Epic vs. Apple: Richterin erklärt, Epic sei „nicht ehrlich“ mit seiner Taktik

| 14:41 Uhr | 0 Kommentare

Während der Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple weitergeht, nahmen beide Unternehmen gestern an einer vorläufigen Anhörung teil, um die Entfernung von Fortnite aus dem App Store zu diskutieren. Dabei rechnet Richterin Yvonne Gonzalez Rogers nicht damit, dass der Prozess vor Juli 2021 stattfinden wird. Zudem kritisiert sie Epics Taktik, die „nicht ehrlich“ sei.

Prozess für Juli 2021 erwartet

Seit Wochen befinden sich Epic Games und Apple nun schon im Schlagabtausch. Der Hersteller aus Cupertino hatte Fortnite aufgrund von Verstößen gegen die Richtlinien aus dem App Store geschmissen. Epic reagierte nicht nur mit einer Klage – damit Fortnite mit einem regelwidrigen Zahlungssystem im App Store verbleiben darf – der Entwickler hatte auch geradezu eine Werbekampagne gegen Apple geführt.

Epic versucht zunächst eine einstweilige Verfügung gegen Apple zu erwirken, damit Fortnite bis zur endgültigen Entscheidung in den App Store zurückkehren kann. Während der jüngsten Anhörung argumentierte Richterin Rogers, dass der Fall von einer Jury verhandelt werden sollte. Zudem gab sie uns eine Vorstellung davon, was wir von diesem Prozess zu erwarten haben, der für Epic Games nicht so vorteilhaft verlaufen könnte.

Epics Motivation wird in Frage gestellt

Rogers beschuldigt Epic, genau zu wissen, was sie taten, als sie das Fortnite-Update und die öffentliche Kampagne gegen Apple starteten. Zudem erklärte sie, dass Epic „selbst unter den gegebenen Umständen immer noch nicht ehrlich ist“. So gab Epics Anwalt an, dass das Unternehmen sich bewusst sei, dass es gegen die Bedingungen des App Store verstoßen habe. Man habe jedoch dieses Vorgehen gewählt, um auf einen wettbewerbswidrigen Vertrag hinzuweisen.

Ein kalkulierter Rechtsbruch darf jedoch kein Mittel zum Zweck sein, so Rogers. Ihr Vorschlag: 30 Prozent der Umsätze soll ein Treuhänder entgegennehmen und je nach Verfahrensausgang an die Parteien anteilig ausschütten. Damit wird jedoch wahrscheinlich keines der beiden Unternehmen einverstanden sein.

Epics Motivation hatte Apple bereits im Vorfeld angezweifelt. So gab das Unternehmen an, dass Epic den Rechtsstreit als Werbegag für Fortnite nutzen würde. Weiterhin nannte die Richterin andere Plattformhalter wie Nintendo, Sony und Microsoft, die ebenfalls ein proprietäres Zahlungssystem voraussetzen. Hier würde Epic nach den Regeln spielen. Auch wenn der Entwickler versuchte, die Plattformen zu differenzieren, so war die Argumentation nicht überzeugend.

Da Richterin Rogers die Reaktionen von Epic für übertrieben hält, wird sie dem Unternehmen aller Voraussicht keine einstweilige Verfügung erteilen, um Fortnite zu diesem Zeitpunkt im App Store zu erlauben. Es kann sich jedoch im weiteren Verlauf des Verfahrens alles ändern. Bis dahin werden wir wahrscheinlich noch einige Diskussionen zwischen den beiden Unternehmen beobachten können.

(via CNN)

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