Die Verwendung des Fingerabdrucks einer toten Person, um ein Smartphone zu entsperren, sorgte in der Vergangenheit für hitzige Diskussionen. Ein Bericht von Forbes wird das Thema nun erneut in Schwung bringen. So gehen die Kollegen darauf ein, wie US-Ermittlungsbehörden iPhones von Toten entsperren. Dabei widmet man sich auch den Schwierigkeiten, die mit der Einführung von Face ID entstanden sind.
Ermittlungen mit einem knappen Zeitfenster
Im Gespräch mit Forbes erklärte FBI-Forensik-Spezialist Bob Moledor, dass es ein häufiges Problem für Strafverfolgungsbehörden ist, die notwendigen Informationen von einem iPhone eines Verdächtigen zu erlangen. Der erste bekannte Fall, bei dem die Ermittler den Finger einer toten Person zum Entsperren verwenden wollten, war im Jahr 2016. Hier nutzte die Polizei den Zeigefinger des toten Attentäters Abdul Razak Ali Artan, um Zugang zu seinem iPhone zu erlangen. Ein leerer Akku sorgte jedoch für eine Verzögerung, was später zu einem großen Problem wurde. So verweigerte das iPhone nach 48 Stunden den Fingerabdruck und verlangte einen Passcode.
Doch selbst wenn man in der Zeitspanne aktiv wird, stellen sich den Ermittlern noch weitere Hürden. Sollte die Person an einer Überdosis gestorben sein, können die Ermittler in der Regel den Finger des Verstorbenen auf den Fingerabdruckscanner legen. Bei allen anderen Fällen wird es jedoch kompliziert. Hier wird oft von Fall zu Fall entschieden, da die rechtliche Lage nicht eindeutig geklärt ist. Wichtig ist hierbei, dass dies innerhalb der besagten 48 Stunden geklärt wird.
Behörden können Face ID nicht austricksen
Während bei einer Authentifizierung über Touch ID nur der Finger aufgelegt werden muss, sieht es bei Face ID anders aus. So genügt es nicht nur das Gesicht in die Kamera zu halten. Das System erwartet einen aufmerksamen Blick, sonst wird das iPhone nicht entsperrt. Face ID auszutricksen ist somit schwer bis unmöglich. Besonders, da das System bereits nach drei fehlgeschlagenen Versuchen dicht macht. Bob Moledor erklärt in dem Zusammenhang, dass ihn noch kein Fall bekannt ist, bei dem Ermittler es geschafft haben, ein iPhone mit Face ID unter diesen Bedingungen zu entsperren.
0 Kommentare