Nach iOS 12.1.2: Qualcomm fordert weiterhin iPhone-Verkaufsstopp in China

| 18:11 Uhr | 0 Kommentare

Nachdem Qualcomm letzte Woche ein Verkaufsverbot aufgrund einer Patentverletzung für das iPhone in China erwirken konnte, reagierte Apple schnell und kündigte ein Software-Update an, welches einen weiteren Verkauf sichern sollte. Nun kommt es, wie es kommen musste und so stellt sich Qualcomm erneut quer und beschwert sich über Apples Lösung.

Apple vs. Qualcomm

Der Rechtsstreit zwischen Apple und Qualcomm geht langsam in die heiße Phase und somit versucht der Chip-Hersteller an allen Fronten Apple unter Druck zu setzen.

Apple ist überzeugt, dass Qualcomm seine „Monopolstellung“ missbraucht, um überhöhte Lizenzgebühren für seine Modem-Chips zu verlangen. Dementsprechend ist Apple fest entschlossen, die Streitigkeiten vor Gericht zu klären, was dem Chip-Hersteller gar nicht gefällt. Immerhin droht bei einer Entscheidung zu Gunsten von Apple, eine Welle von weiteren Auftraggebern, die nur darauf warten, bessere Preise zu erhalten. Als Reaktion erhöht Qualcomm den Druck auf Apple und versucht in mehreren Ländern ein iPhone-Verkaufsstopp zu erwirken, indem Patentverletzungen beanstandet werden, womit Qualcomm zuletzt in China erfolgreich war.

Qualcomm fordert weiterhin Verkaufsstopp

Mit iOS 12.1.2 sollte für Apple in China vorerst alles geklärt sein, da hier aller Voraussicht das angekündigte „China-Update“ enthalten ist, welches die iPhones von den bemängelten Funktionen befreit. Qualcomm pocht jedoch weiterhin auf die Einhaltung des Gerichtsurteils und verlangt den Verkaufsstopp des iPhone 6S, 6S Plus, 7, 7 Plus, 8, 8 Plus und X. Für das iPhone XR und XS hat Qualcomm ebenfalls ein Verkaufsstopp beantragt, hier ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen.

Apple gab zuletzt zu verstehen, dass man für einen Verkaufsstopp keine rechtliche Grundlage sieht und dass Qualcomms Verzweiflung mit den letzten Aktionen immer deutlicher wird.

„Qualcomms Bemühungen, unsere Produkte zu verbieten, sind ein weiterer verzweifelter Schritt eines Unternehmens, dessen illegale Praktiken von Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt untersucht werden. Alle iPhone-Modelle bleiben für unsere Kunden in China verfügbar. Qualcomm beansprucht drei Patente, die sie noch nie zuvor angemeldet hatten, darunter eines, das bereits für ungültig erklärt wurde. Wir werden alle unsere rechtlichen Möglichkeiten vor Gericht verfolgen.“

Qualcomm bleibt jedoch hart und erklärt gegenüber Reuters, dass Apple „das Rechtssystem missachtet“, indem das Unternehmen gegen die einstweilige Verfügung verstößt:

„Trotz Apples Bemühungen, die Bedeutung der Verordnung herunterzuspielen und seinen Behauptungen […], missachtet Apple offenbar weiterhin das Rechtssystem, indem man gegen die Verfügung verstößt.“

Die Lage spitzt sich zu

Somit verschärft sich eine ohnehin festgefahrene Situation ein weiteres Mal. Bedenkt man, dass Qualcomm vor kurzem noch behauptet hatte, dass man mit Apple „kurz vor einer Lösung“ stehen würde, überrascht die harte Gangart des Chip-Herstellers. Sollte es tatsächlich zu einem Verkaufsstopp in China kommen, würde dies laut Apple dem eigenen und anderen Unternehmen einen „irreparablen Schaden zufügen.“

„Das Verbot würde Apple Millionen Dollar pro Tag kosten und sowohl die chinesische Regierung als auch die Verbraucher betreffen“, gab Apple zu verstehen. Bloomberg geht ebenfalls davon aus, dass ein Verkaufsstopp einen immensen Schaden bei Apple anrichten würde. Der Bericht geht sogar soweit, dass Apple im Rechtsstreit mit Qualcomm klein beigeben müsste, falls es zu einem Verkaufsstopp kommen würde.

Kategorie: Apple

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