Apple reagiert auf Regierungsanfrage und untermauert seinen Datenschutz

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Nach dem vergangenen Facebook-Skandal ist das Thema Datenschutz nicht nur in den Medien wieder sehr präsent, auch Regierungen zeigen nun verstärkt ein großes Interesse. So kam es vergangenen Monat dazu, dass Apple und die Google-Muttergesellschaft Alphabet eine interessante Anfrage erhielten. Kein geringerer als der US-Energie- und Handelsausschuss möchte hier wissen, wie die Konzerne mit den wertvollen Daten der Kunden umgehen. Inzwischen hat Apple geantwortet und bekräftigt, dass „Datenschutz ein grundlegendes Menschenrecht“ ist und dass man seine Produkte sowie Dienstleistungen bewusst so gestaltet, dass die Sammlung von Kundendaten minimiert wird.

„Der Kunde ist nicht unser Produkt“

Timothy Powderly kümmert sich bei Apple um Anfragen von der Regierung und so vertritt er nun Tim Cook bei der Beantwortung von einem umfangreichen Fragenkatalog.

Zusammengefasst erklärt er, dass Apple so wenig Kundendaten speichert, wie es möglich ist. Bestimmte Daten müssen jedoch verarbeitet werden, um einige der Dienste anbieten zu können. Hier versucht man die Informationen möglichst getrennt vom Nutzer zu behandeln. Apple ist es an dieser Stelle wichtig festzuhalten, dass der Kunde nicht als Produkt angesehen wird. Weiterhin legt das Unternehmen einen großen Wert auf die Transparenz und die Möglichkeit der Kontrolle. Das heißt, das Kunden eine Einsicht erhalten, welche Daten verarbeitet werden und bis zu einem gewissen Grad selber entscheiden können, welche Daten erhoben werden.

Standortdaten

Erwähnenswert ist bei den Antworten, dass das iPhone auch ohne SIM-Karte Standortdaten sammelt. Dies erfolgt jedoch nur, wenn die Ortungsdienste aktiviert sind. So wird in diesem Fall die Position anhand von WLAN-Hotspots und GSM-Funkmasten erfasst und auf dem iPhone gespeichert. Dabei werden die Daten anonymisiert und verschlüsselt. Wenn das iPhone länger als sieben Tage nicht auf diese Daten zugreift, werden sie gelöscht. Ob die Standortdaten mit Apple geteilt werden, können die Nutzer in den Einstellungen des iPhones selber entscheiden.

„Hey Siri“

Mit der Möglichkeit Siri auf Zuruf zu aktivieren, kam bei einigen Anwendern das Gefühl auf, dass der Sprachassistent neugierig mithört. Apple betont jedoch, dass die Spracherkennung nur auf die „Hey Siri“-Phrase hört, vorher wird gar nicht versucht einen größeren Sinn aus dem Gesprochenen zu gewinnen. Außerdem erfolgt die anfängliche Spracherkennung in einem kleinen Zwischenspeicher auf dem Gerät, so dass die Informationen lokal bleiben. Erst die spätere Verarbeitung der Sprachbefehle benötigt Apples Server. Die Stimmdaten werden hierbei nicht identifizierbar gespeichert, sondern an eine zufällige Geräte-ID geknüpft. Die Konkurrenz würde hier anders vorgehen, heißt es.

App Store

Auch wenn Apple stets auf die Privatsphäre seiner Kunden achtet, so gibt es keine Garantie, dass App-Entwickler eine ebenso ehrenvolle Einstellung verfolgen. Um dennoch zu garantieren, dass Apples Kunden sicher ihre Geräte nutzen können, gibt Apple klare Richtlinien für Entwickler vor. So prüft das Unternehmen nach eigenen Angaben jede Woche 100.000 Einreichungen für den App Store, wobei 36.000 Apps aufgrund von Verstößen gegen die strengen Richtlinien abgelehnt werden.

Das komplette Antwortschreiben könnt ihr bei Scribd einsehen.

Kategorie: Apple

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