Tim Cook: „Apple ist nicht gegen digitale Werbung“

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In einem kürzlich geführten Interview mit dem Toronto Star sprach Apple-CEO Tim Cook über eine Vielzahl von Themen, die von der App-Tracking-Transparenz bis hin zu Apples laufendem Rechtsstreit mit dem Fortnite-Schöpfer Epic Games reichen.

Apple hat nichts gegen digitale Werbung

Während die Einführung der App-Tracking-Transparenz näher rückt, verteidigt Tim Cook die Datenschutz-Funktion gegen den Unmut der Werbeindustrie. Ab iOS 14.5 müssen App-Entwickler eine ausdrückliche Erlaubnis einholen, um auf die Werbekennung (IDFA) eines Nutzers zugreifen zu können. Diese Kennung wird verwendet, um das Nutzungsverhalten für Werbezwecke über Apps und Webseiten hinweg zu verfolgen.

Apples neue Anti-Tracking-Maßnahme sorgt für Unmut bei Werbetreibenden. So suchen Digitalkonzerne nach Schlupflöchern und Werbefirmen versuchen vor Gericht zu klagen. Facebook zog unter anderem mit einer Marketing-Kampagne los, bei der das Unternehmen ganzseitige Zeitungsanzeigen gegen Apple geschaltet hatte.

Wie Cook in dem Interview versichert, wird Apple seinen Datenschutz-Kurs uneingeschränkt weiter fortführen, da die Privatsphäre ein „fundamentales Menschenrecht“ ist. Dabei erklärt er auch, dass Apple „nicht gegen digitale Werbung“ sei. Apple verlangt lediglich von den Unternehmen, Nutzern eine Wahl in Bezug auf das Tracking zu geben. Was Cook wichtig ist, ist die Transparenz und Kontrolle für den Nutzer. So sagt er in dem Interview:

„Wir sind nicht gegen digitale Werbung. Ich denke, digitale Werbung wird in jeder Situation gut laufen, weil immer mehr Zeit online verbracht wird und immer weniger im linearen Fernsehen. Und digitale Werbung wird in jeder Situation gut abschneiden. Die Frage ist, lassen wir die Erstellung dieses detaillierten Profils ohne Ihre Zustimmung zu?“

Apples CEO kündigt bei der Gelegenheit an, dass die App-Tracking-Transparenz bald eingeführt wird. iOS 14.5 steht nach mehr als zwei Monaten Beta-Tests vermutlich kurz vor der Veröffentlichung. Dabei bietet das Update viele neue Funktionen, einschließlich der lang erwarteten Möglichkeit mit der Apple Watch das iPhone zu entsperren.

Wenn der App Store zum Flohmarkt wird

Cook äußert sich auch zu dem laufenden Rechtsstreit mit Epic Games. Vor allem sagt er, dass Epic Games‘ Wunsch, nach eigenen Bezahlsystemen für Entwickler, „den App Store zu einem Flohmarkt machen“ würde:

„Der Kern der Epic-Beschwerde ist, dass sie möchten, dass jeder Entwickler seine eigenen Zahlungsinformationen mit einwirft. Aber das würde den App Store zu einem Flohmarkt machen und Sie wissen, wie viel Vertrauen Sie in den Flohmarkt haben.

Das Publikum, das in einen solchen Markt geht, wäre dramatisch geringer, was schlecht für den Nutzer wäre, denn er würde die Innovation verpassen […] Und die Entwickler würden außen vor bleiben, weil sie kein großes Publikum hätten, an das sie verkaufen könnten. In dieser Umgebung gewinnt also niemand.“

Cook sagt, er sei zuversichtlich, dass Apple in seiner Klage gegen Epic Games gewinnen wird, solange Apple ermöglicht wird, die Fakten klar zu kommunizieren. Der US-Prozess soll am 3. Mai vor einem Bundesgericht in Nordkalifornien beginnen.

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