Nest Cam Indoor, Nest Cam Outdoor sowie Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder im Test. Anfang dieses Jahres hat Nest bekannt gegeben, dass die hauseigenen Produkte in Kürze auch in Deutschland erhältlich sein werden. Seit Mitte Februar 2017 ist dies der Fall und so können seit wenigen Wochen die Nest Innenraumkamera, die Nest Außenkamera sowie der Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmeldet gekauft und genutzt werden. Wir haben uns alle drei neuen Produkte näher angeguckt und in den letzten Wochen ausführlich getestet.
Nest Test
Installation
Die Installation und das Einrichten der Nest Hardware ist kinderleicht. Der Weg führt über die Nest App, die ihr kostenlos über den App Store herunterladen könnt. Ist dies geschehen, öffnet ihr die App. Im nächsten Schritt müsst ihr euch zunächst ein Nest Konto einrichten. Das Anlegen des Nest Kontos ist schnell erledigt. Anschließend könnt ihr die Hardware über die Nest-App installieren. Die App führt euch Schritt für Schritt durch die Installation.
Am einfachsten erfolgte die Installation der Nest Innenraumkamera. Für diese müsst ihr lediglich einen passenden Standort finden, eine Steckdose ist zwingend erforderlich. Zudem muss die Kamera in Reichweite zu eurem WiFi-Router sein. Über die App fügt ihr ein neues Produkt hinzu und durchlauft die Installation der Nest Innenraumkamera. Unter anderem muss dabei ein QR-Code auf der Rückseite der Kamera abgescannt werden. Im Idealfall seht ihr am Ende der Installation das Kamerabild.
Die Installation der Nest Außenkamera ist nahezu identisch, allerdings ein wenig aufwendiger, da Nest empfiehlt, diese zunächst Indoor einzurichten und anschließend Outdoor zu platzieren. Auch hier gilt wieder, dass ihr eine Steckdose in der Nähe haben und in Reichweite zu eurem WiFi sein müsst. Zudem muss die Kamera an der Hauswand, an einem Holzbalken oder wo auch immer festgeschraubt werden. Entsprechendes Befestigungsmaterial wird erfreulicherweise mitgeliefert. Die Outdoor-Kamera wird mit einem Magneten an der Befestigungsplatte festgehalten. Der Magnet ist stark genug und man muss keine Sorge haben, dass die Kamera herunterfällt. Gleichzeitig lässt sich die Kamera innerhalb der Magnetbefestigung leicht hin- und herbewegen, so dass ihr den Blickwinkel gut anpassen könnt.
Im dritten Schritt haben wir den bzw. die Rauch- und Kohlenmonoxidmelder installiert. Auch hier führte der Weg wieder über die Nest-App. Allerdings wird nur ein Teil über die App abgewickelt. Ihr stoßt die Installation des Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelders über die App an. Anschließend geht es direkt am Melder weiter. Ihr werdet während der Installation aufgefordert, den Nest-Button direkt am Gerät zu drücken. Der Sender spricht während der Installation mit euch, so dass ihr Schritt für Schritt durchgeführt werdet. Dabei wird unter anderem ein Testalarm ausgeführt. Ihr erhaltet somit direkt einen Eindruck, wie laut der Melder im Alarmfall ist.
Nest Cam Indoor
Bereits beim Auspacken der Nest Cam Indoor spürt man, dass man ein hochwertiges Gerät in der Hand hält. Der Fuß ist aus Metall und fühlt sich wertig an. Das Gelenk zur Positionierung hinterlässt einen stabilen Eindruck und auch der Rest der Kamera wirkt sehr gut verarbeitet. Bei der Standortwahl müsst ihr nur beachten, dass ihr WiFi-Empfang habt, und dass eine Steckdose in der Nähe ist. Die Kamera ist 11,4cm hoch und der Fuß hat einen Durchmesser von 7,3cm. Das Gewicht beträgt 213g und die Kabellange wird mit 3 Metern angegeben.
Dies ermöglicht es euch fast, die Kamera „überall“ zu positionieren. Die Nest Innenraumkamera bietet mit 1080p HD-Qualität und die 130-Grad-Weitwinkelansicht ist gut geeignet, um einen möglichst großen Bereich eines Raums abzudecken. Nest setzt bei seiner Indoor-Kamera auf einen Kamerasensor (1/3-Zoll und 3 Megapixel) und 8-fach optischen Zoom.
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Der Nachtmodus der Kamera eignet sich gut, um auch bei Dunkelheit einen guten Überblick über den gewählten Raum zu haben. Gewährleistet wird dies über 8 leistungsstarke Infrarot-LEDs (850nm) mit IR-Sperrfilter. Natürlich habt ihr beim Nachtmodus nicht mehr eine so gute Bildqualität, als wenn diese bei Tageslicht oder mit Licht genutzt wird, die Qualität ist allerdings gut genug, um alles Wichtige erkennen zu können. Wir haben die Indoor in einem Raum getestet, in dem nur sehr wenig Restlicht vorhanden war. Das Ergebnis war absolut in Ordnung.
Abgerundet wird die Bildübertragung übrigens dadurch, dass in der Kamera ein Mikrofon verbaut ist und ihr euch auch den Ton übertragen lassen könnt. Doch nicht nur das, die Kamera besitzt auch einen kleinen Lautsprecher. Klickt ihr innerhalb der Nest-App auf das Mikrofon-Symbol, so könnt ihr auch eure Sprache über den Lautsprecher der Kamera ausgeben.
Alles andere wird softwaremäßig über die Nest-App geregelt. Dort werden euch verschiedene Optionen bereit gestellt, die ihr individuell konfigurieren könnt. Da muss man einfach ein wenig rumspielen, um die idealen Einstellungen für sich zu finden. So könnt ihr beispielsweise eine Zuhause/Abwesend-Funktion nutzen. Ist diese aktiviert, erkennt die App über den Standort eures Smartphones, ob ihr zu Hause seid oder eben nicht. Seid ihr unterwegs, so schaltet sich die Kamera ein. Seid ihr zu Hause deaktiviert sich diese. Hier konfiguriert ihr auch Wohnbereiche, Benachrichtigungen, eine Familienfreigabe und mehr.
Übrigens: Zum Streamen eines Videos von 720p benötigt jede Kamera 200 bis 500 Kbit/s Uploadbandbreite. Zum Streamen eines Videos von 1080p benötigt jede Kamera 450 bis 1200 Kbit/s Uploadbandbreite.
Nest Cam Outdoor
Vereinfacht ausgedrückt verhält sich die Nest Cam Outdoor wie die Nest Cam Indoor. Ein paar Unterschiede gibt es jedoch. Aufgrund der Tatsache, dass es keinen Fuß gib, muss die Kamera zwangsläufig an einer Wand etc. befestigt werden. Stromanschluss und WiFi-Empfang sind wieder zwingend erforderlich.
Einmal montiert, liefert die Kamera wieder 1080p Aufnahmen (1920 x 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde) Aufnahmen mit einem Erfassungswinkel von 130 Grad. So kann man beispielsweise einen Garten gut überblicken.
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Die Kamera besitzt eine Witterungsbeständigkeit der Schutzart IP65 und der Hersteller empfiehlt eine Betriebstemperatur zwischen -20 und +40 Grad. 8 leistungsstarke Infrarot-LEDs (850 nm) mit IR-Sperrfilter sorgen für den Nachtmodus.
Die Bildqualität ist gut und der 8-fach optische Zoom sorgt dafür, dass ihr euch Objekte noch einmal etwas näher angucken könnt. Alles andere erfolgt wieder über die Nest-App.
Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder
Nachdem ihr den Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder wie oben beschrieben, installiert habt, müsst ihr nun noch den richtigen Ort festlegen, wo dieser angebracht werden soll. Auch hier hält Nest ein paar Tipps bereit, wie ihr diesen und mit welchen Mindestabständen anbringen solltet.
Über die App erfolgt alles weitere. Ihr könnt den Status des Melders abrufen (Sensoren, Alarm, Sprachausgabe, Batterie und WLAN) und zudem einen Sicherheitscheck des Melders anstoßen. Im Idealfall wird euch der Melder niemals auf eine Rauchentwicklung oder eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration aufmerksam machen. Falls dies aus welchen Gründen auch immer doch einmal der Fall sein sollte, ertönt ein lauter Alarm am Melder. Zudem erhaltet ihr eine Push-Benachrichtigung auf euer Smartphone. Nutzt ihr eine Nest Cam, so schaltet sich diese im Alarmfall auch ein.
- Der Rauchmelder, der alle Blicke auf sich zieht: Nest Protect ist ein Rauch- und Kohlenmonoxidmelder...
- Nest Protect sagt dir Art und Ort der Gefahr an: Der Brandspektrumssensor erkennt sowohl schnell...
Solltet ihr mehrere Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder im Einsatz haben, so fungieren die „weiteren“ Melder als verlängerter Arm sowie als Lautsprecher für den Melder, bei dem gerade der Alarm ausgelöst wird. Schlägt der Melder im Kinderzimmer an, so werden die Eltern im Elternschlafzimmer über die vernetzten Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder informiert und alarmiert.
Auch das haben wir für euch ausprobiert. Die Installation des zweiten Melders erfolgt ebenso über die App. Ihr folgt wieder der Sprachanweisung. Kurze Zeit später ist auch der zweite Melder installiert und mit dem ersten Melder gekoppelt.
- Der Rauchmelder, der alle Blicke auf sich zieht: Nest Protect ist ein Rauch- und Kohlenmonoxidmelder...
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Um den Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder zu testen, haben wir spezielles Test-Spray genutzt. Dieses simuliert eine Rauchentwicklung. Zunächst haben wir das Test-Spray bei dem Einzel-Melder zum Einsatz gebracht. Der Melder wurde „angesprüht“ und kurz darauf erfolgte auch schon der Alarmton.
Die Nest-App informiert zudem per Push-Benachrichtugn über den Alarm. Anschließend haben wir die beiden gekoppelten Melder mit dem Test-Spray getestet. Einer der beiden Melder wurde „besprüht“. Nun löst nicht nur der besprühte Sensor den Alarm aus, sondern auch der zweite gekoppelte Melder. Miteinander verbundene Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder sind in jedem Fall eine Bereicherung. Möglicherweise hört man einen Sender im Haus nicht, wenn dieser zu weit von eurem Standort oder eurer Schlafposition entfernt ist. Brennt es im Keller oder wird dort eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration festgetsellt? So wäre es doch ideal, wenn ein gekoppelter Melder im Schlafzimmer oder im Wohnbereich ebenso auslöst.
Gleiches gilt für mehrere Schlafzimmer / Kinderzimmer. Erkennt der Melder im Kinderzimmer eine Bedrohung, so wäre es wünschenswert, wenn auch der Melder im Elternschlafzimmer auslöst. Über eine Sprachmeldung erhaltet ihr auch angesagt, in welchem Raum der Melder ausgelöst hat.
Nest Aware
Ohne monatliche Fixkosten könnt ihr eure Nest Hardware einsetzen. Allerdings bietet euch der Hersteller mit Nest Aware noch einen Abo-Dienst an, der euch erweiterte Möglichkeiten rund um die Indoor- und Outdoor-Cam bietet. Dabei unterscheidet Nest zwischen dem Standard Nest Aware Abo zum Preis von 10 Euro pro Monat (wahlweise 100 Euro pro Jahr) und dem erweiterten Nest Aware Abo zum Preis von 30 Euro pro Monat (wahlweise 300 Euro pro Jahr).
Das Nest Aware Abo bietet euch den Vorteil, dass euer vollständiger 10- oder 30-Tages-Verlauf in der Cloud gespeichert werden. So könnt ihr Momentaufnahmen schnell und einfach in der Benutzeroberfläche „Ein Blick“ wiederfinden. Zudem werden Personenwarnungen, Alarmbereiche und das Erstellen von Zeitraffer Video-Clips unterstützt.
Für alle Nest-Kunden (egal ob mit oder ohne Nest Aware) gibt es folgende Features: rund um die Uhr Live-Videos, Aktivitätswarnungen, Sprechen & Hören, Zoomen, Teilen eines Live-Streams für Familie, Freunde und Bekannte sowie die Zuhause/Abwesend-Funktion.
Unser Vorschlag: Beim Kauf einer Nest Kamera spendiert euch der Hersteller einen Monat lang Nest Aware, so dass ihr das Abo einen Monat lang testen könnt. Stellt ihr fest, dass ihr die zusätzlichen Features zwingend benötigt, schließt ihr ein Nest Aware-Abo ab. Andernfalls nutzt ihr die kostenlosen Features.
Fazit
Die drei von uns getesteten Nest-Komponenten haben uns überzeugt. Zugegebenermaßen sind diese nicht ganz preiswert, dafür erhaltet ihr hochwertig verarbeitete Produkte, die seit Wochen bei uns eine tadellose Arbeit verrichten. Dies ist bei sicherheitsrelevanten Geräten das „A und O“. Alle Komponenten ließen sich einfach installieren, die Kameraqualität ist hervorragend und der Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder schlug nach Einsatz unserers Test-Sprays unmittelbar an. Solltet ihr den Nest Rauch- und Kohlenmonoxidmelder in Gebrauch haben, so macht es in jedem Fall Sinn, sich darüber zu Gedanken zu machen, inweifern der Einsatz eines zweiten Melders Sinn macht. Zumdest sollte man die Schlafzimmer abdecken und die Melder untereinander verbinden.
Viel zu kritisieren haben wir am Nest-System nicht. Wir können uns gut vorstellen, dass bei einem attraktiveren Abo-Preis mehr Kunden bereit sind, auf Nest Aware zu setzen. Insbesondere die zusätzliche Speichermöglichkeit sowie die Personenerkennung halten wir für sehr hilfreich. Darüberhinaus lässt sich bisher über die Apple Watch App von Nest nur bestimmten, ob man zu Hause ist oder unterwegs. Wir könnten uns gut vorstellen, dass noch mehr Funktionen am Handgelenk untergebracht werden könnten. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Abrufen des Live-Bildes? Diese Kritikpunkte ändern jedoch nichts an unserem Testfazit, dass Nest ein richtig gutes System ist, die eigenen Vier-Wände, das Büro etc. intelligenter zu gestalten bzw. zu überwachen.
Bekannt geworden ist Nest mit einem Thermostat, welches auf intelligente Art und Weise eure Heizung steuert. Dieses ist noch nicht in Deutschland erhältlich, wird jedoch pünktlich vor dem Start der Heizperiode 2017 im Herbst verfügbar sein. Dies würde das intelligente Haus mit einem weiteren Nest Produkt gut ergänzen.
Gibt es entsprechende VdS Zertifizierungen?
Kann die Zuhause/Abwesend-Funktion eigentlich auch mit mehr als 1 Smartphone (mit App) genutzt werden – der letzte einer Familie löst Aktivierung bei Verlassen aus, der erste Deaktivierung bei der Heimkehr?
Die Aufnahmen der Cam lassen sich nicht auf einem NAS speichern, damit ist sie bereits für mich gestorben. Bilder aus der heimischen Wohnung überlasse ich keinem Dritten und zahle noch Abo-Gebühren dafür.