Apple Music Mitbegründer Jimmy Iovine spricht über den Wandel der Musikindustrie

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Nach einigem Hin und Her im Jahr 2018 verließ Jimmy Iovine – Mitbegründer von Apple Music – schließlich Apple. Vor kurzem beleuchtete er in einem Interview, wie er den Wandel der Musikindustrie miterlebt hatte und was er von Steve Jobs lernen konnte.

Napster, Spotify und Apple haben das Geschäft verändert

Rund 14 Monate nachdem er Apple verlassen hatte, sprach der Musikproduzent Jimmy Iovine mit der New York Times über den Stand der Musikindustrie. Dabei erinnerte er sich an die Anfänge einer neuen Ära:

„Es ist alles eine Antwort auf Napster gewesen. Ich sah, wie mächtig diese Technologie war und mir wurde klar, dass wir den Kurs wechseln mussten. Die Plattenfirmen würden ohne Technologie nicht überleben. Warum ich ursprünglich ins Musikgeschäft eingestiegen bin, war, um mit Dingen verbunden zu sein, die cool waren. Und ich erkannte, dass das Musikgeschäft in diesem Moment, so wie es auf Napster reagierte, nicht cool war.“

Wie Iovine im Interview verdeutlichte, war die Plattenindustrie vor 20 Jahren mehr damit beschäftigt Leute zu verklagen, als sich um neue Trends zu kümmern. Hier kommt Steve Jobs und Apple ins Spiel, die einen komplett anderen Kurs verfolgten:

„Also sagte ich: «Oh, ich bin auf der falschen Party.» Und so traf ich einen Haufen Leute aus der Technikwelt. Ich traf Steve Jobs und Eddy Cue von Apple. Und ich sagte: «Aha, hier findet die Party statt. Wir müssen dieses Denken in Interscope [das Musiklabel von Iovine] einfließen lassen.»“

Das führte schließlich zu der Mitbegründung von Beats Electronics, einem Hersteller von Audiotechnik mit angeschlossenem Musikstreaming-Dienst. Im Jahr 2014 schloss sich der Kreis und Apple übernahm Beats Electronics für insgesamt 3,2 Milliarden US-Dollar. Von nun an sollte sich das Musik-Geschäft deutlich ändern.

Plattenfirmen hatten keine direkte Beziehung mehr zu den Musikkonsumenten. Während die Plattenfirmen in der Öffentlichkeit zu Nebendarstellern wurden, ergab sich für Künstler eine neue Gelegenheit, wie Iovine feststellte:

„Die Künstler haben jetzt etwas, das sie noch nie zuvor hatten, nämlich eine intensive, direkte Kommunikation mit ihrem Publikum – von ihrem Haus, ihrem Bett, ihrem Auto, was auch immer. Und deshalb will sie jeder haben. Spotify will sie, Apple Music will sie, Coke will sie, Pepsi will sie. […]

Ein Hoch auf die Künstler, denn am Ende gewinnen sie. Es ist nicht ihr Thema, herauszufinden, wie die Streaming-Firma und die Plattenfirma mehr Geld verdienen können. Es ist das Problem der Streaming-Firma und der Plattenfirma herauszufinden, wie sie für den Künstler wertvoller werden können.“

Kategorie: Apple

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