IKEA Symfonisk: AirPlay 2 Lautsprecher mit Sonos-Technik im Test

| 21:15 Uhr | 2 Kommentare

Das schwedische Möbelhaus IKEA entwickelt sich langsam zum Smart Home Experten. Was 2017 mit ein wenig Beleuchtung unter dem Namen „Tradfri“ startete, hat sich mittlerweile zu einem riesigen Markt entwickelt. Während sich die Tradfri-Familie im eigenen Haus stetig weiterentwickelt, sorgte ein Deal mit Sonos für den Vorstoß in die Lautsprecher-Entwicklung, was uns auf einen Schlag zwei vielversprechende Smart Speaker mit AirPlay-Unterstützung bescherte. Beide Geräte hören auf den Namen „Symfonisk“, verfolgen jedoch ein unterschiedliches Konzept. Wir haben uns die quaderförmige Box sowie eine Kombination aus Tischleuchte und Lautsprecher genauer angeschaut.

Günstige Sonos-Lautsprecher von IKEA

Sonos zählte zweifelsohne zu den Vorreitern der vernetzten Lautsprecher und bis heute gehören die Smart Speaker des Unternehmens zu unserer heimischen Beschallungstechnik. Die Konkurrenz ist mittlerweile jedoch groß und so mussten die Audio-Experten aus Santa Barbara die einstige Führungsposition abgeben.

Der Deal mit IKEA kam gerade recht, denn das schwedische Möbelhaus will seine Smart Home Bemühungen deutlich verstärken. Wir haben es somit mit einer Win-Win-Situation für beide Unternehmen zu tun. IKEA erhält mit einem Schlag bewährte Technik und Sonos steht plötzlich mit einem Fuß in Millionen von Wohnzimmern. Ob sich die Kooperation auch für die Kunden auszahlt, wollen wir heute in unseren Praxis-Tests klären.

Tischleuchte mit WiFi-Speaker

Eher ungewöhnlich gibt sich die Tischleuchte mit integriertem Sonos-Lautsprecher für 179 Euro. Während im Inneren die Technik des seit 2013 verkauften Play:1 arbeitet, erinnert der untere Teil der Lampe ein wenig an den HomePod mit einem Untersetzer. Die Bespannung besteht jedoch aus verhältnismäßig weichem Stoff und ist eher geschmackssache, da sie eher an einen lockeren Überzug erinnert, anstatt an das Textil-Mesh des HomePods.

Der Lampenkörper ist aus Kunststoff und bietet mit einer E14 Birne eine, für den angedachten Einsatzzweck, angenehme Leuchtkraft. Das Licht ist sehr sanft und wirkt somit eher atmosphärisch, anstatt gerichtet. Ein Leuchtmittel ist übrigens nicht Bestandteil des Lieferumfangs.

Das Licht lässt sich per Schalter an- und ausschalten. Leider gibt es keine Möglichkeit die Leuchtfunktion über eine App zu steuern. Somit benötigt ihr ein smartes Leuchtmittel, wie etwa IKEAs Tradfri oder Philips Hue, wenn die Lampe per App gesteuert werden soll.

Vom Soundprofil soll die Tischleuchte dem Sonos Play:1 nachempfunden sein. In der Praxis klingt sie jedoch etwas schwächer als das Vorbild: weniger basskräftig und auch etwas leiser. Das heißt jedoch nicht, dass das Ergebnis schlecht ist. Klanglich bewegen wir uns für diese Preisklasse auf einem guten Niveau. Die Tischleuchte mit WiFi-Speaker wird von IKEA in einer weißen und schwarzen Variante angeboten.

Regal-WiFi-Speaker

Kommen wir zum Regal-Lautsprecher, der gleich zum Start mit seinen relativ günstigen 99 Euro auf sich aufmerksam macht.

Äußerlich gibt es auf den ersten Blick keine Experimente. Allenfalls die ansprechende Stoffbespannung hebt sich von manchen Konkurrenten ab. Die Box lässt sich entweder liegend oder hochkant positionieren und passt perfekt in ein Regal, so z.B. in die IKEA Kallax Regale. Seine Bezeichnung als Regal-WiFi-Speaker wird der Lautsprecher jedoch erst mit einem praktischen Zubehör gerecht. So bietet IKEA für 10 Euro eine Montagevorrichtung an, mit der ihr den Symfonisk kurzerhand zum Regal umfunktionieren könnt, das ist nicht nur platzsparend, sondern sieht auch gut aus.

Überraschend konnte uns der günstigere Regal-Lautsprecher beim Sound-Test etwas mehr überzeugen als die Lampen-Variante. Auch hier wird die Technik des Play:1 eingesetzt. Der Lautsprecher hat ein breites Klangbild und schaffte es etwas besser den Bass zu vermitteln. Insbesondere wenn man zwei Regal-Lautsprecher in einem Verbund betreibt, bleibt kein Wunsch offen – zumindest wenn wir uns die Preisklasse von 200 Euro (2 Lautsprecher) anschauen. In diesem Fall erhalten wir sogar Stereo-Sound. Allerdings würden wir den Symfonisk Regal-Lautsprecher (genau wie die Tischleuchte) vom Klang her etwas niedriger ansetzen als der Sonos Play:1 oder Sonos One. Auch den Regal-WiFi-Speaker gibt es bei IKEA in einer weißen sowie schwarzen Variante.

Ein starkes Gespann

Beide Lautsprecher steuert man entweder über die Bedienelemente am Gerät oder über die jeweilige Audio-App. Da das Symfonisk-Gespann AirPlay 2 fähig ist, kann man die Lautsprecher quasi aus allen Audio-Apps mit dem iPhone ansteuern. Im Oktober soll auch noch ein Update für die IKEA Home smart App, so dass man die Lautsprecher mit weiteren Geräten von IKEA in Szenarien einbinden kann. Ebenfalls nutzbar ist eine Fernbedienung, wofür jedoch das Tradfri-Gateway benötigt wird. Ein kleines Highlight ist die hervorragende Sonos-App, die auch die Einmessautomatik Trueplay mitbringt. Weiterhin verstehen sich die Symfonisk-Lautsprecher problemlos mit anderen Sonos-Kollegen. Einem Multiroom-Lautsprecher-System steht somit nichts im Wege.

Bei den Anschlüssen gibt man sich reduziert. Lediglich ein Strom- und ein Ethernetanschluss sind an Bord. Ohnehin setzt Sonos bei seinen Produkten auf Streaming-Anbieter wie Apple Music und Spotify. Die Zuspielung per Bluetooth ist nicht möglich, dafür wird jedoch AirPlay 2 unterstützt. Wer die Symfonisk-Lautsprecher als smarten Assistenten einsetzen will, muss mindestens bis zur nächsten Generation warten, da in den aktuellen Versionen keine Mikrofone verbaut sind.

Fazit

Doch kommen wir nun zu unserer entscheidenden Frage, ob auch die Kunden von dem IKEA-Sonos-Deal profitieren. Nach unseren Tests können wir die Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten. Insbesondere der Regal-Lautsprecher ist in seiner Preisklasse von 99 Euro wirklich stark. Den fairen Preis haben wir mit Sicherheit der Zielsetzung von IKEA zu verdanken. Denn so günstig war der Einstieg in das Sonos-Ökosystem noch nie. Mit einem Sonos One erzielt man zwar einen besseren Sound, dieser ist mit seinen knapp 220 Euro jedoch auch mehr als doppelt so teuer. Selbst der qualitativ etwas besser Play:1 kostet rund 180 Euro.

Die Tischleuchte mit WiFi-Speaker hat uns persönlich nicht ganz so gut gefallen. Das Konzept ist etwas außergewöhnlich. Ob es aufgeht, wird sich zeigen. Mit 179 Euro liegen wir jedoch um 80 Euro über dem Regal-Kollegen. Letztendlich wird auch die Leuchte ihren Platz finden. Gerade dann, wenn man wenig Platz hat oder einfach die Optik eines traditionellen Lautsprechers nicht mag, wird man mit der leuchtenden Sonos-Box glücklich.

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • Christian

    Ist es also möglich vom Regal Lautsprecher mit Airplay auch z.b. den Sonos play 1 für die Wiedergabe dazu zu nehmen?

    07. Okt 2019 | 6:53 Uhr | Kommentieren
    • NKTHEK

      Ja ist es. Kannst damit dann all deine AirPlay 2 Geräte mit in die Wiedergabe nehmen und so ne Multi-Room Sound Anlage aufbauen.

      07. Okt 2019 | 9:18 Uhr | Kommentieren

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