Spotify vs. Apple: EU-Kommission sieht angeblich Wettbewerbsverstöße bei Apple

| 14:33 Uhr | 2 Kommentare

Laut Financial Times wird die Europäische Kommission diese Woche Anklage gegen Apple erheben, weil sie befürchtet, dass die Regeln des App Stores gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen. Die kartellrechtlichen Vorwürfe gegen Apple beziehen sich auf einen zwei Jahre alten Streit mit Spotify.

Kartellbeschwerde von Spotify

Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbschefin, wird Ende dieser Woche öffentlich Anklage gegen Apple erheben wegen Bedenken, dass die Regeln, die das Unternehmen für Entwickler in seinem App Store festlegt, gegen EU-Recht verstoßen, so mehrere Personen mit direkter Kenntnis der Ankündigung.

Im Jahr 2019 reichte Spotify eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission ein und behauptete, dass Apple App-Store-Regeln durchsetzt, die „absichtlich die Auswahl einschränken und Innovationen auf Kosten der Nutzererfahrung unterdrücken“ und beschuldigte das Unternehmen, „sowohl als Akteur als auch als Schiedsrichter zu handeln, um andere App-Entwickler absichtlich zu benachteiligen.“

Spotify hob in seiner Beschwerde hervor, dass Apples 30-prozentige Provision auf App-Store-Käufe, einschließlich In-App-Abonnements, den Musik-Streaming-Dienst dazu gezwungen hatte, bestehenden Abonnenten 12,99 Euro pro Monat für seinen Premium-Plan im App Store zu berechnen, nur um die 9,99 Euro pro Monat zu kassieren, die er normalerweise verlangt. Spotify argumentierte, dass dies Apple einen unfairen Vorteil verschafft, weil man nicht mit dem Standardpreis von Apple Music in Höhe von 9,99 Euro pro Monat im App Store konkurrieren kann.

Der Spotify-Kartellfall ist einer von mehreren, die die Europäische Kommission im Juni letzten Jahres wegen Apples Geschäftspraktiken eröffnet hat. Es ist noch nicht bekannt, was die Vorwürfe der EU beinhalten werden, aber Apple könnte gezwungen werden, eine Geldstrafe zu zahlen oder Änderungen an seinem App-Store-Geschäftsmodell in Europa vorzunehmen, um einen größeren Wettbewerb zu fördern.

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • Peter

    Spotify kannte den Preis und die Regeln vorher. Apple Music gibt es seit 2015 und nicht erst seit 2019! Aber war klar, dass die EU sich da als Weltpolizei einmischt.

    27. Apr 2021 | 14:44 Uhr | Kommentieren
    • Hans Maulwurf

      Spotify ist im Q4 2008 gestartet. Damals gab es noch lange kein Apple Music. Dass es aber (laut Wikipedia) bis 2018 gedauert hat, bis man Profite verbuchen konnte, zeigt meiner Meinung nach jedoch, dass Spotifys Probleme wo anders liegen, bzw. lagen. Sie haben ihre ersten Profite erst nach Beginn der Konkurrenzsituation zu Apple Music gemacht und das obwohl sie schon immer die Gebühren zahlen mussten. Man könnte sich ja auch einfach darüber freuen, dass man es nun endlich geschafft hat, aber nein – man kriegt den Hals nicht voll. 😉
      Ich bin zwar nicht dafür Apple alles durchgehen zu lassen, bis es irgendwann allmächtig wird, aber ich habe ebensowenig Lust auf einen Ramsch-AppStore mit 99% Fake-Varianten eigentlich nützlicher Apps – denn genau das kommt am Ende dabei heraus, wenn man alle Regeln des AppStores aushebelt.

      28. Apr 2021 | 2:46 Uhr | Kommentieren

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