Das Datenschutz-Scharmützel, das sich die US-Polizei- und Geheimdienstbehörde FBI mit Apple anlässlich des Attentats von San Bernardino geliefert hatte, endete mit dem Zugeständnis des FBI, dass man bereits jetzt über eine Technologie verfüge, die in der Lage ist, herkömmlich gesicherte iPhones zu knacken. Genau diese Technik hätte die indische Regierung auch gerne. Das kam am Freitag durch einen Zeitungsartikel der The Economic Times heraus.
Indien kauft Smartphone-Hacking-Tool
Die Pläne scheinen schon sehr konkret zu sein. Die Technik soll dem Forensic Science Laboratory (FSL) in Gandhinagar zugute kommen, so die Times of India. Das FSL ist Indiens höchste forensische Anstalt. Schon in einem Monat könne es so weit sein, schreibt die Zeitung mit Berufung auf einen anonymen Mitarbeiter der forensischen Einrichtung. Die Regierung soll dazu die Rechte an Cellebrite erwerben wollen oder bereits erworben haben.
FSL und Cellebrite hatten bereits in der Vergangenheit kooperiert. Diese Zusammenarbeit soll jetzt ausgedehnt werden. Der Staat will sich permanent die Nutzungsrechte an den Einbruchswerkzeugen sichern. Dafür werden natürlich Gebühren fällig. Wie viel das kostet, wird in dem Artikel nicht mitgeteilt.
Cellebrite Mobile Synchronization ist eine israelische Firma mit Sitz in Petah Tikva. Mittlerweile ist sie Teil der japanischen Sun Corporation. Die Firma ist auf Datenentnahme von Mobilfunkgeräten und Handhelds spezialisiert. Apples iOS, BlackBerry, Android, Symbian und Nokias Baseband-Prozessoren, alle wurden sie schon von Cellebrite geknackt. Die Firma unterhält auch eine Niederlassung in Paderborn.
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