Apple vs. Qualcomm: Wie fing der Streit an?

| 10:01 Uhr | 1 Kommentar

Apple und Qualcomm werden mit Sicherheit keine guten Freunde mehr, geschweige denn zufriedene Geschäftspartner. Bloomberg hat sich mit dem Ursprung des Streits zwischen den beiden Firmen auseinandergesetzt und versucht dabei hinter die Kulissen zu blicken.

Zu hohe Preise führen zur Auseinandersetzung

Apples Auseinandersetzung mit Qualcomm endete in einen großen Rechtsstreit, der immer noch anhält. Dreh- und Angelpunkt ist laut Apple ein „wettbewerbsfeindliches Verhalten“ von Qualcomm. So soll der Halbleiterhersteller illegale Lizenzpraktiken ausüben, die den Preis der verkauften Chips hochtreibt.

Nun hatte Bloomberg eine Gelegenheit die entsprechenden Gerichtsunterlagen einzusehen. Demnach findet der Streit seinen Ursprung vor zwei Jahren auf der Allen & Co. Konferenz in Sun Valley. Hier soll sich eine Apple-Führungskraft (wahrscheinlich Tim Cook) und ein hochrangiger Samsung-Executive (wahrscheinlich Vizepräsident Jay Lee) getroffen haben, um über das Geschäftsgebaren von Zulieferer Qualcomm zu reden.

So ist Apple überzeugt, dass Qualcomm seine Marktposition ausnutzt und unzumutbare Preise verlangt. Für das iPhone-Modem verlangt der Zulieferer beispielsweise 18 US-Dollar plus 5 Prozent des Verkaufspreises des iPhones. Apple regte Samsung nun an, eine kartellrechtliche Untersuchung bei der südkoreanischen Regulierungsbehörde zu beantragen. Nachdem Qualcomm von dem Plan Wind bekommen hatte, reagierte man mit der Aussage, dass die verschwörende Handlung von Apple und Samsung wettbewerbswidrig sei. Der Stein des Unmuts war somit ins Rollen gekommen.

Lizenzkosten, Wettbewerbsverstöße und Rufschädigung

Von nun an hielt ein regelmäßiger Schlagabtausch vor Gericht an. Im Januar diesen Jahres verklagte Apple Qualcomm auf eine Milliarde US-Dollar, weil Qualcomm angeblich Rabattzahlungen zurückhält. Zuvor hatten die südkoreanischen Wettbewerbshüter wegen Wettbewerbsverstößen gegen Qualcomm eine Strafe in Höhe von 854 Millionen US-Dollar verhängt und nahezu parallel wurde bekannt, dass die US-Bundeshandelskommission FTC gegen Qualcomm ermittelt.

Nachdem Apple nicht mehr bereit war die Lizenzzahlungen zu leisten, solange der Gerichtsprozess anhält, forderte Qualcomm ein Importstopp in mehreren Ländern für ausgewählte iPhone- und iPad-Modelle. Nebenbei gab es noch mehrere Klagen wegen geschäftsschädigenden Aussagen und Patentverletzungen von Qualcomm gegen Apple.

Momentan ist noch keine Einigung in Sicht und beide Parteien streiten sich, wie viel die LTE-Technik im iPhone tatsächlich wert ist. Betrachtet man wie sehr der Streit vorangeschritten ist, wird es schwer auf kurze Sicht eine Lösung zu finden, mit der beide Unternehmen zufrieden sind.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Danlow

    5% vom Kaufpreis, das ist ja lächerlich. Da ist es klar, dass sich die Firmen dagegen wehren. Bei automatisch steigenden Gerätepreisen (Entwicklungs- u. Komponentenpreise steigen) verdient Qualcomm immer mehr mit demselben Bauteil, das nicht wertiger wird.

    05. Okt 2017 | 14:17 Uhr | Kommentieren

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