Bedroht Amazon deutsche Lebensmittelhändler?

| 9:34 Uhr | 6 Kommentare

Wo kauft ihr eure Lebensmittel? Im stationären Handel? Oder seid ihr bereits dazu übergegangen, einen Teil online zu bestellen und euch nach Hause liefern zu lassen? Für viele ist es sicherlich noch abwegig, sich frische Produkte online zu bestellen und sich nach Hause liefern zu lassen. Dies hat sicherlich viele Grüne. Wie sich zeigt, geht der Trend immer mehr dazu, Lebensmittel online zu bestellen und sich nach Hause liefern zu lassen. Insbesondere schottischer Whiskey liegt dabei besonders im Trend.

Erfolg von Amazon schockt deutsche Lebensmittelhändler

Wenn man an Lebensmittel denkt, bedeutet dies ja nicht immer, dass es sich hierbei um „frische“ Produkte handelt, für deren Lieferung bestimmte Voraussetzungen gegeben sein müssen. Getränke, Müsli, Süßigkeiten, Konserven, was auch immer, alles lässt sich im World Wide Web bestellen und muss nicht innerhalb weniger Tag verzehrt werden.

Aber auch frisches Obst, frisches Gemüse, Brot & Backwaren, Eier & Milchprodukte, Tiefkühlprodukte und vieles mehr lässt sich online nach Hause bestellen. Ein befremdlicher Gedanke oder schon bald Realität? Amazon bietet euch beispielsweise mit Amazon Fresh in ausgewählten Postleitzahlengebieten die Möglichkeit an, den Wocheneinkauf komplett über die Amazon Plattform zu erledigen. Um dies zu ermöglichen, achtet Amazon auf eine strikte Einhaltung der Kühlkette mit unterschiedlichen Temperaturzonen während Lagerung und Auslieferung – immer auf die spezifischen Produkte (z.B. Tiefkühlprodukte bei max. -18°C) abgestimmt.

Aber auch Prime Now – Lieferung innerhalb von 2 Stunden in ausgewählten Städten – spielt bei der Lieferung von Lebensmitteln eine entscheidende Rolle. Viele Kunden nutzen schon jetzt die bequemen Möglichkeiten, die Amazon bietet. Genau dieses Thema greift das Handelsblatt derzeit in einem aktuellen Artikel auf. Der US-Konzern rollt den deutschen Lebensmittelmarkt schneller auf als es viele etablierte Händler wahrhaben wollen. Es heißt, dass Amazon schon jetzt ein Viertel aller Lebensmittelverkäufe im Netz kontrolliert. Natürlich gibt es auch andere Lebensmittel-Shops, aber diese scheinen den ernst der Lage noch nicht richtig erkannt haben. Aldi und Lidl meiden das Thema zum Beispiel komplett. Edeka liefert in Kooperation mit Bringmeister in Berlin und München aus. Rewe ist das einzige große Einzelhandelsunternehmen, welches einen „bundesweiten“ Lieferdienst in rund 75 Städten anbietet.

Im ersten Quartal 2018 hat Amazon in Deutschland Lebensmittel im Wert von 65 Millionen Euro verkauft. Ein Wachstum von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit ist Deutschland im Lebensmittelhandel für Amazon in Europa der wichtigste Markt. Großbritannien folgt mit 52 Millionen Euro. In den USA verzeichnete Amazon im ersten Quartal 2018 einen Umsatz mit Lebensmitteln von 526 Millionen Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 48 Prozent.  Das bestverkaufte einzelne Produkt auf Amazon war im ersten Quartal übrigens ein 15 Jahre alter Single Malt Whisky der schottischen Marke Dalwhinnie.

Man muss echt gespant sein, wie sich das Ganze in den kommenden Jahren weiterentwickelt. Unser Bauchgefühl sagt, dass sich auch Lebensmittelbestellungen immer weiter zum Online-Handel bewegen werden. Dies wiederum könnte sich natürlich auch auf das Filialnetz der einzelnen Lebensmittelhändler auswirken. 

Kategorie: Apple

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6 Kommentare

  • Thorsten

    Ja und nein , den die großen Rewe Lidl usw haben einen gewaltigen Umsatz vor Ort. Amazon ist da noch weit weg davon solche Umsätze mit Lebensmitteln zumachen. Evtl später aber der Verbraucher möchte die Lebensmittel sehen und der Umwelt Aspekte spielt eine Rolle beim Einkaufen bekomme eine Menge Müll geliefert z.B Styropor für die Kühlung von z.B Fleisch. Wenn Amazon das hinbekommen ohne noch mehr Müll zu produzieren dann könnte es eine Gefahr werden .

    23. Apr 2018 | 9:54 Uhr | Kommentieren
  • Steffen T.

    Inzwischen bestelle ich jeden Monat per Spar-Abo bei Amazon einige Produkte. Aber frische Produkte gibts nur beim Rewe Online Service zumindest in meiner Nähe. Die Qualität und der Service stimmt und ohne Auto perfekt. Inzwischen wird es sogar schwierig Termine zu finden. An Ostern (2 Wochen lang) war alles ausgebucht.

    23. Apr 2018 | 10:01 Uhr | Kommentieren
  • Sd

    Bestellt nur alle brav Eure Einkäufe bei Amazon, damit der gutmenschlich lächelnde Onkel Bezos noch ein paar Milliarden auf seine Konten gepackt bekommt und noch ein paar Autos mit Raketen auf den Mond schießen kann. Nachdem dann die Innenstädte leer sind, bis auf ein paar H&M, Zara und TK Maxx Läden, die Bäcker und Metzger, statt Lebensmittel für die leider nicht mehr regional einkaufende Bevölkerung herzustellen, die Pakete im Amazon Logistikzentrum nahe am Mindestlohn für die Amazon Logistik zusammenstellen, wird es hoffentlich den ersten auffallen, dass online einkaufen doch nicht so schlau war.

    23. Apr 2018 | 18:54 Uhr | Kommentieren
    • Krusty

      Das Auto ins All geschossen hat nicht Onkel Bezos sondern Onkel Musk.

      23. Apr 2018 | 21:50 Uhr | Kommentieren
      • sd

        Stimmt… allerdings auch nicht besser…

        23. Apr 2018 | 22:04 Uhr | Kommentieren
        • Lloigorr

          Ich fand die Aktion lustig 🙂 Aber meine Lebensmittel kommen trotzdem nicht aus dem Internet.

          24. Apr 2018 | 12:17 Uhr | Kommentieren

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