit und die einfache Installation aufgefallen. Demgegenüber steht die Kritik, dass die Daten des Sensors noch nicht soweit mit der App verknüpft sind, dass z.B. eine automatische Bewässerung aktiviert wird, wenn ein bestimmter Feuchtigkeitswert im Boden unterschritten wird.

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Allerdings gibt es auch hier schon Licht am Ende des Tunnels. Auf Nachfrage teilte uns Gardena mit, dass es noch im Laufe des 3. Quartals ein größeres Update der App geben wird. Dieses bringt dann auch Funktionen zur sensorgesteuerten Bewässerung („adaptive scheduling“) mit. Gardena ist bewusst, dass diese von Kunden und Rezensenten bislang vermisst wurde.

Halten wir fest: Das Gardena Smart System ist sicherlich nicht für jeden Gartenbesitzer geeignet. Allerdings stellt es  in der Tat eine gute Basis dar, den Garten intelligenter zu machen. Wir freue uns bereits auf das kommende Software-Update. Dieses dürfte das System in der Tat intelligenter machen, wenn die Sensordaten bei der Bewässerung berücksichtig werden.

Das Gardena Smart Sensor Control Set schlägt bei Amazon mit 409 Euro zu buche. Das Set ist auf Lager und wird kostenlos versandt.

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Ford

    Ich habe seit einigen Monaten dieses im Einsatz, für unseren Mähroboter und auch für unsere Bewässerungsanlage.
    Ich kann alles im Ganzen nur sehr empfehlen.

    05. Sep 2016 | 14:42 Uhr | Kommentieren
  • zackwinter

    Vielen Dank für den Bericht.

    Wie ich von einem Gardena- Angestellten in Erfahrung gebracht habe, ist das erst der Anfang. Auf lange Sicht (nächstes und kommendes Jahr) sollen alle bis dato erhältlichen elektrischen Einheiten, die Gardena im Sortiment hat, in das Smart System eingebunden werden. Damit sind die Bewässerungsventile des Pipeline- / Sprinklersystems, Regensensor, weitere Bewässerungscomputer (MultiControl duo)) gemeint.

    Weiterhin wird in die Gardena smart-App ein Pflanzenkatalog integriert, sodass man mit Hilfe des smartSensors ermitteln kann, ob bspw. der Standort für die Pflanze gut ist oder nicht. (via Lichtsensor)

    Auch will Gardena mit Hilfe der smartSensor ähnliches Erschaffen wie Netatmo. Eine möglichst effektive Flächenabdeckung zu erreichen, wovon jeder gegenseitig von dem anderen profitiert.

    Mir wurde versichert, dass das der Anfang von etwas ganz grossen wird.

    Und in der Tat.. lässt man sich das Gardena smartSystem durch den Kopf gehen und seine Gedanken frei entfalten, dann sind die Möglichkeiten quasi unbegrenzt. Theoretisch könnte Gardena sogar in Richtung security gehen – getreu nach dem Motto: „Vertreiben Sie Einbrecher, bevor Sie Ihr Haus erreichen…“

    05. Sep 2016 | 19:47 Uhr | Kommentieren
    • zackwinter

      Nur mal rein als Vision, was ich mir smartSystem security meinen würde:
      Gardena könnte mit Hilfe des smartSystems als erstes Unternehmen damit werben, dass man durch das System Tiervertreiber und Diebstahlschutz in einem hat. Sie müssten lediglich (smarte) Beleuchtung, Bewegungssensoren (für Wand und die freie Platzierung im Garten), ggf. Aussensirene und Kameras ins Sortiment aufnehmen.

      Kommt ein Einbrecher und wird von einer der Bewegungssensoren erfasst, würde das SmartSystem automatisch die Bewässerung einschalten, das Licht (an Hauswand und im Garten) einschalten und vielleicht sogar den Mähroboter als Abschreckung zum Bewegungssensor , der den Alarm ursprünglich ausgelöst hat, hinschicken. Als Tiervertreiber würde das smartSystem sich ebenfalls eignen…. wird ein Bewegungssensor durch ein Fuchs oder Dachs ausgelöst, schaltet sich automatisch das Bewässerungssystem ein.

      Erweitern könnte Gardena ihr System dann auch in das Heim. Was das bis dato schon alles gibt, könnte Gardena theoretisch mit Expertise auch.

      Deaktivieren tut sich das gesamte Sicherheitssystem nur, wenn die smartApp seinen Nutzer in den eigenen vier Wänden oder halt im Garten via Ortungsdienst erkennt.

      Denkbar wäre auch das folgende Szenario, welches Hue bereits in den eigenen vier Wänden umsetzt:
      Du fährst mit deinem Auto nach Hause, die smartApp erkennt, wenn du in der Nähe bist, öffnet das Einfahrtstor automatisch, schaltet die Aussenbeleuchtung (bei entsprechender Dunkelheit) ein und stoppt die Bewässerung…..

      —naja— so oder so ähnlich, würde ich das an Stelle von Gardena anpacken ;-)))))

      05. Sep 2016 | 20:15 Uhr | Kommentieren

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