So hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Apple Netflix kauft?

| 14:55 Uhr | 4 Kommentare

Auch in diesem Jahr beschäftigen sich Analysten mit Apples neuer Vorliebe für den Streaming-Markt. So sehen die Citi-Analysten Jim Suva und Asiya Merchant eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass Apple Netflix übernimmt. Eine gewagte These, die nun von Business Insider aufgegriffen wurde.

Apples Einkaufszettel für 2018

Dass Analysten am liebsten den Einkaufszettel von Apple selber schreiben würden, ist nichts Neues. Hierbei stehen mal mehr und auch gerne mal weniger realistische Wunschkandidaten auf der Liste. Interessant ist der Blick auf die neuesten Spekulation, zumindest im Hinblick auf die Steuerreform in den USA und Apples Ambitionen mit Original-Content die Kunden zu binden.

Der Trump-Effekt

Die von der US-Regierung beschlossene Steuerreform würde es Apple erlauben, im Ausland gelagerte Geldmittel ohne massive Steuerabgaben in die USA zu transferieren. Eine Maßnahme, die Tim Cook schon des Öfteren gefordert hatte. Im Fall von Apple wären dies fast 250 Milliarden US-Dollar. Dank der gemilderten Transfersteuer würde dem Unternehmen 220 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stehen. Eine beachtliche Summe, die unter anderem für Investitionen genutzt werden könnte.

„Die Firma hat zu viel Geld – fast 250 Milliarden Dollar – und wächst um 50 Milliarden Dollar pro Jahr. Das ist ein gutes Problem. […] In der Vergangenheit hat Apple es vermieden, Bargeld in die USA zurückzuführen, um eine hohe Besteuerung zu vermeiden. Daher könnte es Apple durch die Steuerreform ermöglicht werden, dieses Geld zu verwenden.“

Mit diesem Hintergrund wird nun die Glaskugel poliert, was einige interessante Szenarien produziert. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent hat hier Netflix die besten „Chancen“. Apple müsste ca. 73 Milliarden US-Dollar für eine Übernahme zahlen, was gemessen an dem theoretisch zur Verfügung stehenden Vermögen nicht so unwahrscheinlich ist, wie es ein Kauf von Disney wäre.

Apples Fahrplan für die Eigenproduktionen

Auch wenn die Zahlen einen Kauf nicht unwahrscheinlich darstellen lassen, so hat Apple in den vergangenen Monaten einen Kurs eingeschlagen, der sich von der Netflix-Strategie unterscheidet. So scheint Apples Plan zwar auch qualitativ hochwertige Produktionen zu beinhalten, mit dem Veröffentlichungs-Rhythmus aus dem Hause Netflix wird Apple jedoch nicht mithalten können.

Ein Blick auf die Netflix-Produktions-Maschine zeigt, dass der Streaming-Spezialist auf Hochtouren neuen Content produziert, der in großen Teilen auch hochwertig ist. Dementsprechend hoch sind auch die laufenden Kosten des Anbieters. Apples geplantes Budget in Höhe von eine Milliarde US-Dollar für die nächsten 12 Monate würde hier nicht ausreichen. Netflix wird dieses Jahr schätzungsweise 7 Milliarden US-Dollar für Eigen- und Fremdproduktionen ausgeben. Apple müsste, im Falle einer Netflix-Übernahme, das Budget in diesem Bereich somit deutlich anheben.

Kategorie: Apple

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4 Kommentare

  • Instinct23

    Nein bitte nicht, Netflix ist gut so wie es ist.
    Nicht jede Firma muss von Apple gekauft werden.

    02. Jan 2018 | 17:20 Uhr | Kommentieren
  • Resomax

    Papperlapapp! Netflix ist völlig überbewertet, vor allem seit dem Kauf Disneys (20 th CF). Wenn der Disney-Konzern keine Filme mehr zum streamen bereitstellt, hat Netflix ein Riesenproblem. Und zuviele Durchschnitt-Serien.

    03. Jan 2018 | 6:28 Uhr | Kommentieren
  • Danlow

    Ich teile die Einschätzung von Resomax, Disney wird Netflix deutliche Konkurrenz bereiten.
    Disney ist übrigens mit dem Kauf der Fox- Film- und Fernsehsparte inzwischen selbst für Apple zu teuer.
    In dem Segment unter 100 Mrd. Dollar ist nur Netflix kaufenswert und ansatzweise sinnvoll zu bezahlen… Wäre interessant, nur noch 3 Big Player (Disney, Amazon und Apple) zu haben. Ob es sich am Ende rechnen würde, ist allerdings die Frage. Ich finde Netflix auch zu teuer…

    03. Jan 2018 | 14:58 Uhr | Kommentieren
  • MrUNIMOG

    Netflix, Disney, wäre beides m.E. zu begrüßen. Der Hammer aber wäre Take Two Interactive! Andererseits wäre das ein Schlag für Feral oder Aspyr.

    04. Jan 2018 | 12:17 Uhr | Kommentieren

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