Probleme bei GT Advanced schon seit Februar 2014

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Das überraschende Ende des Saphirglasherstellers GT Advanced Technologies war nicht so überraschend, wie es von außen aussah. Probleme bei der Produktion waren intern schon im Februar bekannt, wie das Wall Street Journal mit Bezug auf interne Unterlagen von GT jetzt meldet. Die Zeitung konnte das zuständige Gericht überzeugen, einen Teil der geheimen Unterlagen nun der Presse zur Verfügung zu stellen.

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Probleme schon länger bekannt?

Einzelheiten zu den Hintergründen der Firmenpleite kommen so Stück für Stück ans Licht, bislang ist aber noch nicht endgültig klar, was wirklich schief lief und GT in die Pleite führte. Ein Grund für diese Unklarheit liegt an der Verpflichtung zwischen GT und Apple, im Fall einer Zahlungsunfähigkeit Stillschweigen zu bewahren.

Der Vertrag zwischen GT und Apple reicht zurück auf den Oktober 2013. Er gab Apple eine große Verfügungsgewalt über GT, verpflichtete den Saphirglashersteller dazu, ausschließlich für Apple zu produzieren und gleichzeitig alle Geschäftsrisiken zu tragen.

Vor der Anmeldung des Konkurses von GT stand, wie bereits bekannt war, eine Zahlung von Apple noch aus. Nachdem insgesamt 440 Millionen Dollar in drei Zahlungen geflossen waren, schuldete Apple GT noch 139 Millionen Dollar. Dieses Geld fehlte dem Hersteller dann für die Anschaffung von Produktionsmaterial.

Die dritte Zahlung zuvor in Höhe von 103 Millionen Dollar war schon mit Verzögerung erfolgt, wie nun bekannt wurde. Sie war für den Februar versprochen, ausgezahlt wurde sie aber erst im April 2014. Die letzte Zahlung erwartete man bei GT für den Oktober, doch Apple zahlte nie, weil GT der vertraglichen Vereinbarung mit Apples nicht nachgekommen war. Welche Forderungen das genau waren, ist unklar. Bei GT behalf man sich durch den Verkauf von Firmenaktien.

Jetzt gilt es für Apple, Arbeitsplätze zu retten

In der vergangenen Woche hatte GT Konkurs angemeldet und um eine gerichtliche Erlaubnis ersucht, die Produktion in der Fabrik in Arizona zurückfahren zu dürfen. Apple erklärte nach diesem Schritt, sich nun primär darum zu bemühen, zumindest die Arbeitsplätze in Arizona zu erhalten.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass sowohl der GT CEO als auch der COO kurz vor Bekanntgabe der Insolvenz ein Aktienpaket in Millionenhöhe abgestoßen haben. (via)

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