Apple University Vice President erklärt, wie sich Apple für Innovationen organisiert

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Apple legt regelmäßig atemberaubende Zahlen vor und bricht bei der Gelegenheit Rekorde. Was macht Apple eigentlich so erfolgreich? Das Geheimnis des Erfolgs liegt unter anderem in der Unternehmensstruktur. Joel Podolny, Vizepräsident und Dekan der Apple University, hat sich nun dem Thema gewidmet. Dabei gibt er einen tiefen Einblick in die Struktur von Apple und zeigt, warum der iPhone-Hersteller so einzigartig unter den großen Unternehmen ist.

Das Geheimnis des Erfolgs

Der detaillierte Bericht über die Struktur von Apple erschien am Donnerstag in der Harvard Business Review. Er wurde von Morten Hansen, Fakultätsmitglied der Apple University, mitverfasst und bietet einen interessanten Blick darauf, wie der Technikgigant aus Cupertino „für Innovation organisiert ist“.

Joel Podolny beginnt mit der Feststellung, wie sehr Apple gewachsen ist. Im Jahr 1997, als Steve Jobs in das Unternehmen zurückkehrte, hatte Apple 8.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von etwa 7 Milliarden Dollar. Spulen wir vor bis 2019, und das Unternehmen hat 137.000 Mitarbeiter, dabei erwirtschaftet Apple einen Umsatz von etwa 260 Milliarden Dollar.

Aber bei all diesem Wachstum hat Apple weitgehend die gleiche zentralisierte Organisationsstruktur beibehalten, die Jobs 1997 eingeführt hatte. So erklärt Podolny:

„In der Überzeugung, dass das konventionelle Management die Innovation erstickt hatte, entließ Jobs in seinem ersten Jahr nach seiner Rückkehr als CEO die Geschäftsleitung aller Geschäftsbereiche (an einem einzigen Tag), stellte das gesamte Unternehmen unter eine einzige Gewinn- und Verlustrechnung und fasste die verschiedenen funktionalen Abteilungen der Geschäftsbereiche in einer funktionalen Organisation zusammen.“

Der Vizepräsident der Apple University stellt fest, dass die meisten großen Unternehmen dezentralisierte oder abteilungsübergreifende Organisationsstrukturen haben. Apple sei daher ein Beweis dafür, dass ein zentralisiertes System für ein Unternehmen dieser Größe funktionsfähig sein kann.

Auch wenn die von Jobs’ eingeführte Grundstruktur immer noch vorzufinden ist, so hat sich in den mehr als zwei Jahrzehnten zwischen 1997 und 2019 dennoch viel verändert:

„Apple setzt auf eine Struktur, die sich auf funktionale Expertise konzentriert. Die grundlegende Überzeugung ist, dass diejenigen mit dem größten Fachwissen und der größten Erfahrung in einem Bereich das Entscheidungsrecht für dieses Gebiet haben sollten.“

So konnte Apple, lange bevor das Unternehmen auf Marktfeedback und umfassende Marktprognosen setzte, auf das Urteilsvermögen und die Intuition der Führungskräfte vertrauen. Sich auf technische Experten statt auf den typischen Geschäftsführer zu verlassen, erhöhte die Chancen, dass sich „die Wetten auszahlen“ werden.

Bei der Wahl seiner Abteilungsleiter legt Apple insbesondere auf drei Führungsqualitäten Wert. Dazu gehören:

„[…] tiefes Fachwissen, das es ihnen erlaubt, sich sinnvoll in alle Arbeiten einzubringen, die innerhalb ihrer individuellen Funktionen ausgeführt werden; Eintauchen in die Details dieser Funktionen; und die Bereitschaft, während der kollektiven Entscheidungsfindung gemeinsam über andere Funktionen zu diskutieren. Wenn Führungskräfte über diese Eigenschaften verfügen, werden Entscheidungen von den Personen getroffen, die am besten qualifiziert sind, sie zu treffen.“

Podolny und Hansen schreiben, dass die Geschäftsstruktur von Apple ungewöhnlich ist. Obwohl die Struktur einige Risiken beinhaltet, die bei dezentralisierten Modellen nicht vorliegen, kann sie „außergewöhnliche Ergebnisse“ für Unternehmen bieten, wie Apple beeindruckend beweist.

Kategorie: Apple

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