Musik-Streaming-Dienste wie Spotify und Apple Music machten im letzten Jahr 47 Prozent aller Einnahmen des Tonträger-Geschäfts aus. Somit gehen Experten davon aus, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Streaming-Dienste den Markt beherrschen. Bereits in diesem Jahr sollen die Anbieter zusammengefasst die 50-Prozent-Marke überschreiten.
Streaming-Dienste übernehmen den Markt
Wie die International Federation of the Phonographic Industry verkündet, stieg das Musik-Streaming-Einkommen im vergangenen Jahr um 34 Prozent auf 8,93 Milliarden US-Dollar und trieb die gesamten Industrieeinnahmen um 9,7 Prozent auf 19,1 Milliarden US-Dollar. Die Gruppe wies insbesondere auf bezahlte Abonnements hin, die 32,9 Prozent des Branchenumsatzes ausmachten.
Die Plattenindustrie wächst seit vier Jahren in Folge und erholt sich von einem „Jahrzehnt des Rückgangs“. Labels und Verlage passten sich nur langsam an die Entwicklung der digitalen Musik-Märkte an, was dazu führte, dass Piraterie, trotz legaler Angebote wie iTunes oder Pandora, weiter zunahm. Erst das neue Streaming-Konzept konnte für einen Umschwung sorgen, was nicht zuletzt dem Preismodell zu verdanken ist. Während der Kauf eines einzelnen Albums auf iTunes in der Regel mindestens 9,99 US-Dollar kostet, gewährt die gleiche Summe den Zugang zu Zehntausenden von Alben auf Spotify oder Apple Music. Natürlich bietet das verlockende Angebot jeweils nur eine Eintrittskarte für einen Monat, das ist den Nutzern jedoch egal, da sie ein „All you can hear“-Buffet erhalten. Im Gegenzug gewann die Musik-Industrie an Aufschwung, was wiederum mehr Künstler hervorbrachte, die ihre Musik präsentieren konnten. Eine Rechnung, bei der jeder gewinnen sollte.
Es gibt jedoch auch Stimmen, die gegen das neue Konzept sprechen. Viele Künstler haben sich darüber beschwert, dass sie schlechte Einnahmen aus On-Demand-Diensten erzielen und tatsächlich weigerte sich Pop-Superstar Taylor Swift zunächst, ihre Musik auf Apple Music anzubieten, bis Apple versprach, Musiker für Streams auch während der dreimonatigen Testphase der Hörer zu bezahlen. Letztendlich führt schon jetzt für Plattenfirmen kein Weg mehr an die neue Generation der Musik-Vermarktung vorbei. Bereits dieses Jahr wird aller Voraussicht die 50-Prozent-Marke geknackt und der Trend zeigt, dass sich der Markt immer schneller zu Gunsten der Streaming-Anbieter entwickelt. (via AppleInsider)
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