Apple Watch: Traditioneller Uhrenmarkt leidet unter Apples Erfolgskonzept

| 8:22 Uhr | 1 Kommentar

Die Apple Watch ist auf Erfolgskurs. Eine Studie des Marktforschungsunternehmen Strategy Analytics hatte erst vor kurzem ergeben, dass Apples Smartwatch mit 57 Prozent Marktanteil, die mit Abstand meist-verkaufte Smartwatch auf dem Markt ist. In Verkaufszahlen bedeutet dies 3,5 Millionen verkaufte Geräte für das vergangene Quartal.

Doch nicht nur die Smartwatch-Konkurrenz muss sich mit Apple messen, auch die Hersteller von klassischen Uhren leiden unter Apples Erfolg. So vermeldet sogar das Branchen-Schwergewicht Fossil klare Verluste.

Fossil läuft Smartwatch-Trend hinterher

Wie CNBC berichtet, sprechen die letzten Quartalszahlen von Fossil eine klare Sprache. Konnte man im Vorjahresquartal noch ein Plus von 5,8 Millionen US-Dollar erwirtschaften, muss das Unternehmen nun einen Verlust von 48,2 Millionen US-Dollar verkraften. Die Anleger reagierten entsprechend, sodass der Aktienkurs um 24 Prozent gesunken ist.

Fossil ist ein großer Player im Modeuhren-Geschäft und versucht auch im Smartwatch-Markt Fuß zu fassen. Hierfür hatte Fossil Ende 2015 das Elektronikunternehmen Misfit für 260 Millionen US-Dollar gekauft. Möglicherweise ist man jedoch etwas spät dran, da Apple den Mark bereits für sich zu einem großen Teil beansprucht.

Eine Alternative bleibt Fossil noch in dem Bereich der Hybrid-Uhren. Dies sind Uhren die zwar ein Zifferblatt mit klassischen Zeigern haben, aber zum Beispiel Schritte zählen können. Insgesamt will Fossil in diesem Jahr 300 vernetzte Uhrenmodelle herausbringen.

Apples Erfolgsrezept

Ein Blick auf die aktuelle Marktsituation lässt jedoch nichts Gutes hoffen. An Apples Dominanz beißen sich schon länger Elektronik-Konzerne, wie Samsung oder Motorola, die Zähne aus. Doch worauf lässt sich der Erfolg von Apple zurückführen?

Das Image

Nach einer anfänglichen Zurückhaltung der Kunden, ist die Bereitschaft eine traditionelle Uhr, mit einer vernetzten Variante auszutauschen klar gestiegen. Apple scheint hier die beste Überzeugungsarbeit geleistet zu haben. Mit der zweiten Generation hat der Hersteller nochmal „einen draufgelegt“.

Auch die anderen Smartwatch-Fabrikate haben beispielsweise einen Herzfrequenzmesser, doch keiner der anderen Hersteller hat es geschafft, die Funktion so gut in Szene zu setzen.

Schenkt man der Apple Werbe-Kampagne Glauben, könnte man meinen, dass man schon gesünder lebt, wenn die Uhr angelegt wird. Ein Image, welches Uhren verkauft. Auch die wasserdichte Apple Watch Series 2 gilt als klare beliebteste Wahl führ den Outdoor-Sport, obwohl die Konkurrenz eine vergleichbare Technik bietet. Auch hier hat Apples PR-Team wieder einen besseren Job gemacht.

Das iOS-Ass

Und damit kommen wir zum wohl wichtigsten Punkt. Auch wenn sich die technischen Spezifikationen von Apple-Hardware nicht merklich von den Eigenschaften der Konkurrenzprodukte unterscheidet, hat Apple stets ein Ass im Ärmel. Die Software bzw. das Betriebssystem ist in der Bedienung der absolute Liebling bei den Nutzern. So hat das iPhone nicht nur die Herzen von Technik-Enthusiasten erobert, sondern sorgt auch bei technisch nicht versiertem Publikum für Beifall. Eine besonders große Zielgruppe ist das Resultat.

iPhone Nutzer greifen zur Apple Watch

Für die vielen iPhone-Besitzer ist der Griff zur Apple Watch eine logische Wahl, was Apple besonders nach dem watchOS 2 Update vermitteln konnte. Das Update brachte Ende 2015 neue Funktionen, wie native Apps oder die Time Travel Funktion.

Google hat zwar mit Android Wear in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und bietet sogar eine Konnektivitäts-App für iOS an, diese leidet jedoch unter Restriktionen, die Drittanbieter-Entwickler von iOS-Apps einschränkt. Somit wählen iPhone-Besitzer bevorzugt eine Apple Watch und erhalten somit die beste Smartwatch-Integration für das iPhone.

Der Preis

Somit bleibt der Konkurrenz nur noch Apples traditionell größte Schwäche, der Verkaufspreis. Apple setzt auf hochwertige Materialien und eine gute Verarbeitung, zudem wird die zugehörige Software stetig weiterentwickelt. Dies spiegelt sich auch in einem höheren Verkaufspreis wieder.

Studiert man jedoch die aktuellen Apple Watch Series 2 Preise, relativiert sich dieser Vorteil. Im Preisvergleich stellt sich heraus, dass die 38 mm Variante der Apple Watch Series 2 aktuell ab 409 Euro erhältlich ist. Bedenkt man die Preisstabilität von Apple Produkten, liegt dieser Verkaufspreis deutlich im Akzeptanzbereich der Käufer.

Die Apple Watch als Mode-Accessoire

Zu gu­ter Letzt soll eine Uhr auch modisch sein. Eine Tatsache, die klassische Uhrenhersteller zunächst in Sicherheit gewogen hat. Das Design der Apple Watch wurde jedoch schneller angenommen als gedacht. Weiterhin sorgen unterschiedliche Armbänder und Partnerschaften mit Hermès und Nike für exklusive Armbänder.

Hier zeigt sich auch wieder die weitgefächerte Zielgruppe, die Apple anspricht. Während es die Apple Watch Nike+ auf preisbewusste auf preisbewusste Sportler abgesehen hat, wird mit der Hermès Edition ein höher-zahlendes Klientel angesprochen. Hier startet der Verkaufspreis bei 1399 Euro und endet bei 1749 Euro.

Apple bleibt auf Erfolgskurs

Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass Apple aufgrund eines guten Produkts aber auch dank des großen Erfolgs des iPhones, der Marktführer auf dem Smartwatch-Markt ist. Der Fokus von Apple auf eine breitgefächerte Zielgruppe, wird es Fossil und den anderen Herstellern auch in Zukunft schwer machen, einen erfolgreichen Stand in dem noch jungen Markt zu erlangen.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Gast

    “ Auch wenn sich die technischen Spezifikationen von Apple-Hardware nicht merklich von den Eigenschaften der Konkurrenzprodukte unterscheidet “

    dem möchte ich vehement wiedersprechen , keine Marke bietet zur Zeit alles was die A-Watch kann . Genau
    das ist ja das Problem der Konkurenz. Baue ich ordentlich Technik ein wird die Watch der Konkurenz zu teuer.
    Der einzige Angriffspunkt bleibt wie immer der Preis und hier gibt es eigentlich auch nichts mehr zu holen . Warum ? weil billig
    nicht mehr zieht . Die Kunden merken schnell wenn sie verarscht werden. Billig hat zwei riesen Nachteile , Langlebigkeit
    und Wiederverkaufswert. Hat schon Samsung jahrelang versucht und ist kläglich gescheitert wird Huawei und andere auch noch
    feststellen.
    Swatch hat Apple ausgelacht als die A-Watch vorgestellt worden ist , jetzt könnte eigentlich Apple lachen , machen sie aber nicht.
    Wenn jetzt noch der riesenknaller Gesundheit und Technik im Armband dazu kommen werden nur noch Luxusuhren und Apple Watch
    verkauft.

    20. Mai 2017 | 10:57 Uhr | Kommentieren

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