Apple vs. Epic: Ist alles nur ein Werbegag von Epic auf Kosten der Kunden?

| 18:07 Uhr | 0 Kommentare

Es ist nicht zu übersehen, dass sich Apple und Epic Games in einem Rechtsstreit befinden. Seit Wochen befinden sich die Unternehmen nun schon im Schlagabtausch. Der Hersteller aus Cupertino hat Fortnite aufgrund von Verstößen gegen die Richtlinien aus dem App Store geschmissen. Epic hatte daraufhin nicht nur eine Klage eingereicht, damit Fortnite wieder im App Store zugelassen wird – der Entwickler hatte auch geradezu eine Werbekampagne gegen Apple geführt und den App Store Betreiber als Spielverderber dargestellt. Nun reagiert Apple auf die Anschuldigungen und erklärt vor Gericht, dass sich der Fall für Epic zum Werbegag entwickelt.

Wollte Epic nur neue Aufmerksamkeit für Fortnite?

The Verge entdeckte einige interessante Argumentationen in Apples 37-seitigem Einspruchsschriftsatz gegen die von Epic beantragte einstweilige Verfügung, die Apple zwingen soll, Fortnite bis zum Ausgang des gesamten Prozesses wieder in den App Store zu stellen.

Apple wiederholt zunächst sein Hauptargument: dass das Unternehmen einen wertvollen Dienst erbringt, indem es den App Store unterhält, und dass Epic durch die Umgehung der Store-Regeln seinen Vertrag gebrochen hat und es Apple freisteht, den Entwickler für den Regelbruch auszuschließen. Der Schriftsatz fügt auch neue Details hinzu. Apple schlägt zum Beispiel vor, dass Epic diesen Rechtsstreit begonnen haben könnte, um die Aufmerksamkeit auf sein nachlassendes Franchise zu lenken:

„Aus Gründen, die nichts mit den Behauptungen von Epic gegen Apple zu tun haben, schwindet die Popularität von Fortnite. Bis Juli 2020 war das Interesse an Fortnite im Vergleich zu Oktober 2019 um fast 70 Prozent zurückgegangen. Diese Klage (und die damit verbundenen Schlagzeilen auf den Titelseiten) ist anscheinend Teil einer Marketingkampagne, die das Interesse an Fortnite neu beleben soll […].

Wenn Epic wirklich besorgt wäre, dass man durch diesen Streit eine Rufschädigung erleiden könnte, würde das Unternehmen sich nicht an diesen aufwendigen Bemühungen um seine Bekanntmachung beteiligen. Allem Anschein nach (einschließlich der #freefortnite-Kampagne) ist Epic der Meinung, dass sein Verhalten hier Wohlwollen erzeugen, seinen Ruf stärken und Nutzer zur Fortnite treiben wird und nicht umgekehrt. Das ist kein Schaden.“

Apple bestreitet auch Behauptungen, dass Epic aufgrund des App Store Ausschlusses riesige Geldsummen verliert, und weist darauf hin, dass die iOS-Einnahmebasis von Fortnite im Vergleich zu den anderen Plattformen niedrig ist. So sollen laut Apple nur 10 Prozent der Fortnite-Kunden regelmäßig auf dem iPhone spielen. Apple sei somit das „kleinste Stück vom Kuchen“, wenn es um Epics Umsatz geht.

Wer mit dem Feuer spielt …

Die anstehende Anhörung dient lediglich der Entscheidung, ob die einstweilige Verfügung erlassen wird oder nicht. Dieser Antrag, erklärt Apple, ist Unsinn: Wenn Epic bis zur Entscheidung des Falles in den App Store zurückkehren will, kann man dies einfach dadurch tun, indem die regelwidrige In-App-Kaufoption entfernt wird. Das hatte Apple von Anfang an angeboten. So erklärt Apple in einer recht farbenfrohen Sprache:

„Epic hat ein Feuer gelegt und Benzin darüber gegossen und bittet nun dieses Gericht um Soforthilfe bei der Löschung, obwohl Epic selbst dies sofort tun kann, indem das Unternehmen sich einfach an die Vertragsbedingungen hält, die seine Beziehung zu Apple seit Jahren gewinnbringend regeln. Dieses Gericht hatte Recht, als es zuvor entschied, dass ’selbst zugefügte Wunden keine irreparablen Schäden sind‘.“

Kategorie: Apple

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