Qualcomm verstärkt seine Chip-Entwicklung. Wie Reuters berichtet, hat das Unternehmen eine Vereinbarung getroffen, das Chip-Startup Nuvia für 1,4 Milliarden Dollar zu übernehmen. Nuvia wurde von ehemaligen Apple-Mitarbeitern gegründet und soll Qualcomm dabei helfen, neue Chip-Designs zu entwerfen.
Qualcomm kauft Nuvia für 1,4 Milliarden Dollar
Qualcomm hofft, nach jahrelangen, öffentlichkeitswirksamen Patentlizenzstreitigkeiten mit Apple und Auseinandersetzungen mit Regulierungsbehörden wieder eine führende Position bei der Chip-Entwicklung einzunehmen. Helfen soll hierbei der Kauf des Chip-Entwicklers Nuvia. Es wird erwartet, dass der Deal Qualcomm helfen wird, seine Abhängigkeit von dem Mikroprozessor-Lizenzgeber ARM zu reduzieren, der zuletzt von der rivalisierenden Firma Nvidia für 40 Milliarden Dollar gekauft wurde.
Nuvia wurde von drei ehemaligen Apple-Chipdesignern gegründet, die an den Chips der A-Serie für das iPhone gearbeitet haben. Zu den wichtigsten Projekten von Nuvia gehört ein kundenspezifisches CPU-Kerndesign, das in Servern eingesetzt werden soll. Berichten zufolge plant Qualcomm jedoch einen breiten Einsatz von Nuvias Prozessoren in Flaggschiff-Smartphones und Laptops sowie in Infotainment-Systemen für Fahrzeuge.
Die meisten der aktuellen Chip-Designs von Qualcomm sind direkt von ARM lizenziert. Die Chips von Nuvia nutzen zwar die zugrunde liegende Architektur von ARM, sind aber kundenspezifische Designs. Dies könnte dazu beitragen, die Lizenzkosten kurzfristig zu senken und langfristig den Wechsel zu einer anderen Architektur zu erleichtern.
Sowohl Qualcomm als auch Nuvia hatten in den letzten Jahren erhebliche Auseinandersetzungen mit Apple. Im Jahr 2017 verklagte Apple Qualcomm, weil das Unternehmen „unfaire Lizenzgebühren für Technologien“ verlangt hat. Einer der Nuvia-Gründer, Gerard Williams III, wurde von Apple wegen Vertragsbruchs verklagt. Apple warf Williams vor, Apple-Mitarbeiter für Nuvia angeworben zu haben, während er noch bei dem Unternehmen beschäftigt war.
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