Aus Sicht des Autoherstellers Fiat-Chrysler steht einer Zusammenarbeit mit den IT-Anbietern Google, Apple und Uber nichts im Weg. Das sagte der Fiat-Chrysler Chef Sergio Marchionne gegenüber dem Magazin „Automobile„. Auf eine mögliche gemeinsame Strategie haben sich die beiden Seiten – die IT-Branche auf der einen, der Autogigant auf der anderen – aber noch nicht geeinigt. Marchionne wehrt sich besonders gegen den Gedanken, Fiat in einen reinen Mobilitätsdienstleister verwandeln zu wollen.
Google, Apple und Uber – diese Konzerne brechen die Technik-Welt gerade auf, so der Fiat-Chef. Man sei bereit für neue Kooperationen und freue sich auf die neuen digitalen Möglichkeiten. Doch Marchionne scheint auch darauf bedacht, bei diesem Spiel nicht unter die Räder zu kommen und von den Neueinsteigern quasi aus dem Geschäft gedrängt zu werden.
Integration statt Vereinnahmung
Er wünscht sich eine Integration von Apples Produkten in eine Reihe speziell angepasster Autos. Google könnte seine Kartendienste beisteuern. Denkbar wäre auch, Google, Apple und Uber auf einzelne Marken von Fiat-Chrysler zu verteilen: Apple-Software könnte in die Jeeps integriert werden, Google in Alfa-Romeo und Dodge könnte mit Uber spezielle Verträge schließen. „Das wäre ein schönes Netzwerk“, sagte Marchionne gegenüber „Automobile“.
Was Marchionne aber tunlichst vermeiden möchte, ist, zu so etwas wie dem Foxconn der Autohersteller abgestempelt zu werden. Mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten, die Apple und Google mittlerweile zur Verfügung stehen, sagte Marchionne: „Wir müssen jetzt ein Geschäftsmodell finden, dass es uns (als Autohersteller) erlaubt, den Wandel gut zu überstehen.“ Der Hersteller fürchtet um seine Eigenständigkeit als Marke, so weit ist es also schon gekommen. Gut für Apple, dessen Verhandlungsposition sicher nicht die schlechteste sein wird.
Update: Siri Eyes Free für ältere Fahrzeuge nachgerüstet
Diese Verhandlungen fangen aber nicht bei Null an, sondern Apple und Fiat kooperieren bereits. So bietet Fiat-Chrysler beispielsweise seit kurzem ein Softwareupdate an, um Siri Eyes Free auf das Uconnect-System zu bringen. Davon können Chrysler-, Dodge-, Jeep- und Ram-Modelle der Baujahre 2013 bis 2015 profitieren.
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