iPhone-Verkaufsstopp in China: Qualcomm kritisiert Apples Reaktion und erhöht den Druck

| 16:15 Uhr | 0 Kommentare

Nachdem Qualcomm gestern kritisiert hatte, das Apple den iPhone-Verkaufsstopp in China mit einem Software-Update umgehen will, dreht der Chip-Hersteller heute weiter an der PR-Schraube. So hat Don Rosenberg, Qualcomms General Counsel, im Gespräch mit Bloomberg erneut gegen Apple gewettert und gemahnt, dass das Verbot „sehr ernst genommen werden muss“.

Qualcomm will Apple zum Verkaufsstopp zwingen

Obwohl der nächste Gerichtstermin für den Rechtsstreit rund um Lizenzgebühren für LTE-Chips erst im April nächsten Jahres angesetzt ist, könnte es derzeit nicht heißer zwischen Apple und Qualcomm vonstattengehen. Nachdem Qualcomm ein iPhone-Verkaufsverbot in China erwirken konnte, nutzt das Unternehmen die Gunst der Stunde und übt weiter Druck auf Apple aus.

Wie Rosenberg gegenüber Bloomberg erklärte, muss Apple das Verkaufsverbot ernst nehmen, da der chinesische Markt sehr wichtig ist. Das weiß natürlich auch Apple und weigert sich den Verkauf des iPhone 6S, 6S Plus, 7, 7 Plus, 8, 8 Plus und X einzustellen. Das iPhone XR und XS sind nicht von dem Urteil betroffen, da Qualcomm die zugehörige Patentklage vor dem Release der neuen Smartphones eingereicht hatte.

Dass Qualcomm nun den jüngsten Erfolg voll auskostet und nahezu täglich auf Apples Weigerung eingeht, ist nicht verwunderlich. Immerhin steht der Chip-Hersteller selber in der Kritik, die mit Apples Klage gegen die überhöhten Lizenzgebühren erst richtig an Fahrt gewonnen hatte. Für Qualcomm steht viel auf dem Spiel. So sagte Apple vor kurzem, dass man die Verzweiflung des Chip-Herstellers bereits spürt:

„Qualcomms Bemühungen, unsere Produkte zu verbieten, sind ein weiterer verzweifelter Schritt eines Unternehmens, dessen illegale Praktiken von Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt untersucht werden.“

Ein ernstes Problem

Dennoch hat Rosenberg recht, wenn er sich auf die Tragweite des iPhone-Verbots bezieht. So erklärte er gegenüber Bloomberg:

„Es ist etwas, das sehr ernst genommen werden muss. […] Die Anordnung sollte Apples Absatz deutlich schaden.“

Weiterhin zeigte sich Rosenberg entschlossen und pochte auf das Verkaufsverbot. So habe Apple keine Entscheidungsgewalt und müsse dem Beschluss nachkommen oder vor Gericht beweisen, dass es sich nicht mehr um eine Patentverletzung handelt.

In Anbetracht, dass Qualcomm in den letzten Monaten schon mehrfach angedeutet hatte, dass man eine außergerichtliche Entscheidung im Lizenzstreit anstrebt, würde es uns nicht überraschen, wenn man doch zu einem Kompromiss bereit wäre. Apple zeigt hingegen keine Kompromissbereitschaft und erklärte im Vorfeld, dass man die Angelegenheit vor Gericht klären will, was letztendlich auch wichtig für die ganze Industrie ist.

Kategorie: Apple

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