Apple verklagt Recycler wegen Wiederverkaufs von 100.000 Geräten, die entsorgt werden sollten

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Apple wirft dem Recycling-Unternehmen Geep Canada in einem Rechtsstreit vor, mindestens 100.000 iPhones, iPads und Apple Watches verkauft zu haben, die eigentlich zerlegt und recycelt werden sollten.

Apples Recycling-Roboter Daisy / Fotocredit: Apple

Illegaler Wiederverkauf von 100.000 Geräten

Apple arbeitet seit langem daran, seine Recyclingquote zu erhöhen. Auch wenn das Unternehmen versucht, einen größeren Teil dieses Prozesses selbst zu übernehmen, so ist Apple in dem Bereich nach wie vor auf Partnerunternehmen angewiesen. Dazu gehört seit 2014 auch Geep Canada, ein Unternehmen für Elektronik-Recycling.

Laut The Logic schätzt Apple, dass Geep Canada mindestens 100.000 iPhones, iPads und Apple Watches gestohlen hat, die der Hersteller aus Cupertino für das Recycling in Auftrag gegeben hatte. Nachdem Apple eine Klage eingereicht hatte, bestreitet Geep Canada die Diebstähle nicht. Geep Canada hat mittlerweile jedoch eine Gegenklage eingereicht, in der behauptet wird, dass die Diebstähle von drei „kriminellen Mitarbeitern“ ohne Wissen des Unternehmens durchgeführt wurden. Apple argumentiert, dass diese Mitarbeiter in Wirklichkeit leitende Angestellte der Firma waren.

Obwohl der Fall erst jetzt öffentlich bekannt wurde, reichte Apple seine Klage bereits im Januar 2020 ein, während die Gegenklage von Geep Canada im Juli folgte. Apple entdeckte die Diebstähle Ende 2017 oder Anfang 2018 und stellte daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Recycling-Unternehmen ein. Im September 2019 fusionierte Geep Canada mit anderen Firmen zu Quantum Lifecycle Partners.

Aus der Klage von Apple geht hervor, dass das Unternehmen zwischen Januar 2015 und Dezember 2017 531.966 iPhones sowie 25.673 iPads und 19.277 Apple Watches zum Recycling an Geep Canada geliefert hatte. Apple prüfte das Lager des Unternehmens und stellte dabei fest, dass einige seiner Geräte getrennt gelagert wurden. Diese Bereiche wurden nicht von Sicherheitskameras erfasst.

Misstrauisch überprüfte Apple die Seriennummern aller Geräte, die man an das Unternehmen geliefert hatte. Wie der Hersteller feststellen musste, waren 18 Prozent der verbuchten Geräte (also 103.845) aktiv in mobilen Netzwerken angemeldet. Apple behauptet sogar, dass die Zahl der gestohlenen Geräte erheblich höher sein wird, da Nicht-LTE-Geräte bei der Überprüfung nicht einbezogen wurden.

Apple strebt die vollständige Rückerstattung der Gewinne aus dem Wiederverkauf dieser Geräte an, plus 31 Millionen kanadische Dollar (knapp 20 Millionen Euro). Das neue Unternehmen Quantum Lifecycle Partners gab gegenüber The Logic an, dass es sich hier um einen „Rechtsstreit zwischen Geep Canada und Apple“ handelt und man „keine Kenntnisse über Details“ habe. Laut den Gerichtsakten bemüht sich Geep Canada darum, dass die drei Mitarbeiter im Falle eines Sieges von Apple den Schadenersatz und die Kosten der Verhandlung übernehmen.

Kategorie: Apple

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