Aktuelle Kinofilme zukünftig deutlich früher bei iTunes

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Künftig werden in den USA Filme von Universal Pictures schneller auf Online-Plattformen wie iTunes verfügbar sein. Ein neuer Vertrag zwischen Universal Pictures und AMC Entertainment Holdings verkürzt das Zeitfenster für Kinofilme auf 17 Tage, was unter dem langjährigen 75-Tage-Industriestandard liegt.

Fotocredit: Universal Pictures

Alternative zum Kino

Die Vereinbarung sieht vor, dass Universal-Filme, die in den AMC-Kinos ihr Kinodebüt geben, zweieinhalb Wochen später über Online-Dienste wie Apples iTunes verfügbar sein werden. Das stark verkürzte Kinofenster klärt eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Unternehmen darüber, wie lange die Studios mit der Vermarktung neuer Filme auf digitalen Plattformen warten müssen.

In den letzten Monaten hatte Universal mit der Idee gespielt, Filme gleichzeitig in den Kinos und über digitale Kanäle wie iTunes zu veröffentlichen. Ein Testlauf mit dem Film „Trolls World Tour“ war dabei äußerst erfolgreich und spielte innerhalb von drei Wochen in den USA rund 100 Millionen US-Dollar über Leihgebühren ein. Damit hatte der neue Film innerhalb von 3 Wochen mehr eingespielt, als sein Vorgänger „Trolls“ in fünf Monaten in den Kinos.

Der Erfolg sorgt für reichlich Diskussionsstoff. Die Kino-Gesellschaften sind mit dem gleichzeitigen Release von Filmen natürlich nicht einverstanden. AMC ging sogar so weit und drohte Universal mit einem Boykott, da das Studio frühere Vereinbarungen nicht eingehalten habe.

Wie das Wall Street Journal erklärt, hat die anhaltende Coronavirus-Pandemie dazu geführt, dass die meisten Kinos geschlossen bleiben oder nur sehr eingeschränkt ihren Betrieb aufnehmen konnten, so dass die Studios nach gangbaren Alternativen suchen müssen. Auch AMC ist gezwungen neue Wege in Betracht zu ziehen. Der aktuelle Kompromiss war letztendlich für die Parteien akzeptabel, auch wenn beide Seiten wahrscheinlich etwas die Zähne knirschen. Universal hätte mit Sicherheit gerne eine zeitgleiche Premiere auf den Plattformen gehabt und AMC auf seine lange Exklusivzeit nicht verzichtet. Teil der Vereinbarung ist, dass AMC finanziell an den Streaming-Einnahmen beteiligt wird. Bei den Preisen für die Streaming-Premieren ist man sich auch einig, so soll die Leihgebühr bei etwa 20 US-Dollar liegen.

Die genannten Bedingungen gelten aktuell nur für die USA. Die Unternehmen kündigten jedoch bereits an, Gespräche über ähnliche Vereinbarungen für die Kinos in Europa und dem Nahen Osten zu führen. Nun bleibt abzuwarten, wie andere große Filmstudios und Kinoketten verfahren werden. Der Vorstoß von Universal kann man jedoch bereits als einen Vorboten ansehen.

Kategorie: Apple

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