iOS 11: Wie kam es zu den Leaks und was bedeuten sie für Apple?

| 7:45 Uhr | 3 Kommentare

In den letzten Tagen sind viele Features des kommenden Apple-Lineups aufgrund eines Firmware-Leaks früher an die Öffentlichkeit gedrungen, als es Apple lieb ist. Daring Fireball hat sich die Hintergründe dieses Missgeschicks genauer angeschaut und kommt zu dem Schluss, dass Apple umdenken muss. So ist es weniger erstaunlich, dass die Welt nun frühzeitig über so viele Funktionen Bescheid weiß. Viel erschreckender ist, dass es erst so weit kommen konnte.

Es bleibt spannend

Auf die nächste Apple Keynote sind wir so gespannt, wie seit langem nicht mehr. Natürlich haben die ganzen Leaks im Vorfeld schon einiges verraten, jedoch ist es was komplett anderes die Geräte schlussendlich auf der großen Bühne zu sehen. Besonders wenn diese Bühne im Steve Jobs Theater Premiere feiert.

Links, Leaks und offene Geheimnisse

Doch Apple muss sich definitiv Gedanken machen, warum es überhaupt zu so einem großen Leak kommen konnte. Die HomePod Firmware könnte man noch als Unfall durchgehen lassen, der iOS 11 GM war jedoch fahrlässig und hat dem Unternehmen geschadet. Einen Unternehmen, dessen Marketing verstärkt auf Überraschungen setzt.

Nochmal zur Erinnerung: Die Redaktionen von MacRumors und 9to5Mac hatten eine E-Mail von einem Apple-Mitarbeiter mit dem Download-Link des Golden Master von iOS 11 erhalten. Diese iOS 11 Version ist nun die Quelle der vielen Leaks.

Die undichte Stelle in den eigenen Reihen ist ärgerlich genug, es stellt sich jedoch die Frage, warum der Golden Master ungeschützt auf dem Server zum externen Download bereitstand. Die Datei war nur durch eine URL geschützt, jeder mit der Adresse konnte sie herunterladen. Es war kein VPN, Login oder andere Sicherheitsüberprüfungen notwendig. Natürlich bleibt die Person, die mit der E-Mail den Stein ins Rollen brachte verantwortlich – Apple hätte jedoch die wichtige Firmware besser schützen können. Auf der anderen Seit könnte man die URL zu den GMs nicht erraten und diese war nur Mitarbeitern bekannt.

Möglicherweise war die „offene Türe“ der Tatsache geschuldet, dass so kurz vor der Veröffentlichung der Firmware der Personenkreis erweitert wurde, welcher einen Zugriff auf den Golden Master benötigt. Diese Tester hatten wohl keinen Zugriff auf den internen Sicherheitsring und so lag die Firmware ungeschützt im Netz. Ein Vorgehen, welches Apple mit Sicherheit in Zukunft überdenken wird.

Im Übrigen hat auch die BBC unabhängig bestätigt, dass eine anonyme Quelle die Links zu den Gold Master Version an verschiedene Publikationen gestreut hat.

However, the BBC has independently confirmed that an anonymous source provided the publications with links to iOS 11’s golden master (GM) code that downloaded the software from Apple’s own computer servers.

Nicht nur die hochrangigen Apple Mitarbeiter dürften erzürnt sein, dass die iOS 11 GM ins Internet gelangt ist, auch Apple Mitarbeiter, die seit Monaten an dem Update arbeiten werden verärgert sein. Eigentlich sollte heute mit der Keynote der große Tag sein und nun wurde bereits vieles durch einen anonymen Mitarbeiter geleakt. Hoffentlich kann Apple diesen ausfindig machen. In unserem Augen stellt das Vorgehen einen immensen Schaden für Apple dar, da Geheimnisse vor der Keynote verraten wurden.

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Schicksal

    Wann hatte apple denn das letzte Event ohne leaks?
    Seit Steve Jobs nicht mehr unter uns ist, gab es keine Überraschungen, one more thing oder bahnbrechende Vorstellungen.
    Bei allem zieht apple nur noch nach und geht nicht mehr vorne weg. Einzige war das weglassen der Klinkenbuchse.
    Schade eigentlich.

    12. Sep 2017 | 9:20 Uhr | Kommentieren
    • Alex

      „Bei allem zieht apple nur noch nach und geht nicht mehr vorne weg.“ Liegt vielleicht daran, das die Konkurrenz genau auf solch eine undifferenzierte Wahrnehmung, wie diese hier aus ist. Nach dem Motto der erste der es bringt ist der innovativere. Was aber nicht wirklich stimmt. Samsung hat z.B. die Gesichtserkennung vor Apple auf den Markt gebracht, aber eben auch nur so schlecht, dass sie mit einem Foto zu überlisten ist.
      Apple macht die Dinge lieber richtig, und bringt sie dann raus.

      Dazu dieser ewige Ruf nach Innovationen. Ich verstehe es nicht. Das Smartphone, von Apple in seiner Perfektion auf dem Markt gebracht, ist solch ein Meilenstein. Das kann man nicht andauernd erwarten. Hat es auch vorher nicht häufiger gegeben.

      Anstatt sich darüber zu freuen, das diese Innovation perfektioniert wird, wird einfach immer fleißig rumgenörgelt, als wenn etwas ganz arg zu vermissen wäre. Fehlt etwas? Man kann mit einem Telefon heute ins Internet, telefonieren, Fotos machen, Musik hören, Gesundheitsparameter erfassen, Navigieren…..

      Welche Innovationen werden denn erwartet? So manche denkbaren machen mir im Moment eher Sorgen. (künstliche Intelligenz etc., selbst lenkende Autos)
      Klar, toll wäre ein neuer Akku, der länger hält und schneller lädt. Aber daran wird geforscht und wenn es soweit ist, wird die Technologie in Serie gehen.

      Ich selbst besitze ein iPhone 6s, welches alles wirklich Wichtige kann, was das iPhone 7 auch kann. Bevor nicht wirklich gute Bluetooth Dongles für gute Kopfhörer verfügbar sind, werde ich nicht auf ein iP7 upgraden.

      12. Sep 2017 | 13:59 Uhr | Kommentieren
  • Toma

    Die Stunde der Drama -Queens. Leak hin Leak her, im Prinzip hat sich nichts geändert. Ganz im Gegenteil, man weiß worauf man sich zu freuen hat. Oder auch nicht. Welcher Schaden sollte entstanden sein und warum jetzt diese Kroko-Tränen. Zuvor wurde doch wirklich jedes noch so abwegige Gerücht gebracht. Und einen höheren Aufmerksamkeitswert als durch so einen „Leak“ kurz vor der Präsentation….unbezahlbar. Die Vorfreude ist kanalisiert, nichts ist schlimmer als entäuschte Gesichter unterm Tannenbaum. Für mich ein Meisterstück der Apple PR Agentur.

    12. Sep 2017 | 11:17 Uhr | Kommentieren

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