Steve Jobs Film: Aaron Sorkin kritisiert Tim Cook und entschuldigt sich

| 14:33 Uhr | 1 Kommentar

Die Kunst muss nicht immer die Wirklichkeit eins zu eins abbilden. Dieses Prinzip kommt auch in der Auseinandersetzung über die aktuelle Biografie über Steve Jobs zum Ausdruck. Als opportunistisches Machwerk hatte Tim Cook den Steve Jobs Kinofilm von Aaron Sorkin, sowie die Doku „Steve Jobs: The Man in the Machine“ von Alex Gibney bezeichnet. Der Filmemacher wollte das nicht auf sich sitzen lassen und gab Cook den Rat, sich lieber um seine eigenen Probleme zu kümmern.

Tim Cook war vor kurzem in Stephen Colberts Talkshow „The Late Show“ zu Gast. Dabei kam der Apple-Chef auch auf den besagten Film zu sprechen und äußerte dabei seine Vorbehalte: Jobs sei ein außergewöhnlicher Mensch gewesen und er, Cook, schätze es nicht, wenn nun ein Film über ihn erscheint. „Viele Menschen versuchen, sich möglichst opportun zu geben. Ich verabscheue solches Verhalten“, sagte Jobs Cook über Sorkins Film.

Sorkin kontert

Im Interview mit The Hollywood Reporter gab der Regisseur seine Antwort: „Wir haben diesen Film nicht gemacht, um damit reich zu werden. Darüber hinaus sollte Tim Cook sich den Film zumindest erst einmal anschauen, bevor er ihn kritisiert“, so der wohl zu Recht aufgebrachte Sorkin, der sich eines kleinen Seitenhiebs auf Apple nicht verkneifen konnte: „Wer in China Fabriken unterhält, wo Kinder für 17 Cent Telefone zusammenbauen, zeigt schon starke Nerven, wenn er anderen Opportunismus vorwirft.“

Die Steve-Jobs-Biografie, welche auf einem Buch von Walter Isaacson basiert, konnte auf eine echte Star-Besetzung zurückgreifen. Jobs selbst wird beispielsweise von der gestandenen Hollywood-Größe Michael Fassbender verkörpert.

Die Filmpremiere ist für kommenden Monat angesetzt. Auf dem Telluride Film Festival in Colorado lief der Streifen bereits. Die Kritiken waren durchweg positiv, manche spekulierten sogar auf einen Oskar für die schauspielerische Leistung von Fassbender.

Kaum ausgesprochen hat sich Sorkin auch schon wieder entschudligt. Gegenüber E-Online gab er an, dass vermutlich er und auch Cook zu weit gegangen seien.

You know what, I think that Tim Cook and I probably both went a little too far. And I apologize to Tim Cook. I hope when he sees the movie, he enjoys it as much as I enjoy his products.“

Der wohl eigentlich Schuldige: Walter Isaacson

Tim Cook hatte sich schon vorher gegen das Buch von Isaacson gestellt. Er sagte, sie erwiese Jobs einen enorm schlechten Dienst. Cooks Begründung lautete damals: Die Darstellung konzentriere sich nur auf einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben von Steve Jobs und stelle die Persönlichkeit ziemlich verkürzt dar. Er selbst hätte den Apple-Gründer ganz anders in Erinnerung.

„Mit dieser Person, wie sie im Buch dargestellt ist, hätte ich niemals freiwillig zusammenarbeiten wollen“, gab Cook damals ärgerlich zu verstehen. – Immerhin ein Indiz dafür, dass sich Aaron Sorkin relativ strikt an die Vorlage gehalten hat.

Kategorie: Apple

Tags: ,

1 Kommentare

  • Bernd

    „„Viele Menschen versuchen, sich möglichst opportun zu geben. Ich verabscheue solches Verhalten“, sagte ==> Jobs <== über Sorkins Film." – Wo habt ihr denn mittlerweile schon eure Korrespondenten sitzen?

    28. Sep 2015 | 10:53 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar zu Bernd Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert