Gesetz von 1789: Apple soll zur Entschlüsselung von Daten gezwungen werden

| 13:45 Uhr | 4 Kommentare

Die starke Verschlüsselung, die Apple bei iOS 8 zum Einsatz bringt, bereitet den Behörden Kopfzerbrechen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass nicht nur Apple das System aufwendig verschlüsselt, sondern, dass auch Android entsprechende Mittel an Bord hat. Nun soll ein US Gesetzt von 1789 dafür sorgen, dass Smartphone-Hersteller dazu gezungen werden können, Daten zu entschlüsseln und Geräte zu entsperren.

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Immer wieder hat Apple in den letzten Monaten zu verstehen gegeben, dass es dem Unternehmen unmöglich ist, auf einem iOS-Gerät gespeicherte Daten zu entschlüsseln. Auch das Entsperren der Geräte kann ohne den Anwender nicht erfolgen. Selbst wenn ein richterlicher Beschluss vorläge, wäre Apple dazu nicht in der Lage.

Die starke Verschlüsselung ist für Anwender ein willkommenes Feature, den Behörden allerdings ein Dorn im Auge. Erst kürzlich hatte ein Vertreter des US-Justizministeriums Angst verbreitet, in dem er sagte, dass die Verschlüsselung von iOS 8 eines Tages für den Tod eines Kindes verantwortlich sein könnte.

Auf der Suche nach Möglichkeiten, Smartphone-Hersteller zu einer „Hintertür“ zu verpflichten, greifen die Behörden nun tief in die „Trickkiste“ und machen auf das Gesetz „All Write Acts“ von 1789 aufmerksam, so ArsTechnica. Dieses Gesetz erlaubt es dem Gericht, Personen und Unternehmen zur Untersrtützung bei Ermittlungen zu verpflichten. Das Ganze ähnelt einer einstweiligen Verfügung und ist natürlich an ein paar strikte Voraussetzungen geknüpft. So dürfen zur Erlangung der Daten keinerlei illegale Handlungen notwendig sein, zudem muss bereits ein offizielles Ermittlungsverfahren eröffnet sein.

Jüngster Auslöser der Diskussion sind zwei Dokumente, in denen Hersteller, um ihre Unterstützung gebeten werden. Bei einem der Geräte handelt es sich um ein iPhone 5S (hier gehts zum Dokument) und Apple wird gebeten, das Gerät zu entsperren.

Die Anwendung des 1789er Gesetzes ist nichts Neues. So wurde Google zum Beispiel gezwungen, ein Android Anwender-Passwort zurück zu setzen, um Zugriff auf das Gerät zu gewähren, so Jurist Jonathan Mayer via Twitter. Apple selbst sagt, wie eingangs erwähnt, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, einer solchen richterlichen Anordnung zu folgen, da es schlicht und einfach keine Möglichkeit dazu hat.

Spannendes Thema, welches uns sicherlich in der Zukunft noch das ein oder andere Mal begleiten wird.

Kategorie: iPhone

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4 Kommentare

  • Vukadonis

    Tolles Argument.
    Ab jetzt wird in Amerika die Polizei abgeschafft, “ eines Tages für den Tod eines Kindes verantwortlich sein könnte“

    02. Dez 2014 | 14:59 Uhr | Kommentieren
    • Oatrick

      Das ist sie doch schon.

      02. Dez 2014 | 17:53 Uhr | Kommentieren
  • Christian

    Ich verstehe nicht, was das Gesetz damit zutun hat, dass Apple trotz allem offensichtlich nichts entschlüsseln kann. Da kann es doch noch so olle Urteile geben. Es geht nicht !

    Und den Tod eines Kindes Apple in die Schuhe zu schieben ist einfach Geschmacklos.

    Letzten Endes geht es doch nur darum, die Klofrau von der Bahnhofs Toilette aus zu lauschen. Nichts anderes zählt. Da ist das mit dem Kind nur gutes Mittel, seinen Willen durchzusetzen.

    Diese Welt geht mir so auf den Sack. Es gibt tausende anderer Dinge……….Amerika = Schlag die Hände übern Kopf zusammen. Schlimm.

    02. Dez 2014 | 15:03 Uhr | Kommentieren
  • AR

    Soll USA doch Iphones verbieten und abhörfähige Nokias verkaufen.

    03. Dez 2014 | 10:48 Uhr | Kommentieren

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