iPhone XS: A12 Bionic ist zwei- bis dreimal schneller als die neuesten Android-SoCs

| 18:33 Uhr | 3 Kommentare

Die Entscheidung von Apple, eigene Chips für das iPhone zu entwickeln, hat in den letzten Jahren immer wieder zu neuen Leistungsrekorden geführt. Das iPhone XS und sein A12 Bionic Chip stellt hier keine Ausnahme dar. AnandTech hat Apples neusten SoC (System on a Chip) genau unter die Lupe genommen und stellte dabei fest, dass er um das zwei- bis dreifache schneller ist, als die besten Android-Chips. Bei der Gelegenheit erfahren wir auch, wie Apple es geschafft hat, ältere Chips in iOS 12 zu beschleunigen.

Großer Leistungssprung

Laut AnandTech verfügt der A12-Chip über eine umfassende Überarbeitung des neuronalen Beschleunigers und einen neu gestalteten System-Cache. Weiterhin hat Apple Änderungen am CPU-Kern vorgenommen und an der Speicherkomprimierung des Grafikprozessors gearbeitet. Die Kombination dieser Verbesserungen führt zu einer beeindruckenden Leistungssteigerungen gegenüber dem Vorjahres-Modell.

Basierend auf dem Benchmarking von SPECint2006 schneidet der A12 durchschnittlich 24 Prozent besser ab, als der A11 der Vorgängergeneration. Wenn es um die Energieeffizienz geht, verbesserte sich der A12 um 12 Prozent. Bei einer hohen Speicherauslastung stieg der Stromverbrauch jedoch, was die Energieeffizienz etwas schmälert. Dennoch ist es enorm, dass Apple bei der Leistungssteigerung, den Energiebedarf verringern konnte.

Ein Test mit SPECfp zeigte eine durchschnittliche Leistungssteigerung von 28 Prozent im Vergleich zum A11. Auch hier zeigten die Auslastungstests eine erhebliche Verbesserung bei dem Stromverbrauch.

Schneller als Apple angibt

Die Benchmark-Tests von AnandTech deuten darauf hin, dass die Vortex-Kerne und Architekturverbesserungen des A12 einen „viel höheren Leistungsvorteil bieten, als Apple in den Marketingmaterialien angibt“.

Ein Blick auf den Wettkampf mit der Android-Konkurrenz zeigt, dass die Mitbewerber im nächsten Jahr alle Hände voll zu tun haben werden, den Vorsprung von Apple aufzuholen. So übertrifft Apples A12 die besten Android-SoCs, sowohl in Bezug auf Leistung als auch Energieeffizienz, deutlich:

„Der Kontrast zu den besten Android SoCs ist extrem stark – sowohl in Bezug auf die Leistung als auch auf die Energieeffizienz. Apples SoCs haben eine bessere Energieeffizienz als alle aktuellen Android SoCs und haben gleichzeitig einen fast 2x Leistungsvorteil. Ich wäre nicht überrascht, wenn Apple, bei einem vergleichbaren Energieverbrauch, einen 3-fachen Leistungsvorsprung hätte.“

AnandTech merkt auch an, dass es „ziemlich erstaunlich“ ist, wie nah der A12 und die vorherige Generation an Desktop-CPUs herankommen. So gibt es, im Bezug auf die alltäglichen Leistungsansprüche, nur noch kleine Unterschiede zwischen den mobilen SoCs und Desktop-CPUs.

Leistungssteigerung bei älteren Geräten

Als Teil des Tests bot AnandTech auch einen Einblick, wie Apple die Leistung von älteren Geräten durch eine optimierte Skalierungsleistung verbessert hat. Der A9 im iPhone 6s brauchte bisher beispielsweise 435 ms, damit die CPU die maximale Frequenz erreicht. Diese Zeit wurde in iOS 12 auf 80 ms reduziert, um „die Leistung bei kürzeren interaktiven Workloads stark zu steigern“. Ähnliche Verbesserungen wurden für den A10 vorgenommen (von einer 400 ms Hochlaufzeit auf 210 ms).

Fazit

Zusammenfassend kommt AnandTech zu dem Schluss, dass der A12 des iPhone XS und XS Max eine „große Neuerung“ für Apples Lineup darstellt. Sie bezeichnen den A12 als ein „Beast of a SoC“, welcher Apples Vorgabe weit übertrifft:

„Apples Marketingabteilung hat die Verbesserungen hier wirklich unterschätzt, indem sie nur 15 Prozent angeben – viele Arbeitsaufgaben werden Leistungssteigerungen sehen, die ich auf etwa 40 Prozent schätze, mit noch größeren Verbesserungen in einigen Fällen. Apples CPU ist jetzt so leistungsfähig geworden, dass wir nicht mehr weit von den besten Desktop-CPUs sind; es wird interessant sein zu sehen, wie sich die nächsten Jahre entwickeln und was das für Apples nicht-mobile Produkte bedeutet.“

 

Kategorie: iPhone

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3 Kommentare

  • Kai

    Das mag sein, aber 95 % der Kunden nutzen dieses Beast um zu telefonieren, ein paar Bilder zu machen und zu Whatsappen. Dafür reicht ein Samsung Billighandy für 120 Euro. Einzig das Image entscheidet, die Technik interessiert nicht. Über 1000 die ein Handy auszugeben ist nunmal fragwürdig, vor allem wenn man statt Leistung nur Image benötigt

    08. Okt 2018 | 9:49 Uhr | Kommentieren
    • DG

      Das ist so Quatsch, man brauch die Leistung teils alleine schon für einen flüssigen Lauf des OS in jeder Situation. Und fast jeder macht mal Videos, spielt Spiele oder brauch viel Leistung für große Datenverarbeitungen. Hat schon ein Grund warum gerade Samsung gerne am rum ruckeln ist, wenn es einen nicht stört alles schön und gut.

      08. Okt 2018 | 13:34 Uhr | Kommentieren
  • EinAndroidNutzer1

    Ich finde es gut das Apple die Messlatte so hoch ansetzt,
    denn wenn es nicht so wäre, müsste Qualcomm & Co. auch nicht so nachlegen müssen.
    Samsung kann mit seinem Exynos sowieso einpacken.
    Nur durch Tricks und zahllose Optimierungen wird der altbackene Exynos am Leben gehalten.
    Alleine das Galaxy mit dem Snapdragon 855 ist schon deutlich fortschrittlicher.

    29. Apr 2019 | 10:16 Uhr | Kommentieren

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