COVID-19 Kontaktmessung: Apple und Google erklären das neue System

| 13:35 Uhr | 1 Kommentar

Letzte Woche kündigten Apple und Google eine gemeinsame Initiative zur Einführung eines einheitlichen Systems zur Kontaktmessung an, das sowohl mit iOS als auch mit Android funktioniert. Die Entwicklung ist die jüngste in einem fortlaufenden Bemühen, die Verbreitung von COVID-19 einzuschränken. Nun haben die Unternehmen gegenüber TechCrunch ein paar offene Fragen beantwortet und gehen näher auf die neue Technologie ein.

Wie funktioniert die Kontaktmessung?

Das Konzept ist einfach – zumindest was die Systeme zur Kontaktmessung betrifft. So soll das neue Tool helfen, die Kontakte von Personen nachzuvollziehen, die sich infiziert haben. Hierbei können Rückschlüsse gegeben werden, welche anderen Personen sich möglicherweise angesteckt haben.

iPhone- und Android-Nutzer können sich für eine Funktion entscheiden, die Bluetooth verwendet, um eine Art temporäres und privates Tagebuch zu erstellen. Dieses Tagebuch wird Interaktionen aus nächster Nähe mit anderen Smartphone-Benutzern aufzeichnen, die sich für die Nutzung der Funktion entscheiden. Wenn eine Person positiv auf COVID-19 getestet wird und die Funktion nutzt, wird jede Person, die die Funktion aktiviert hat und mit der infizierten Person in Kontakt war, benachrichtigt.

Der Standort wird hierbei nie verwendet, sondern nur die unmittelbare Nähe durch Bluetooth-Signale ermittelt. Die einzigen relevanten Daten sind, dass ein Benutzer mit jemandem in Kontakt war, der später positiv auf COVID-19 getestet wurde.

Wie kann man mitmachen?

Apple und Google stellen in zwei Phasen die neuen Funktionen zur Verfügung:

  • Ab Mitte Mai können Entwickler eine neue API für die Kontaktmessung nutzen, die mit Apps auf iPhone und Android funktioniert. Wie Apple erklärt, wird die neue Schnittstelle nur staatlichen Gesundheitsorganisationen zur Verfügung gestellt.
  • Später im Jahr werden iOS und Android Updates erhalten, so dass Benutzer sich für die Kontaktmessung entscheiden können, ohne eine App installieren zu müssen. Die Nutzung bleibt freiwillig.

Wichtig für eine effektive Umsetzung ist die Beteiligung der Nutzer. Damit das System akkurat arbeitet, könnte eine Person, die positiv auf COVID-19 getestet wurde, einen QR-Code mit ihren Testergebnissen erhalten und diesen QR-Code dann zu Bestätigungszwecken innerhalb des Kontaktmessungssystems scannen. Eine finale Umsetzung der Eingabemöglichkeiten ist jedoch noch nicht beschlossen. Apple sagte, dass die Verifizierung von einer externen Stelle durchgeführt wird und je nach Region variieren kann.

Trump ist begeistert

Bisher kommt das vorgestellte System unterschiedlich gut an. Während Datenschützer die Privatsphäre in Gefahr sehen, glauben Forscher an eine hilfreiche Unterstützung im Kampf gegen COVID-19. Sie weisen jedoch auch darauf hin, dass mit dem System ein falsches Sicherheitsgefühl entstehen könnte.

Auch US-Präsident Trump hat sich zu dem Thema geäußert und ist begeistert von der neuen Partnerschaft zwischen Apple und Google. Einige US-Senatoren haben jedoch auf die Datenschutz-Problematik hingewiesen. Wie Bloomberg berichtet, konnte Apple die Bedenken größtenteils ausräumen. So versicherte das Unternehmen unter anderem, dass die Daten anonymisiert werden, nicht für kommerzielle Nutzung eingesetzt werden und auch nicht an Drittfirmen weitergegeben werden.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Benjamin

    Die Schnittstelle ist unter Android doch schon jetzt – obwohl es sie noch nicht mal gibt – gehackt… 😀

    14. Apr 2020 | 14:32 Uhr | Kommentieren

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