Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums von GarageBand in diesem Jahr gibt der Rolling Stone einen Einblick, wie Apple die Sounds für die App kreiert, welche Rolle GarageBand heute in der Musikproduktion spielt und vieles mehr. Der Bericht ist „der erste Medienbesuch, den Apple je in seinem Musik-Studio erlaubt hat“.
Vom Experiment zum Superstar
GarageBand hat vielen Künstlern geholfen, in die Branche einzusteigen oder neue Tracks für kommende Alben zu produzieren. Als relativ einfach zu bedienendes Werkzeug verfügt das Programm über eine breite Benutzerbasis, die viele hochkarätige Namen wie T-Pain, St, Vincent, Rihanna und Fall Out Boy zu seinen Benutzern zählt.
Apples Marketing-Chef Phil Schiller erzählte dem Rolling Stone, dass der Ursprung von GarageBand weitgehend auf einem „Experiment“ beruht, das Apple 2004 durchgeführt hatte:
„GarageBand entstand im Jahr 2004 aus einem Experiment heraus, in dem wir testen wollten, was wir mit Computern machen können. Damals, als wir an dem ursprünglichen iMac arbeiteten und darüber nachdachten, wie sich die Welt um uns herum verändern würde, waren wir von der Idee einer neuen Art von Software fasziniert, die all die Dinge, die langsam erschienen, miteinander verbindet. Vielleicht würde der nächste John Lennon eines Tages sein Talent am Computer entdecken, den er als Kind zu Weihnachten bekommen hat.“
Feinschliff im Tonstudio
Heute ist Dr. Gerhard Lengeling bei Apple für das GarageBand-Projekt verantwortlich. Mit seinem Team, dass ein „halbes Dutzend Mitglieder“ umfasst, verbringt er viel Zeit für den Feinschliff der Sounds. Die Überlegungen reichen vom Modell der E-Gitarre bis hin zu der Frage, wie eine Saite klingen soll, wenn sie auf einem iPad mit unterschiedlicher Kraft gespielt wird.
Der Produktionsprozess kann Wochen bis Monate dauern, um ein neues Instrument zu entwickeln, sowohl für diejenigen, die synthetische Noten verwenden, als auch für „echte“ Sounds, die von Instrumenten eingespielt werden. Für letzteres beinhalten die Schritte zur Aufnahme einer Note, dass der Musiker den Atem für sieben Sekunden anhalten muss, um zusätzliche Geräusche bei der Aufnahme zu minimieren, wobei die Note wiederholt mit unterschiedlichen Fingerpositionen, Lautstärken und Druck gespielt wird.
Ein Liebling in der Branche
Der relativ einfache Zugriff und der große Umfang von GarageBand hat dazu geführt, dass das Programm schnell sehr beliebt wurde. Mittlerweile ist die Musik-Suite auch zu einem festen Bestandteil der kommerziellen Musikproduktion geworden.
Der Musikproduzent Oak Felder weiß, dass Apple die Zusammenarbeit für alle Benutzer erleichtert hat. So ermöglicht es GarageBand, die Ideen „einfach mit Musik zu demonstrieren, anstatt sie zu erklären“. Mike Elizondo, Produzent und A&R-Manager bei Warner, erklärt in diesem Zusammenhang:
„Einige Leute sind so gut darin, Demos in GarageBand zu machen, dass sie mir einfach was zeigen und ich dann sage: «Wir können 80 Prozent davon für die endgültige Aufnahme verwenden, wenn du willst.» Es gab sogar Momente, in denen ein Künstler seinen Gesang mit GarageBand aufgenommen hatte, nur mit dem internen Mikrofon am Laptop, und es klang cool.“
Was die zukünftigen Funktionen von GarageBand betrifft, so lehnte es Phil Schiller ab, Einzelheiten mitzuteilen, regte jedoch zum Spekulieren an:
„Ohne ins Detail zu gehen, denke ich, dass maschinelles Lernen in Systemen und Software mehr Möglichkeiten bieten wird, das zu antizipieren, was jemand tun will.“
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