Apple ist mit einer weiteren Sammelklage konfrontiert worden, in der behauptet wird, dass das Unternehmen ältere iPhone-Modelle absichtlich verlangsamt hat. Die Klage wurde in Italien von Euroconsumers koordiniert, einer Verbraucherschutzorganisation, zu der auch das italienische Unternehmen Altroconsumo gehört. Die Klage fordert insgesamt 60 Millionen Euro Entschädigung.
Apple soll jedem Betroffenen 60 Euro zahlen
Mit dem „heimlichen“ Energie-Management des iPhone hatte Apple Ende 2017 ganz schön für Wirbel gesorgt. Mit iOS 10.2.1 wurde die Leistung bei iPhones mit alten Akkus verringert, um ein Abschalten der Geräte zu verhindern, wenn die Akku-Leistung unter bestimmten Bedingungen nicht mehr ausreichend zur Verfügung gestellt werden kann. Das wurde laut einigen Nutzern jedoch nicht ausreichend kommuniziert, was insbesondere in den USA für eine Vielzahl von Klagen sorgte.
Wie The Verge berichtet, bezieht sich auch die Klage in Italien auf Apples Entscheidung, ältere iPhone-Modelle zu drosseln, wenn sich der Zustand des Akkus verschlechtert. Die Klage fordert 60 Millionen Euro Entschädigung, was etwa 60 Euro pro Gerät entspricht, für Nutzer des iPhone 6, iPhone 7 Plus, iPhone 6S und iPhone 6S Plus.
Els Bruggeman, Leiterin der Abteilung Politik und Durchsetzung bei Euroconsumers, sagte in einer Stellungnahme:
„Wenn Verbraucher Apple iPhones kaufen, erwarten sie nachhaltige Qualitätsprodukte. Leider ist das bei der iPhone 6-Serie nicht der Fall. Die Verbraucher wurden nicht nur betrogen und mussten Frust und finanziellen Schaden in Kauf nehmen, auch aus ökologischer Sicht ist das völlig unverantwortlich.“
In einer anderen Stellungnahme konterte ein Apple-Sprecher:
„Wir haben nie – und würden nie – irgendetwas tun, um die Lebensdauer eines Apple-Produkts absichtlich zu verkürzen oder das Nutzererlebnis zu verschlechtern, um Kunden-Upgrades voranzutreiben. Unser Ziel war es immer, Produkte zu entwickeln, die unsere Kunden lieben, und iPhones so langlebig wie möglich zu machen, ist ein wichtiger Teil davon.“
Apple hatte bereits zuvor klargestellt, dass die Idee einer geplanten Veralterung „absurd“ sei. Das iOS 10.2.1-Update wurde entwickelt, um die Lebensdauer von iPhones zu verlängern, indem Unterbrechungen der Nutzung verhindert werden, erklärte Apple. Nach dem Imageverlust hatte Apple Funktionen für den Akkuzustand in iOS implementiert und ein Akkuaustauschprogramm eingeführt, sieht sich aber immer noch in dem Zusammenhang mit mehreren rechtlichen Problemen konfrontiert. So wurden jüngst auch in Spanien und Belgien Klagen angestrengt, die ebenfalls von Euroconsumers koordiniert werden.
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