Vereinzelte Händler deaktivieren NFC: Apple Pay verhindern und eigenes System etablieren

| 20:46 Uhr | 6 Kommentare

Apple Pay ist in den USA vor rund einer Woche gestartet, nun haben erste Händler damit begonnen, die NFC-Funktion in den Bezahlterminals zu deaktivieren bzw. diese ganz zu entfernen. Zwei Gründe sind unserer Meinung nach dafür verantwortlich. Zum einen gibt es den Zusammenschluss verschiedener Händler, um mit CurrentC einen eigenen mobilen Bezahlservice zu entwickeln und zum anderen ist Apple Pay den Händlern zu anonym, da ihnen wichtige Kundendaten und Kundenverhalten nicht mitgeteilt wird.

Apple_Pay

Vereinzelte Händler schalten NFC ab

Apple ist in den USA für Apple Pay zahlreiche Kooperationen eingegangen. Das Unternehmen arbeitet nicht nur mit Banken und Kreditkartenanbietern zusammen, sondern auch mit Händlern, bei denen das iPhone 6 und iPhone 6 Plus eingesetzt werden kann. Einige Händler akzeptierten sogar „inoffiziell“ Apple Pay Zahlungen über ihre NFC Bezahlterminals. Hierzu zählte beispielsweise die Drogeriekette Rite Aid. Rite Aid war zwar kein offizieller Apple Pay Partner, Apple Pay funktionierte jedoch trotzdem. Nun hat man den Apple Pay Support jedoch eingestellt.

CVS war hingegen Apple Pay Partner, hat nachträglich allerdings die NFC-Funktion in den Bezahlterminals deaktiviert und akzeptiert diese Art der Bezahlung nicht mehr. Google Wallet ist übrigens ebenso betroffen. Die genannten Händler gehören zur sogenannten „Merchant Customer Exchange Group“ (MCX), die mit CurrentC an einer eigenen mobilen Bezahllösung arbeitet. Apple bietet mit Apple Pay eine einfache, sicherer und anonyme Bezahlmöglichkeit an. MCX nimmt einen anderen Ansatz. Die Gruppe möchte eine größere Kontrolle über den Bezahlvorgang und ist dabei an der Auswertung des Kundenverhaltens interessiert.

CurrentC soll genau wie Apple Pay eine einfach Abwicklungsmöglichkeit bieten. So richtig einfach klingt es jedoch nicht. Zunächst muss eine App aus dem App Store oder Google Play Store geladen werden. Innerhalb der App wird ein QR-Code generiert, die dem Händler gezeigt werden muss. Dieser scannt den Code ein und anschließend ist eine Online-Verbindung notwendig, um die Bezahlung abzuschließen. Hierbei werden Einkaufsdaten an die Server übertragen. Hat das Smartphone keinen Empfang, kann CurrentC nicht genutzt werden. Apple Pay funktioniert auch offline. Man muss sein iPhone 6 (Plus) lediglich vor ein Bezahlterminal halten, Finger auf Touch ID legen. Fertig. Keinerlei Kundendaten werden übertragen.

CurrentC ist zum jetzigen Zeitpunkt alles andere als marktreif, das System befindet sich noch in der Entwicklung. Kreditkartendaten können beispielsweise nicht hinterlegt werden. Lediglich Guthabenkarten werden akzeptiert.

CVS, Rite Aid und Co. schalten NFC ab und sperren sich gegen Apple Pay. Bei CVS fragt man sich, wieso zunächst mit Apple kooperiert wurde, wenn nach drei Tagen abgeschaltet wird. Dabei vergrault man Kunden, die das System eigentlich mit Apple Pay nutzen möchten. Aktuell ist das Bezahlen zwar nur per iPhone 6 und iPhone 6 Plus möglich, in Kürze kommt Apple Watch hinzu und auch alle zukünftigen iPhone Generation werden Apple Pay an Bord haben. Beim Apple-affinen Amerika dürften in wenigen Monaten viele Millionen Kunden ein Apple Pay Gerät in der Hand halten.

Es geht um Kundendaten

Seit Jahren sind die NFC-Terminals in den genannten Stores installiert und kaum werden sie ernsthaft von Kunden genutzt, werden sie angeschaltet. Einen besserer Beweis, dass Apple Pay „funktioniert“, gibt es wohl kaum. Apple leitet keine Kundendaten und kein Kundenverhalten an die Händler weiter und dies scheint diesen ein Dorn im Auge zu sein.

Es geht nur um Kundendaten. Stattdessen wollen die Händler ein komplizierteres und weniger sicheres System (Daten werden in Apps und Sicherheitselement gespeichert) entwickeln und einführen. (via DF)

Kategorie: Apple

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6 Kommentare

  • Julian

    Es kotzt mich ja regelrecht an, dass man immer Krieg führen muss… wieso nicht einfach alle Verfahren gleichzeitig nutzen? Nutzerfreundlichkeit und so…. ich weiß zwar nicht in wie weit Google Wallet etabliert ist aber es wäre sinnvoll beide Sachen zu unterstützen. Ist doch vollkommen latte ob man jetzt mit Apple oder Google zahlt. Hauptsache man kauft was… man man man…

    26. Okt 2014 | 23:02 Uhr | Kommentieren
    • Nils

      Genau so seh ich das auch. Immer diese Leute die Ständig rückschritte machen. Sowas geht garnicht. Nur weil die so Informationsgeil sind auf die ganzen Kundendaten. Kann man auch Bar bezahlen dann ist das genau so. Kann ich einfach nicht verstehen so ein Verhalten

      27. Okt 2014 | 8:25 Uhr | Kommentieren
  • GreeneyeS

    Jetzt bringt endlich Apple ein einfaches Bezahlsystem und prompt wird es von einigen Händlern boykottiert.
    Das ist klar, die Händler wollen Kundendaten und Kundenprofile erstellen.
    Die beste Antwort wäre, dass einige hundert Kunden zusammen in diese Läden gehen und schön ausgiebig einkaufen und wenn die Kassierer Apple Pay verweigern, einfach die Ware an der Kasse stehen lassen und gehen.
    Spätestens dann würden sie merken dass der Kunde nicht so doof ist wie die Händler denken.

    27. Okt 2014 | 0:34 Uhr | Kommentieren
    • Nils

      Genau so müsste man es machen, denn sowas geht garnicht.

      27. Okt 2014 | 8:26 Uhr | Kommentieren
  • resomax

    Vor allem sieht der Kassenzettel bei CurrentC richtig cool aus, laut „daringfireball“ ist es kein Scherz:
    https://twitter.com/fromedome/status/526027483901333505

    27. Okt 2014 | 5:33 Uhr | Kommentieren
  • Gast

    Einfach Bar bezahlen , kein Hädler gehen meine
    Daten irgendwas an.
    Kaufverhalten und Werbenews…. wann macht
    der Gesetzgeber endlich was gegen diese
    Datenterroristen.

    27. Okt 2014 | 12:12 Uhr | Kommentieren

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