Edward Snowden: „FBI Aussagen sind Bullshit“

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Die Polizei hat auch nicht immer Recht. In der Auseinandersetzung zwischen Apple und der US-Justiz über die Freigabe von Nutzerdaten hat sich nun der berühmte Whistleblower Edward Snowden eingemischt und interessantes Detailwissen mitgeteilt.

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Auf der „Blueprint for Democracy“-Konferenz hatte er sich mit Malkia Cyril vom Center for Media Justice über Apples Sicherheitskonzept und die Avancen des FBI unterhalten. Auf The Intercept ist ein Video von der Diskussion erschienen.

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Das FBI hatte behauptet, ohne Apples Mithilfe bei der Terroristenjagd im Dunklen zu tappen und nicht an die Daten auf einem beschlagnahmten iPhone gelangen zu können. Apple stehe in der Pflicht, den Behörden die nötigen Werkzeuge in die Hand zu geben, so die mit Hilfe der US-Justiz vorgetragene Forderung der Behörde. „Alles Bullshit“, kontert nun Edward Snowden.

Snowden ist zur Zeit im politischen Asyl in Russland. In die USA kann er sich nicht mehr wagen, nachdem er Interna des Geheimdienstes NSA an Journalisten gegeben hatte. In seinem Heimatland droht die Anklage wegen Hochverrats und, so fürchten manche, sogar die Todesstrafe oder zumindest eine lebenslange Haft.

Die Tricks der Geheimdienste – Snowden sollte sich auskennen

Snowden hatte schon vorher beschrieben, wie das FBI iPhone-Passwörter auslesen kann. Dazu musste die Bundespolizei direkt auf den iPhone-Chip zugreifen. Wie die Behörde die Selbstlöschfunktion umgeht, erklärt der Experte jetzt.

Die Anzahl der gescheiterten Eingabeversuche werden auf NAND-Flash, dem Effaceable Storage gespeichert. Das einzige, was das FBI tun müsse, um das automatische Löschen nach zehn gescheiterten Eingabeversuchen zu umgehen, ist, eine Sicherheitskopie vom Speicherinhalt anzufertigen und diese nach einigen gescheiterten Versuchen über einen neuen Flash-Chip wieder einzuspielen. Damit wird der Zähler im Endeffekt wieder auf Null gesetzt und das Passwort-Raten kann weiter gehen.

Nun stellt sich natürlich die Frage: Wieso der ganze Zirkus um Apples Weigerung, den Behörden einen Zugang zu den iPhones zu geben? Ist das alles nur Show? Und die Behörden wollen es sich nur einfacher machen und fordern eine offizielle Schnittstelle? Klappt der von Snowden beschriebene Weg?

Die US-Geheimdienste haben zudem eine ganze Dekade lang Erfahrungen gesammelt im Einbrechen in Apples Gerätschaften. Das hatte The Intercept im letzten Jahr enthüllt. Allerdings hat Apple mit iOS 8 und iOS 9 die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. An der aktuellen Kampagne gegen Apple ist auch nur das FBI – eine Mischung aus Polizei und Geheimdienst, organisiert als Bundesbehörde – beteiligt, nicht aber der Auslandsgeheimdienst NSA. The Intercept vermutet hinter dieser Aufstellung eine taktische Entscheidung.

Kategorie: iPhone

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