US-Justiz legt Klage gegen Apple nieder: New Yorker iPhone muss nicht geknackt werden.

| 15:31 Uhr | 0 Kommentare

Nachdem Apple von vielen Seiten Unterstützung erhalten hatte, scheint der letzte Angriff des FBI auf die Privatsphäre der iPhone-Nutzer erst einmal abgewehrt. Das Justizministerium der Vereinigten Staaten hat ihre Anklage niedergelegt. Damit sollte Apple gezwungen werden, ein Programm zur Verfügung zu stellen, mit dem die Polizei und die Geheimdienste ein verschlüsseltes iPhone knacken können. Gegenüber dem zuständigen Richter erklärte die Staatsanwaltschaft jetzt, dass Apples Hilfe nicht länger benötigt werde. Zuvor war bereits enthüllt worden, dass die Strafverfolger sehr wohl in der Lage sind, iPhones auch ohne Hilfe zu entschlüsseln.

iPhone-5s1

Die Justiz-Sprecherin Emily Pierce erklärte nun, dass es in dem ganzen Verfahren nie darum gegangen sei, einen Präzedenzfall zu schaffen, wie viele Skeptiker vermutet hatten. Stattdessen sollten die Strafverfolger in die Lage versetzt werden, Beweise auf beschlagnahmten iPhones sichern zu können. Nun, beides schließt sich nicht aus. Pierce sagte weiter, dass Apples Hilfe nicht mehr benötigt wird, da die Polizei jetzt auf die gewünschten Daten zugreifen kann. Wie das im Detail geschicht, sagte sie nicht.

Apples Weigerung zahlt sich aus

Bis zuletzt hatte der iPhone-Hersteller eine Zusammenarbeit mit den Behörden verweigert. Eine als sicher vermarktete Verschlüsselung ist nicht mehr sicher, wenn der Hersteller extra Schwachstellen einbaut. Zahlreiche IT-Konzerne, darunter auch Größen wie Microsoft, hatten sich hinter Apple gestellt. Sogar ein früherer Geheimdienstchef äußerte Verständnis für Apples Haltung.

The government respectfully submits this letter to update the Court and the parties. Yesterday evening, an individual provided the passcode to the iPhone at issue in this case. Late last night, the government used that passcode by hand and gained access to the iPhone. Accordingly, the government no longer needs Apple’s assistance to unlock the iPhone, and withdraws its application.

Die Forderung des FBI bezog sich auf zwei getrennte Fälle, beide aus dem letzten halben Jahr: Im ersten ging es um ein iPhone des in San Bernardino getöteten Terroristen Syed Farook, im zweiten um das iPhone des New Yorker Drogenhändlers Jun Feng. Farook besaß ein iPhone 5c, Feng ein iPhone 5s. Nach Angaben des FBI seien bei der Entschlüsselung „Hacker“ zum Einsatz gekommen.

Ob der Streit zwischen Apple und FBI damit erledigt ist, bleibt abzuwarten. Der Kampf gegen die Privatsphäre wird an vielen Fronten geführt. (via)

Kategorie: iPhone

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