Apple wehrt sich gegen Gesetzesentwurf, der selbständige Reparaturen ermöglichen soll

| 15:33 Uhr | 0 Kommentare

Wie Motherboard berichtet, leistet Apple momentan verstärkt Lobbyarbeit gegen einen Gesetzesentwurf des US-Bundesstaats New York. Der Entwurf sieht vor, dass Unternehmen ihren Kunden eine selbständige Reparatur der verkauften Produkte ermöglichen müssen. Sollte das Gesetz umgesetzt werden, wäre Apple unter anderem dazu verpflichtet, jedem Nutzer Ersatzzeile zu verkaufen oder die Software so zu gestalten, dass ein Eingriff keine Funktionseinschränkung zur Folge hat.

Der „Fair Repair Act“

Offensichtlich sieht es Apple nicht gerne, wenn jeder seine Apple-Geräte reparieren kann. Wer es erst einmal geschafft hat die Hardware zu öffnen, wird oft von verlöteten Bauteilen empfangen. Sind dann doch alle Hürden gemeistert, werden neue Bauteile für die Reparatur benötigt.

Wie viele andere Hersteller, gestaltet auch Apple den Bezug von originalen Ersatzteilen nicht einfach. Diese sind nur autorisierten Apple Service Provider oder Apple Reseller zugänglich. Im US-Bundesstaat New York wird momentan jedoch die Gesetzesvorlage „Fair Repair Act“ diskutiert, die diesen Zustand ändern möchte. Das Gesetz soll gewährleisten, dass jeder versierte Nutzer seine Geräte selber reparieren kann.

Apple sträubt sich gegen Gesetzesentwurf

Der offene Verkauf von Ersatzteilen, keine Softwarehürden oder Reparaturanleitungen – All das spricht gegen Apples Service-Philosophie. So sollen Reparaturen nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden, andernfalls könnte es zu Sicherheitsrisiken kommen. Der Touch-ID Sensor ist beispielsweise ein sehr sicherheitskritisches Bauteil, welches den Dienst quittiert, wenn der Austausch nicht von Apple oder einem zertifizierten Dienstleister vorgenommen wird.

Natürlich steht Apple mit seinem Unmut nicht alleine da. Weitere namenhafte Unternehmen, wie Verizon, Toyota, Lexmark oder der Maschinenproduzent Caterpillar haben sich bereits gegen den Entwurf zusammengeschlossen, um das drohende Gesetz zu verhindern.

Für die Befürwortung setzt sich hingegen die „Digital Right to Repair Coalition“ ein, die durchaus das finanzielle Interesse der Unternehmen sieht. Außerdem hatte Motherboard herausgefunden, dass Apple den Recyclingunternehmen vorgibt, defekte Apple-Produkte nicht reparieren zu lassen oder funktionierende Bauteile nicht zu entfernen. Stattdessen sollen die Geräte ausschließlich zerstört werden.

Eine Information, die für die Befürworter nützlich sein könnte. Diese können momentan, im angesichts der finanzstarken Gegner, jede Hilfe gebrauchen. So sollen die Unternehmen bereits 366.634 US-Dollar für die Lobbyarbeit gegen den Entwurf ausgegeben haben. Die „Digital Right to Repair Coalition“ konnte bisher gerade einmal 5.042 US-Dollar für seine Interessenvertretung aufbringen.

Kategorie: Apple

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