iPhone am Steuer: Gericht macht Apple nicht für tödlichen Verkehrsunfall verantwortlich

| 19:33 Uhr | 0 Kommentare

Als sich die Familie Modisette im Jahr 2014 am Ende eines Staus in ihrem Auto befand, ereignete sich ein schrecklicher Unfall. Ein unachtsamer Autofahrer raste ungebremst mit 100 km/h in das Stauende und somit in das Auto der Familie, wobei die Tochter von James und Bethany Modisette tödlich verletzt wurde. Wie sich herausstellte, war der Fahrer des auffahrenden Autos bei dem Unfall mit Apples FaceTime beschäftigt, was James Modisette dazu veranlasste, Apple zu verklagen. Nun stellte ein Berufungsgericht erneut klar, dass Apple für den Unfall nicht verantwortlich gemacht werden kann.

iPhone am Steuer

Im Frühjahr 2017 verklagte James Modisette Apple mit der Begründung, dass das Unternehmen keine Sicherheitsfunktionen in seine Smartphones integriert, die eine Nutzung während der Autofahrt einschränken oder verhindern. Der Vater argumentierte, dass es mit einer solchen Einschränkung nicht zu dem Autounfall gekommen wäre, bei dem seine Tochter ums Leben gekommen war. Das US-Gericht hatte bereits im Spätsommer 2017 erklärt, das Apple nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann, was ein Nutzer mit seinem iPhone macht.

Wie BBC nun berichtet, hat das Berufungsgericht in Kalifornien das vorinstanzliche Urteil bestätigt. So habe Apple seine Sorgfaltspflicht nicht dadurch verletzt, dass ein FaceTime Gespräch auch während der Fahrt möglich ist. Die Verantwortung liegt demnach weiterhin bei dem Nutzer. Das Strafverfahren gegen den Unfallverursacher ist derweilen immer noch im Prozess. Bis Ende Juni 2019 soll jedoch auch hier ein Urteil feststehen.

„Beim Fahren nicht stören“

Mit iOS 11 hatte Apple eine Funktion eingeführt, die sich „Beim Fahren nicht stören“ nennt. Wenn das Feature aktiviert wird, erkennt das iPhone automatisch, wenn der Nutzer sich in einem fahrenden Fahrzeug befindet. Hierfür wird entweder die Bluetooth-Kommunikation mit dem Auto oder die Erfassung einer entsprechenden Bewegung herangezogen.

Im Einsatz werden eingehende Anrufe und Nachrichten stumm geschaltet, so dass das Display dunkel bleibt. Für Textnachrichten besteht die Möglichkeit, eine automatische Antwort festzulegen, wie beispielsweise: „Die Option ‚Beim Fahren nicht stören‘ ist aktiviert. Ich erhalte deine Nachricht, sobald ich angekommen bin.“ Dass die Funktion durchaus erfolgreich ist, zeigte bereits eine Studie, die besagt, dass Apple für aufmerksamere Fahrer sorgt.

Kategorie: Apple

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