Die Entwicklung von Corona-Warn-Apps geht weiter voran. Nachdem zuletzt die SwissCovid-App in der Schweiz veröffentlicht wurde, ziehen nun Italien und Lettland nach. Die Apps setzen ebenfalls die Apple/Google-API zur Expositionsmeldung ein. Zudem zeigt sich das Benutzer-Interface der deutschen App auf der zugehörigen Github-Seite.

Die deutsche Corona-Warn-App (via Github)
Corona-Warn-Apps in Italien und Lettland
Apple und Google haben in Rekordzeit eine Kontaktmessungs-API entwickelt, die Apple offiziell mit iOS 13.5 zur Verfügung stellt, damit lokale Gesundheitsbehörden Corona-Warn-Apps zur Ermittlung von Kontaktpersonen erstellen können. Eine nähere Erklärung zur Technologie haben wir euch hier zusammengefasst.
Die ersten Länder machen bereits Gebrauch von der neuen Schnittstelle. Wie Federico Viticci von MacStories anmerkt, wurde in Italien „Immuni“ veröffentlicht, eine App zur Kontaktverfolgung, die Benutzer warnt, wenn sie mit COVID-19 in Kontakt gekommen sind. Für den Betrieb der App ist die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers erforderlich, die den Anwender wissen lässt, dass sie Bluetooth verwendet, um zufällige ID-Kontakte mit anderen Nutzern zu protokollieren, mit Datum, Dauer und Signalstärke einer mit der App geteilten Exposition.
Immuni, the Italian government’s #COVID19 contact-tracing app based on the Apple-Google API, is now out. The app does not use GPS.
This is what the iOS 13.5 Exposure Logging and Notifications prompt and Settings page look like once Immuni is enabled. https://t.co/JjV8L5laRm pic.twitter.com/LYWCtnPIXw
— Federico Viticci (@viticci) June 1, 2020
Auch in Lettland geht es voran. Lettland hat am Freitag eine Corona-Warn-App eingeführt. Mit „Apturi Covid“ sollen ebenfalls Infektionsketten besser nachvollzogen werden können. Die App wird zunächst nur in dem Baltenstaat mit knapp 2 Millionen Einwohnern funktionieren.
Lettland und Italien sind das zweite bzw. dritte Land, das eine Corona-Warn-App einführt, die die API von Apple und Google verwendet. Anfang letzter Woche hat die Schweiz ihre App „SwissCovid“ für Angehörige der Schweizer Armee, Krankenhauspersonal und Beamte veröffentlicht. Nach den Tests plant die Schweiz eine breitere Einführung.
Corona-Warn-App in Deutschland
In Deutschland wird derzeit noch mit Hochdruck an einer Corona-Warn-App gearbeitet. Seit rund einem Monat arbeiten SAP und die Deutsche Telekom an der Entwicklung der App. Mitte Juni soll sie fertig sein. Die neue Webseite coronawarn.app fasst die bereits bekannten Informationen bezüglich der neuen App zusammen.
Schon jetzt bestätigt sich, dass man hier einen hohen Standard erfüllen will, um das Vertrauen der Anwender nicht zu enttäuschen. So legt man insbesondere einen großen Wert auf den Datenschutz. Auch die Barrierefreiheit ist den Entwicklern wichtig. So heißt es, dass sich die App für alle Menschen eignen soll, unabhängig von Alter, körperlicher Verfassung oder Bildungsstand.
Auch die deutsche App basiert auf die Apple/Google-API und erkennt anonym (via Bluetooth) mit welchen Geräten Kontakt bestand. Sollte eine Kontaktperson in den letzten 14 Tagen positiv auf COVID-19 getestet worden sein, wird der Nutzer benachrichtigt. Das ausführliche Konzept der App haben wir euch hier zusammengefasst.
Der Softwareentwickler Henning Tillmann hat die App bereits zum Laufen gebracht und ein kurzes Video auf Twitter veröffentlicht:
Habe die #CoronaWarnApp nun lauffähig (aber ohne Bluetooth-Funktionalität) auf meinem iPhone. Ist natürlich alles noch nicht fertig. So sieht sie aus: pic.twitter.com/E3yrZ36mK3
— Henning Tillmann (@henningtillmann) May 30, 2020
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