Intel-CEO erklärt, wie man Apple als Kunden zurückgewinnen will

| 14:49 Uhr | 2 Kommentare

Intel hat gestern seine neue Geschäftsstrategie bekannt gegeben, die neben großen Investitionen auch eine Produktion von kundenspezifischen Chips vorsieht. Ein Wunschkunde ist hierbei Apple, wie Intel-CEO Pat Gelsinger bereits bestätigt hat. In einem Interview mit Yahoo Finance sagt der neu ernannte Intel-CEO nun, dass der ständige Wettbewerb zwischen seinem Unternehmen und Apple „Spaß macht“, während er gleichzeitig hofft, sich mit dem Tech-Riesen aus Cupertino zu versöhnen.

Intel würde gerne für Apple produzieren

In den nächsten zwei Jahren wird Apple seine Mac-Produktpalette von Intel-Prozessoren auf die eigenen Apple Silicon-Chips umstellen. Apple ist mit der Umsetzung bereits weit fortgeschritten und hat inzwischen drei Mac-Modelle auf Basis seines M1-SoCs veröffentlicht. Intel hat daraufhin eine Marketing-Kampagne gestartet, in der M1-Macs als minderwertig gegenüber Intel-PCs bezeichnet werden.

Trotz der Angriffslust des Chip-Herstellers hat Gelsinger angedeutet, dass er hofft, Apple als zukünftigen Kunden für sich gewinnen zu können. So plant Intel im Rahmen der neuen Unternehmensstrategie seine Fabriken für kundenspezifische Chips zur Verfügung zu stellen. Apple wäre hier ein durchaus rentabler Kandidat, wenn da nicht TSMC wäre. Apple erhält von dem Auftragsfertiger bereits die wohl fortschrittlichste Chip-Technologie auf den Unterhaltungselektronik-Markt. Dabei betont Apple des Öfteren, dass man mit der bestehenden Partnerschaft sehr zufrieden ist.

In seinem Interview mit Yahoo Finance sagt Gelsinger, dass Apple sich bei der Herstellung von seinen Chips zu sehr auf TSMC verlässt und dass Intel stattdessen seine eigenen Dienste anbieten möchte:

„Apple ist ein Kunde, und ich hoffe, sie zu einem großen Auftraggeber für die Chipfertigung zu machen, denn heute sind sie völlig abhängig von Taiwan Semiconductor. Wir wollen ihnen großartige Möglichkeiten bieten, auch unsere Dienstleistungen in der Chipfertigung zu nutzen, so wie wir auch mit Qualcomm und Microsoft zusammenarbeiten. Wir werden großartige Technologie liefern, einige Dinge, die sonst nirgendwo auf der Welt gemacht werden können.“

Der Wettbewerb mit Apple macht Spaß

Intel würde also gerne wieder mit Apple zusammenarbeiten und bei der Gelegenheit auch die Chips produzieren, die man in den letzten Wochen werbewirksam schlecht gemacht hat. Das ist natürlich nicht die beste Taktik einen Kunden zu gewinnen. Deswegen verweist Gelsinger jetzt auf den „Wettbewerbsspaß“, den man mit Apple hat. Geht es nach Intel, könnte man es wohl auch eine freundliche Rivalität nennen, die man zuletzt aufgebaut hat. Wohlgemerkt ohne großes Zutun von Apple – denn Cupertino zeigte sich anlässlich der Anti-Mac-Werbekampagne gelassen. Im Interview erklärt Gelsinger:

„Sie haben also offensichtlich gesehen, dass einige der konkurrierenden Energien wieder zunehmen, weil es eine Menge großartiger Innovationen gibt, und wir haben seit anderthalb Jahrzehnten keine PC-Nachfrage auf diesem Niveau gesehen. Die Welt braucht mehr davon, und mit Apple und dem Mac-Ökosystem gibt es einen Konkurrenzkampf, der Spaß macht.“

Kategorie: Apple

Tags: ,

2 Kommentare

  • Mario

    Man gewinnt Apple sicher nicht mit mopper-Werbung 😂

    25. Mrz 2021 | 15:01 Uhr | Kommentieren
  • Instinct23

    Erst sieht Merkel ihren Fehler ein und jetzt der Intel Chef hahaha
    Aber mal ernsthaft, wie dumm muss man eigentlich sein um so einen Move abzuziehen.
    Erst schlechtmachen und dann nicht mal eine Woche später zurückrudern und sogar die schlechtgemachten Chips selber herstellen wollen.
    Also mein Respekt vor Intel ist stark gesunken.

    25. Mrz 2021 | 19:31 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar zu Mario Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert