Die neue Steve-Jobs-Filmbiografie von Drehbuchautor Aaron Sorkin, die bereits zum Start heftig umstritten war, hat bisher 2,26 Millionen Dollar in die Kinokassen gespült. Am Wochenende war der Streifen in den USA in zahlreichen weiteren Kinos angelaufen.
Dass sich der Film als klarer finanzieller Erfolg abzeichnet, zeigte sich schon an dem Wochenende der Eröffnung: Im ganzen Jahr 2015 hatten die Kinos im Durchschnitt nicht so viel eingenommen wie an den Tagen mit „Steve Jobs“ im Programm.
Der Film wird allerdings in nur 60 Kinos gezeigt. Mit diesem organisatorischen Limit hat er natürlich keine Chance, den Spitzenreiter „Goosebumps“ vom Sockel zu stoßen. „Goosebumps“ wurde in insgesamt 3500 Kinosälen gespielt.
Sorkin: Die Realität wäre langweilig gewesen
Kritik hatte der Jobs-Film zuvor von mehreren Seiten einstecken müssen. Führende Apple-Mitarbeiter wie Steve Wozniak und der Softwareentwickler Andy Hertzfeld warfen den Machern vor, dass sich das Drehbuch zum Film viel zu weit von den wahren Begebenheiten entfernt hat.
Aaron Sorkin verteidigte sich auf dem Filmfestival in London nun gegen seine Kritiker, so The Guardian. Anlässlich der europäischen Premiere seines Films sagte er auf einer Pressekonferenz, dass sich die Handlung zwar von der Realität entferne, die Gesamtheit der Erzählung aber doch etwas über die Wirklichkeit aussage. Das Mittel der Dramatisierung, welches er angewandt habe, sei gerechtfertigt. Seine Erklärung im Wortlaut:
“So weit ich weiß, hat sich Steve Jobs nicht 40 Minuten vor jeder Produkteinführung mit den gleichen sechs Leuten gestritten. Das ist einfach erfunden. Ich glaube aber, dass der Film einige Wahrheiten berührt – bedeutendere Wahrheiten als diejenigen, die ich gezeigt hätte, wenn ich mich an die tatsächlichen Begebenheiten in den 40 Minuten vor jeder Produkteinführung gehalten hätte. Das wäre einfach kein Stoff für ein Drama gewesen. Was man im Film sieht, ist einfach die Überspitzung von mehreren persönlichen Konflikten, die Jobs in seinem Leben durchlebt hat. Und damit zeige ich etwas. Aber ist das auch fair? Ich glaube schon. Mein Gewissen ist jedenfalls rein.“
John Sculley hat diese Interpretation inzwischen bestätigt. Gegenüber The Guardian sagte er, dass vielleicht nicht der Wortlaut des Dialogs stimmt, man Jobs aber schon wiedererkennen kann. (via)
Also 2,26 mio $ sind jetzt ein guter umsatz in den usa??? Das klingt eigentlich nach mega flop.
Das ist ja nur für’s erste Wochenende. Ich denke, dass ist ein ganz ordentlicher Umsatz; natürlich sollte jedem klar sein, dass der Film nicht Umsätze wie Avengers oder Terminator in die Kassen spült.
Das ist nicht richtig. Am ersten wochende betrug das einspielerfebnis rund 500.000$ die 2,2 beziehen sich auf den ganzen zeitraum bis jetzt.
Der Film läuft derzeit nur in 30 oder 40 Kinos in den USA.