Niederländische Wettbewerbsbehörde untersucht, ob Apple seine Position im App Store ausnutzt

| 7:15 Uhr | 2 Kommentare

Die niederländische Behörde für Verbraucher und Märkte (ACM) hat angekündigt, dass sie prüfen wird, ob sich Apple im App Store einen unerlaubten Vorteil gegenüber anderen Entwicklern verschafft. Der Untersuchung ist eine Marktstudie vorausgegangen, die ACM misstrauisch gemacht hatte, weswegen nun umfangreichere Nachforschungen betrieben werden.

Die Abhängigkeit im App Store

ACM erklärt, dass sich die Untersuchung zunächst auf Apple konzentrieren wird, da die Mehrheit der wettbewerbswidrigen Vorwürfe, die man von anderen Unternehmen und Entwicklern erhalten habe, auf den App Store zurückzuführen sind. Genauer gesagt, wird sich die Untersuchung zunächst auf niederländische Apps für „Nachrichtenmedien“ konzentrieren, die im App Store erhältlich sind. Später könnten auch andere Kategorien und eine Untersuchung für Googles Play Store folgen.

ACM-Vorstandsmitglied Henk Don erklärt in dem Zusammenhang:

„App-Anbieter sind in hohem Maße auf Apple und Google angewiesen, um Apps den Nutzern anzubieten. In der Marktstudie hat ACM Hinweise von App-Anbietern erhalten, die darauf hindeuten, dass Apple seine Position im App Store missbraucht. Deshalb sieht ACM einen ausreichenden Grund, eine Folgeuntersuchung auf der Grundlage des Wettbewerbsrechts einzuleiten.“

Bereits in der ersten Studie stellte ACM fest, dass es keine realistischen Alternativen zum App Store und Play Store gibt, was Apple und Google theoretisch die Möglichkeit gibt, unlautere Bedingungen zu stellen. Einerseits haben Apple und Google ein Interesse daran, viele verschiedene Apps von unterschiedlichen Anbietern in ihren Stores anzubieten. Auf der anderen Seite sind Apple und Google aber auch eigenständige App-Anbieter. So konkurrieren ihre Apps mit denen anderer Marktteilnehmer. Diese konkurrierenden Interessen könnten zu kartellrechtlichen Problemen führen, erklärt ACM

Entwickler beschweren sich über Apple und Google

Die Behörde zitierte in der Studie ungenannte Entwickler, die angaben, dass sie nicht immer eine faire Chance gegen die vorinstallierten Apps von Apple und Google haben. Weiterhin gäbe es Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit den Unternehmen.

Ein konkretes Beispiel lieferte zuletzt Kaspersky. Der Entwickler von Sicherheitssoftware beschwerte sich bei der russischen Kartellbehörde, dass Apple seine „Position als Plattformbesitzer und Aufsichtsperson“ des App Stores ausnutzt. So erlaubte Apple nach der Einführung seiner „Bildschirmzeit“ angeblich nicht mehr die Verwendung von Konfigurationsprofilen, was Kasperskys eigene Bildschirmzeit-App unbrauchbar gemacht haben soll.

Apple ist zuversichtlich

Die niederländische Wettbewerbsbehörde betont jedoch, dass Apple solange unschuldig ist, bis die Nachforschungen etwas anderes belegen. Mittlerweile hat sich Apple zu der Untersuchung mittels einer Stellungnahme geäußert. So sei das Unternehmen „zuversichtlich“, dass ACM zu dem Schluss kommt, dass „alle Entwickler im App Store die gleiche Chance haben, erfolgreich zu sein“. (via CNN)

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • Ballroom

    …dann können ja die „App-Anbieter“ wie Spotify etc. künftig ihre eigenen Verkaufsplattformen incl. Servern, Wartung, Personal etc. zur Verfügung stellen und sich danach wundern, was DAS alles kostet und ob die 30/15 Prozent bei Apple nicht günstiger wären? Aber mal wieder typisch!!! Jammern jammern jammern und alles umsonst haben wollen!

    Was Kasperskys sicherlich vergessen hat ist, diese Workarounds mit den sie die ganze Zeit gearbeitet haben (da es ja nie offiziell war) ein erhebliches Missbrauchpotential birgen ,da sie Systemeinstellungen ändern können. Es musste seitens Apple da endlich mal eine Regel her, die sowas unterbietet.

    12. Apr 2019 | 15:54 Uhr | Kommentieren
  • O

    verstehe die Diskussion auch nicht.

    Wenn man sich auf ein Ökosystem einlässt um Geld daran zu verdienen, hat man auch dessen regeln zu befolgen weil Apple nur so für alle die gleichen Sicherheitsstandards garantieren kann.

    Wenn es diese Ökosysteme nicht geben würde (Android/Apple/Microsoft) wäre überhaupt kein Markt da um Geld zu verdienen. Vielleicht sollte man mehr Nutzen anbieten und sich nicht andauernd beschweren.

    Außerdem gibt es ja noch Android, dessen Ökosystem relativ offen ist, durch den nicht so zahlungsfähigen Kundenkreis aber auch nicht so hohe Gewinne einfahren lassen. Und warum ist der Kundenkreis nicht so zahlungsfähig? Unter anderem weil es relativ einfach ist, Sicherheitssperren zu umgehen, Software illegal zu beziehen und somit App-Anbietern ihren rechtmäßigen Gewinn zu verwehren.

    Dass Apple von Zeit zu Zeit Funktionen die andere Anbieter früher anbieten „kopiert“ und in ihr iOS integrieren ist doch auch logisch oder? Mit der Konsequenz diese Schnittstellen zu schließen und das eigene iOS sicherer zu machen bzw. sein Ökosystem zu sichern.

    12. Apr 2019 | 16:15 Uhr | Kommentieren

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