Apple Music bewirbt Künstler, die noch keine Kooperation eingegangen sind

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Apple Music steht kurz vor der Markteinführung. In einer Werbekampagne für den Dienst preist Apple hochkarätige Künstler an, wie beispielsweise FKA Twigs und Alabama Shakes, deren Plattenlabels sich öffentlich bisher aber gegen die finanziellen Nutzungsbedingungen des Dienstes ausgesprochen haben, so Appleinsider in einem aktuellen Beitrag.

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Die Beggars Group erklärte am Mittwoch, dass sie noch kein Übereinkommen mit Apple gefunden habe. Die Gruppe vertritt Independent-Labels wie 4ad, Matador, Rough Trade, XL Recordings und The Young Turks.

Labels wehren sich gegen kostenloses Angebot

Woran sich die Beggars Group vor allem stört, ist Apples Forderung einer kostenlosen dreimonatigen Probephase, in der auch die Labels nichts verdienen würden. Darüber hinaus bemängelt sie die Bedingungen des Apple-Music-Features Connect.

Für die Beggars steht somit fest, dass deren Labels in dieser Situation nicht an Apple Music teilnehmen können, obwohl sie von dem Dienst eigentlich begeistert sind, heißt es in der Mitteilung vom Mittwoch.

Wie wichtig ein Deal mit dem Verband wäre, zeigt sich am Beispiel von XL Recordings. Das Label hat viele der erfolgreichsten Indie-Bands unter Vertrag, wie etwa M.I.A. und Radiohead. XL hält auch die Rechte an der Musik von FKA Twigs, für den Apple seinerseits schon die Werbetrommel rührt – ein ziemlich unorthodoxes Vorgehen seitens Apple.

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Ein zweites Beispiel: Zu den von Rough Trade vertretenen Gruppen gehört Alabama Shakes, das ebenfalls schon auf den Werbeseiten von Apple Music und über Connect angepriesen wird. Auch auf der WWDC Keynote zeigte Apple schon ein Video von der Gruppe. Andererseits ist bisher kein Wort über einen Vertrag zwischen der britischen Rough Trade und Apple gefallen.

Wie sind Apples Ankündigungen zu deuten?

Das Rätsel, was sich somit stellt, lautet: Wieso wirbt Apple für Bands, an deren Vermarktung der Konzern keine Rechte hält? Sah man einen Deal mit der Beggars Group schon in solcher Nähe, dass man kurzerhand vorgriff und die Rechte einfach voraussetzte? Oder aber sind die Labels mit einem bereits abgeschlossenen, aber bisher geheimen Deal noch nicht zufrieden und versuchen über seltsame Wege etwas zu ändern?

Eine Möglichkeit ist auch, dass sich Apple auf Lizenzen stützt, die schon durch iTunes vorliegen. Denn alle Labels der Beggars Group halten dort ihre Bands und Künstler im Angebot. Das scheint wohl die wahrscheinlichere Lösung zu sein.

Kategorie: Apple

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