Apple wehrt sich gegen Vorwürfe: „Spotify operiert mit irreführenden Zahlen“

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Im März dieses Jahres hat Spotify gegen Apple bei der EU eine Wettbewerbsbeschwerde eingereicht. Unter anderem wird der iPhone-Hersteller beschuldigt, App-Store-Regeln durchzusetzen, die „die Auswahl bewusst einschränken und Innovationen auf Kosten der Benutzererfahrung ersticken“. Nun zeigt sich jedoch, dass Spotify mit irreführenden Zahlen operiert.

Apple: „Spotify operiert mit irreführenden Zahlen“

Als die ersten Vorwürfe seitens Spotify im März aufkamen, hatten wir bereits thematisiert, dass Apple fair spielt, nur Spotify die Regeln nicht mag. Apple ist der Meinung, dass Spotify nur die Vorteile des App Stores nutzen möchte, dafür allerdings nicht bereit ist, etwas zu leisten.

Um sich der Angelegenheit anzunehmen, hat die EU Anfang Mai eine Untersuchung eingeleitet. Wie der Spiegel zu berichten weiß, ist Apples Stellungnahmen Ende Mai in Brüssel eingetroffen. In der Stellungnahme räumt Apple mit verschiedenen Vorwürfe auf und zeigt, dass Spotify mit irreführenden Zahlen hantiert.

Unter anderem wirft Spotify Apple vor, eine „Steuer“ in Höhe von 30 Prozent für Kaufe über den App Store zu verlangen. Dies würde Spotify zwingen, seine Preise „künstlich aufzublasen“. Apple wehrt sich und beschuldigt Spotify, wissentlich mit irreführenden Zahlen zu operieren. Damit erwecke Spotify den Einruck, dass die 30 Prozent Abgäbe für alle Nutzer von Apple Geräten fällig werden. Die Kollegen des Spiegels wissen, dass es sich nur um 680.000 Nutzer handelt. Aber auch für diese trifft die 30 Prozent Regel nicht zu.

Es heißt

Die Kommission von 30 Prozent sei nur bei jenen Spotify-Kunden erhoben worden, die ihr Abo über Apples In-App-Kauffunktion von Gratis auf Premium umgestellt hätten. Diese Funktion sei aber nur von 2014 bis 2016 in der Spotify-App aktiv gewesen – und in dieser Zeit hätten nur 680.000 Kunden davon Gebrauch gemacht. Für alle anderen Abo-Upgrades vorher und nachher hat Apple nach eigenen Angaben keinen Cent kassiert.

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Auch für die betroffenen 680.000 Spotify-Abos verlangt Apple offenbar – anders als Ek in seinem Blog schreibt – nicht 30 Prozent, sondern nur die Hälfte. Schon vor einiger Zeit hat die Firma die Kommission für Abo-Kunden gesenkt: Nach einem Jahr Mitgliedschaft fällt sie von 30 auf 15 Prozent. Da die 680.000 Spotify-User ihre Abos vor drei bis fünf Jahren abgeschlossen haben, muss Spotify für sie nach Apple-Angaben nur noch 15 Prozent abführen.

An dieser Stelle drängt sich natürlich die Frage auf, warum Spotify CEO Daniel Ek von 30 Prozent spricht. Auf mehrere Nachfragen reagierte Spotify bislang nicht.

Die Untersuchung der EU wird sicherlich noch ein paar Monate in Anspruch nehmen. Dabei dürfte berücksichtigt werden, dass das iPhone mit rund 25 Prozent Marktanteil keine beherrschende Stellung einnimmt. Zudem ist Apple Music auch nicht dominant auf dem Markt der Musik-Streaming-Dienste.

Kategorie: Apple

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